Drogen-Anbau, -Konsum und -Handel - 08/2011

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Zum Haschisch-Anbau

Im Tarime-Distrikt (Mara-Region) beschlagnahmte die Polizei an zwei Tagen 4.500 kg Haschisch, der in ein Nachbarland geschmuggelt werden sollte; zwei Verdächtigte wurden verhaftet. Die Regierung hatte dort eigens die Tarime Special Police Zone eingerichtet. Ihr Kommandant sagte, Dank guter Kooperation der Bevölkerung zeitige der Krieg gegen den Haschisch-Handel Früchte.

Der Anbau von Haschisch hatte in diesem Distrikt sehr zugenommen. Vermutlich lockten die Käufer die Landwirte mit Geld.

Um die Produktion von Haschisch zu schwächen, unterstützt die Regierung den Anbau von Tee, das Tanzania Coffee Research Institute den von Kaffee. (DN 22.4.11)

Einige Abgeordnete schlugen vor, der Verdienstchancen willen, den Anbau von Haschisch zu legalisieren. Doch die Regierung hält am geltenden Gesetz fest, das Anbau, Verkauf und Konsum von Haschisch untersagt. (DN 30.5.11)

2010/11 ließ die Regierung 170 ha Haschischfelder in Brand stecken. (Guardian 29.6.11)

Zum Dogenhandel

Sansibars Erster Vizepräsident sagte, es mache ihm Sorgen, dass immer mehr Drogen importiert werden. Der Hafen von Malindi sei zu einem berüchtigten Tor des illegalen Geschäftes geworden. Man müsse die Sicherheitsmaßnahmen dort intensivieren, auch Rauschgifthunde einsetzen, sagte er. (Guardian 15.5.11)

Bei der Einführung eines methodistischen Bischofs sagte Präsident Kikwete, der Kampf gegen Handel und Missbrauch von Drogen müsse intensiviert werden. Im Zusammenhang mit Drogenhandel seien 2010 mindestens 12.119 Personen verhaftet und angeklagt worden. Die Verantwortungsträger der Religionsgemeinschaften sollten der Regierung beim Kampf gegen Drogenhandel helfen. (DN 30.5.11; Guardian 30.5.11)

Wenige Wochen später bekannten sechs kirchliche Verantwortungsträger vor dem Ethics Committee for Religious Leaders nach langer Befragung, sie hätten sich mit Drogenhandel befasst. Sie baten aber, nicht namentlich genannt zu werden.

Der Vorsitzende des Komitees, ein Pfarrer der Pentecostal Church of Tanzania, sagte, die Liste dieser Personen werde dem Leiter der Anti-Narcotic Drug Unit übergeben.

Der Polizeigeneralinspektor sagte, die sechs Geistlichen erwarteten juristische Maßnahmen.

Unlängst hatte ein Staatsminister im Parlament berichtet, ein Pfarrer der Lord's Chosen Charismatic Revival Church, bei dem man 81 kg Kokain fand, sei verhaftet worden.

Ein Parlamentskomitee äußerte Betroffenheit wegen der Beteiligung von "Gottes Dienern" an solchen Geschäften und forderte ihre Bestrafung. (DN 18.7.11; Guardian 23.7.11)

Im Abgeordnetenhaus Sansibars baten Parlamentarier die Regierung, am Hafen und am Flugplatz von Sansibar streng gegen illegalen Drogenhandel vorzugehen. "Es sind führende Leute, die die Drogen importieren und einige von ihnen sind in diesem Raum; sie werden von Polizisten, die Teil ihres Netzwerkes sind, begleitet", behauptete einer. Er nahm Abstand von seiner Erklärung, als er sie erhärten sollte.

Einer klagte: "Einige Jugendliche wurden verhaftet, weil sie sich spritzten. Doch nachdem die Regierung kein Zentrum hat, um sie zu behalten, ließ man sie wieder frei." (Citizen 29.6.11)

Verhaftungen

Die Regierung der USA lobte die Polizei Tansanias für die Verhaftung eines als Drogenbaron verdächtigten Kenianers und seiner drei Komplizen. In der Wohnung einer Komplizin hatten sie Drogen im Wert von Sh 225 Mio. versteckt. Seit vielen Jahren vermutete die Botschaft der USA, sie sei eine Drogenhändlerin. Ihre Verhaftung folgte einem Interpol-Hinweis aus Deutschland. (Citizen 10.6.11)

In Dar-es-Salaam verhaftete die Polizei bei mehreren Einsätzen insgesamt 29 Personen, die vermutlich größere Mengen Haschisch hatten.

Ein Tansanier wurde festgenommen, als er dabei war, zu den Komoren aufzubrechen. (DN 20.6.11)

7.221 Personen wurden verhaftet, weil sie Haschisch, 23 weil sie 368,4 kg Heroin besaßen, 16 in Zusammenhang mit Kokain, neun, bei denen man 75 Heroin- oder Kokain-Tabletten fand.

Premierminister Pinda berichtete, im Finanzjahr 2010/11 sei mehr Heroin und Kokain beschlagnahmt worden, als während der letzten zehn Jahre. (DN 11.7.11; Guardian 29.6.11)

Zu Methadon

Drogenabhängige baten die Regierung, ihnen durch die Freigabe des Methadon zu helfen. Einige berichteten, vergeblich hätten sie versucht, die Drogen aufzugeben, bis sie Methadon bekamen.

Der Leiter der Tanzania Anti-Narcotics Commission sagte, etwa 20 Drogenabhängigen habe man Methadon verschrieben. (DN 28.6.11)

Aus einem Bericht des Vizepräsidenten

Bilas berichtete, von 2005-10 wurden im Ausland 211, in Tansania etwa 30.830 Tansanier im Zusammenhang mit Drogenhandel verhaftet. Im Ausland sind einige im Gefängnis; in China, Indien, Pakistan und Iran wurden sie hingerichtet.

Er sagte, Haschisch sei die in Tansania am meisten konsumierte Droge, vor allem, weil er in vielen Teilen des Landes angebaut wird. 2005-10 habe man in unterschiedlichen Regionen 2.166 Felder vernichtet.

Anfangs war der Drogenkonsum gering, sagte Bilas; es sei nur um Haschisch und Khat gegangen. Die anderen Drogen seien nur durch das Land befördert worden. Nun nehme der Konsum von Kokain, Heroin und Mandrax zu, Tansania sei zu einem Markt für diese Drogen geworden.

Bilal erklärte, die Regierung sei nun dabei, für den Kampf gegen den Konsum und den Handel mit Drogen eine unabhängige Organisation zu etablieren.

Der Kampf gegen die Drogen sei eine entmutigende Aufgabe, gab er zu, denn am Handel seien mächtige Leute mit einem internationalen Netzwerk beteiligt. Er schlug vor, Informationen zu den Auswirkungen des Drogenkonsums im Lehrplan der Primar- und Sekundarschulen aufzunehmen, denn einige Kinder in den Schulen und auf der Straße nähmen oder vertrieben Drogen. (DN 28.6.11)