Flugverkehr: Luftlinien, Flughäfen - 03/2013

Aus Tansania Information
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British Airways (BA)

BA gab bekannt, die Büros in Tansania würden nun, nach 40 Jahren, geschlossen, weil es nicht möglich sei, “gewinnabwerfend zu operieren”. Die BA pflegte pro Woche dreimal von London nach Dar-es-Salaam zu fliegen. (DN 5.2.13)

Air Tanzania Company Ltd. (ATCL)

Seit der Renovierung der Flugplätze fliegt die ATCL täglich von Dar-es-Salaam nach Kigoma und Mwanza und zurück. Auch Tabora, Mpanda, Mtwara und die Comoren werden angeflogen, sobald ihre Flugplätze renoviert sind, außerdem der Songwe Airport bei Mbeya, ferner Arusha mit Zwischenlandung in Sansibar. Mtwara wird pro Woche viermal angeflogen; seit dort Erdgas gefunden wurde, stieg die Zahl der Reisenden enorm; unter ihnen sind viele Investoren. Der einfache Flug kostet 166.000/- TSh, mit Rückflug 250.000/- TSh.

Der amtierende Betriebsdirektor sagte, man sei verpflichtet, den Tansaniern und der Wirtschaft des Landes zu dienen.

Die ATCL plant, vor Ende 2013 drei weitere Flugzeuge in Betrieb zu nehmen. Sie wird ihre Flugzeuge für Wartungsarbeiten, die sie im eigenen Land erledigen kann, nicht mehr ins Ausland schicken.

Die Al Hayat Development and Investment Company, eine Firma des Oman, wird 100 Mio. US$ in die ATCL investieren. Mit diesen will man Flugzeuge für Flüge im In- und Ausland leasen und kaufen. Das Abkommen sei dem Besuch Präsident Kikwetes im Oman zu verdanken, sagte der amtierende Betriebsdirektor der ATCL. Man plane, mit angesehenen Luftlinien in Gemeinschaftsunternehmen einzusteigen. (DN 4./ 14.1./6./11.2.13; Citizen 4./17.1.13)

FastJet

Diese erste wirklich preisgünstige Firma wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Viele freuen sich auf eine neue Klasse von Reisenden, andere kritisieren, die Firma verrate nicht, wie teuer die Tickets und Gebühren sind. FastJet verspricht, ein Flug von Dar-es-Salaam zum Kilimanjaro oder nach Mwanza koste nur 32.000/- TSh, also weniger als eine Busreise. Die Firma versucht, ihre Kunden über Facebook und Webseite zu informieren. Doch vor allem diejenigen, die mit Bus und Bahn reisen, haben weder Smartphone noch Internetzugang. Weniger als 15 % der Bevölkerung besitzen ein Smartphone, ein Handy dagegen 70 %. Fragt man nach den versteckten Kosten, heiße es, sie seien auf der Website, berichtete ein Tansanier. Wenn man absagt, werde nichts erstattet, noch könne man umbuchen. Man müsse für Gepäck, Essen und Getränke bezahlen. Eine Tansanierin sagte: “Ehrlich, ich hasse FastJet. Das System taugt nichts, vergleicht man mit ATCL oder Precision Air.”

Beobachter sagen, FastJet sei eine Herausforderung für die heimischen Luftlinien. Tansania ist das einzige Land, in dem FastJet rasch die Lizenz erhielt. Gut informierte Beobachter meinen, das Land habe übereilt so entschieden; das Wachstum der heimischen Luftlinien, vor allem das der ATCL, werde behindert. Ein Fachmann sagte, man solle beobachten, wie sich der Kampf am Himmel Tansanias entwickelt.

FastJet erklärte, der erste Monat sei phantastisch gewesen, man habe nahezu 30.000 Passagiere transportiert. Das zeige, dass die Nachfrage nach billigen Flügen groß ist. (DN 11.12.12/5./6./12.2.13; Arusha Times 8.12.12)

Precision Air

Precision Air beherrscht 60 % des Tansanischen Flugverkehrs. Im Augenblick bietet die Firma Verbindungen zu allen größeren Städten. Von Dar-es-Salaam aus kann man nach Arusha, Bukoba, Kigoma, Mbeya (Songwe Airport), Mtwara, Musoma, Mwanza, Sansibar und zum Kilimanjaro fliegen, außerdem nach Nairobi und Mombasa (Kenia), Entebbe (Uganda), Hahaya (Comoren), Lusaka (Sambia) und Lubumbashi (DRC).

Fünfmal pro Woche fliegt Precision Air von Dar-es-Salaam über Mwanza nach Kigoma.

Viermal pro Woche, später vielleicht auch öfter, soll der Songwe Airport (Mbeya) angeflogen werden. Das kommt Handeltreibenden und Touristen zugute. Von dort erreicht man den Ruaha und den Katavi National Park, außerdem einige Wildschutzgebiete.

