Überflutung einiger Tansanit-Gruben - 05/2008

Aus Tansania Information
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In Mererani (Arusha-Region), 25 südöstlich der Stadt Aru-sha, dem einzigen Ort der Erde, an dem man den Halbedelstein Tansanit findet, kamen infolge sintflutartiger Regen, die mehrere Stunden dauerten, mindestens 75 Bergleute in Schächten privater Betreiber ums Leben. 99 Bergleute, die nahe der Erdoberfläche waren, konnten entkommen. Es fehlte an Pumpen, um das Wasser rasch abzupumpen. Außerdem war das Gebiet ohne Strom, weil Strommasten umgestürzt waren. Die kleinen Generatoren der Bergleute waren überfordert. Es heißt, mindestens 166 Bergleute hätten in den Schächten gearbeitet, bis zu 300 m tief. Wegen der Enge der Gänge und Bergen von Abraum sind die Rettungsversuche sehr schwierig.

Die Opferzahl ist nicht bekannt, weil sich manche nicht melden, ehe sie hinabsteigen, viele aus Aberglauben einen falschen Namen, eine falsche Adresse angeben, manchmal Orte, die es gar nicht gibt. Man fürchtet, wer seinen richtigen Namen verwendet, riskiere, in der Grube zu sterben, wenn die die Schätze hütenden Geister ein Opfer wollen. Ein anderer Grund ist, dass manche Kriminelle oder illegale Einwanderer sind, die sich in Mererani verstecken.

In Mererani arbeiten etwa 30.000 Bergleute.

Die Regierung schloss die Tansanit-Gruben bis zum Abschluss der Rettungsarbeiten. Zwei Gruben, die nicht überflutet waren, öffnete sie wenig später. Präsident Ki-kwete und zwei Minister besuchten die Unglücksstelle.

Angehörige des Heeres unterstützen Fachleute und Freiwillige eines Teams des Ministeriums für Energie und Bodenschätze. Die Regierung zahlt für jeden, der heraufgeholt wurde, 10.000/- TSh. Doch die Freiwilligen wollen 40.000/- TSh. Die Aktion wird mit jedem Tag schwieriger, weil die Verwesung einsetzt. Außerdem fehlt es an Schutzvorrichtungen, Masken und Handschuhen. Auch die Lebensmittel sind knapp.

Nach 16 Tagen wurde erneut ein Toter geborgen. Die Regierung erklärte, man werde die Aktion fortsetzen, bis alle Toten, vermutlich weitere 19, gefundenen seien. Weiterhin pumpt man Wasser aus den betreffenden Gruben. Die Finanzierung sei kein Problem, hieß es.

Die Regierung stellte für die Rettungsaktion 49,9m/- TSh zur Verfügung. Benötigt werden 128m/- TSh. Mehrere Organisationen, Abgeordnete, Privatleute, auch die ELCT spendeten für die Bergung.

1998 starben 100 Bergleute infolge der El-Nino-Regen. Damals hatte man 72 Tage gesucht, bis alle gefunden waren. (DN 29.3./2./3./5./7./ 16.4.08; Guardian 30/31.3./1./2./3./ 4./5.4.08; ThisDay 31.3./1.4.08; BBC News 31.3.08)