Ein einfacher Flug kostet 165.000/- TSh, ein Rückflugticket 249.000/- TSh. Songwe Airport ist der 18. von Precision Air bediente Flugplatz.

Precision Air erklärte, die Zahl der Flüge sei wegen der FastJet-Angebote nicht reduziert worden. “Wir haben unsere eigene Nische”, sagte die Geschäftsführerin. Man könne viele Flugplätze anfliegen, auf denen große Flugzeuge nicht landen können. FastJet habe nur Flugzeuge, die auf große Flugplätze beschränkt sind.

Precision Air hat neun ATR und drei Boeing 737-300. Mit einer einzigen Maschine startete sie 1987 als Firma, die Äcker spritzt. (DN 4.7.12/8./18.1./ 7./15.2.13; Citizen 7./31.1.13; East African Business Week 18.2.13)

Arusha Airport

Seit der Arusha Airport renoviert ist, landen dort größere Flugzeuge, beispielsweise solche der Precision Air mit 70 Passagieren. 23mal pro Woche kann man von Arusha nach Dar-es-Salaam und über Sansibar zurück fliegen. Seit der Arusha Airport geschlossen wurde, mussten Passagiere, die nach Arusha wollten, am Kilimanjaro International Airport (KIA), 50 km von der Stadt entfernt, landen, bzw. von dort abfliegen. Arusha beherbergt mehrere internationale Organisationen und Konferenzzentren und hat viele Attraktionen für Touristen. (DN 4.7.12)

Moshi-Flugplatz (Kilimanjaro-Region)

Die Renovierung des Moshi-Flugplatzes ist ein Teil des Regierungsplans, den Tourismus in diesem Gebiet zu fördern; außerdem soll er den Transport von Patienten ermöglichen, die im Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC) oder im Ausland behandelt werden wollen. 1950 wurde der Flugplatz gebaut, zehn Jahre lang blieb er ungenutzt; nun benötigt er eine umfassende Renovierung. 2009 zählte man 575 Passagiere, 2012 waren es 1.355. Nur kleine Flugzeuge können hier landen. Dieser Flugplatz ist einer von zehn, deren Landebahn ausgebaut werden soll. (DN 7.2.13: Guardian 7.2.13)

Serengeti International Airport (SGR)

Der SGR wird am Stadtrand von Mugumu, etwa 40 km vom westlichen Rand des Serengeti National Park (Senapa) entfernt, entstehen. Bisher gibt es dort nur einen Landestreifen. Mugumu soll ein Touristenzentrum werden. Der SGR wird nicht mit dem Kilimanjaro und dem Mwanza International Airport konkurrieren, sondern vor allem dem Tourismus im Senapa dienen. Im Augenblick verwenden Safari-Unternehmen den Seronera-Landestreifen im Herzen des Parks.

Der SGR ist eine Chance für nachhaltigen Ökotourismus. (DN 21.12.12; Guardian 21.12.12)

Wartung

Die größte Einrichtung für die Wartung der Flugzeuge auf dem afrikanischen Kontinent befindet sich am KIA. Der Platz reicht sogar für die Boeing 747. Doch meistens ist der Hangar leer, denn tansanische Flugzeuge werden noch immer nach Nairobi oder Dar-es-Salaam gebracht. (DN 23.7.12)

Gedränge an Gates

Vor allem seit es Billigflüge nach Tansania gibt, reichen die Terminals der tansanischen Flugplätze nicht mehr aus. Die meisten wurden vor 1990 errichtet. Am Flugplatz von Mwanza starten vier Flugzeuge zur selben Zeit; etwa 400 Reisende müssen dann an zwei Gates abgefertigt werden.

2011 wurden zwölf Fluggesellschaften für In- und Auslandsflüge zugelassen. Mitte 2013 fliegen voraussichtlich 58 Gesellschaften Tansania an. (DN 10.12.12)

Abkommen mit Deutschland

Bei einem Besuch des tansanischen Transportministers unterzeichneten Tansania und Deutschland ein bilaterales Flugdienst-Abkommen. Es beinhaltet, dass Flugzeuge beider Länder im anderen agieren können, mehr deutsche Flugzeuge direkt nach Tansania und zurück fliegen und registrierte tansanische nach Deutschland. Die Kosten für Flüge zwischen Deutschland und Tansania werden sinken.

Deutschland gehört zu den wichtigsten Geberländern Tansanias. (Guardian 27.10.12)

Zahl der Luftlinien und der Passagiere

2003 wurde Dar-es-Salaam nur von 17 internationalen Luftlinien angeflogen; 2012 waren es 49. Das sei dem hohen Sicherheitsstandard Tansanias zu verdanken, sagte der Generaldirektor der Tanzania Civil Aviation Authority. 2011 landeten 312.312 internationale Passagiere, 2012 schon 593.073; addiert man die lokalen Flüge, kommt man auf 3.82 Mio. Passagiere. (DN 4.2.13)