Illegale Immigranten, Ausländer als Handeltreibende - 07/2011

Aus Tansania Information
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Illegal in Tansania lebende Ausländer

Immer mehr Somalis und Äthiopier, auch Kenianer, Bangladescher und Südafrikaner, die tansanische Agenten bestochen haben, kommen illegal über nicht genehmigte Kanäle ins Land. Einheimische bringen sie in ihrem Haus unter. Viele illegale Migranten wurden bereits verhaftet und vor Gericht gestellt und zu einer Strafe in Höhe von 2,5m/- TSh verurteilt, wer nicht bezahlen kann, zu maximal zwölf Jahren Gefängnis.

In der Kagera-Region verhaftete und repatriierte die Einwanderer-Abteilung 2010 1.475 Personen aus Äthiopien, Bangladesch, Burundi und der DRCongo. Man nimmt an, dass sich Hunderte Ausländer auf den Inseln des Viktoriasees verstecken.

In der Iringa-Region nahm die Polizei zwei Somali und 40 Äthiopier fest.

Auf der Insel Pemba verhaftete die Polizei neun Somali, die illegal eingereist waren.

Im Mwanga-Distrikt (Kilimanjaro-Region) erwischte die Polizei 82 Äthiopier. Sie seien auf der Durchreise, wollten nach Europa, Südafrika oder in die USA, sagten sie.

In der Ruvuma-Region wurden 23 Ausländer verhaftet, die angeblich auf der Reise nach Südafrika waren.

14 Äthiopier wurden angeklagt und bekannten sich schuldig. Sie müssen 3m/- TSh als Bußgeld bezahlen, bis man sie repatriieren kann, 28 Tage in Haft bleiben. Neun Somali warten noch auf ihr Urteil. (DN 18.2./12.4.11; Guardian 12.1./25.4./ 6.5.11; Citizen 16.2.11)

Die Einwanderer-Abteilung will Tansanier belohnen, die über illegale Immigranten in ihrer Gegend berichten. (Guardian 25.4.11)

100 Äthiopier wurden zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil sie sich ohne Genehmigung in Tansania aufhielten. Sie berichteten, Schlepper hätten sie in zwei Schiffen gebracht, ihnen weisgemacht, sie seien an ihrem Ziel, Mosambik, angekommen und sie in Lindi abgesetzt. Der Richter verlangte von jedem 20.000/- TSh Bußgeld. Doch keiner konnte diesen Betrag aufbringen. (Guardian 13.6.11)

Ausländer als Unternehmer und Kleinhändler

Kleinhändler aus allen Ecken Afrikas und anderen Gebieten, vornehmlich China, die in Kariakoo und andernorts in Dar-es-Salaam ihre Waren anbieten, bekamen ein Ultimatum von 30 Tagen. Falls sie den Platz nicht freiwillig räumen, werden sie verhaftet, angeklagt oder deportiert.

Der Stadtrat soll alle Personen auflisten, die ohne Arbeitserlaubnis Handel treiben. Der Stellvertretende Minister für Industrie und Handel sagte, man könne nicht zusehen, wenn Eindringlinge aus dem Ausland den Tansaniern ihr Recht, Handel zu treiben, streitig machen, Personen nicht dulden, die als Investoren kamen, nur um als Schuhputzer oder Händler zu enden, bei Arbeiten, die Einheimische gut verrichten könnten. Viele kämen als Touristen nach Tansania, blieben dann illegalerweise und betrieben Kleinhandel, heißt es.

Auf Dauer werde man gegen falsche Investoren vorgehen, betonte der Minister; auch gegen alle, die helfen, dass solche Ausländer nach Tansania kommen und Leute, die mehr als 20 Personen in einem Haus unterbringen.

Ein lokaler Händler sagte. "Die Ausländer sind diejenigen, die gefälschte oder nachgemachte Artikel verkaufen".

Nach Ablauf des Ultimatums gingen Polizisten in Zivil, Mitarbeiter der Einwanderer-Abteilung und des Ministeriums für Industrie und Handel gegen diejenigen vor, die die Anordnung missachteten. (DN 7./15./17.1./5./7.2.11; Guardian 7.1./5./14.2.11; Citizen 7.1.11)

Wer Handel treiben will, benötigt als Mindestkapital 300.000 US$. Der Minister für Industrie und Handel betonte, nicht alle Investoren aus dem Ausland, die in Kariakoo Handel treiben, seien Schwindler. "Viele besitzen gültige Dokumente, verkaufen Artikel, die in ihren Fabriken gefertigt wurden." (DN 7.2.11; Guardian 5.2.11)

Nachdem die Aktion gegen Handel treibende illegale Einwanderer in Dar-es-Salaam ein Erfolg war, will die Regierung landesweit ähnlich vorgehen. Das soll "still" geschehen, damit Investoren nicht abgeschreckt würden und sich u. U. für andere Länder mit besseren Bedingungen entschieden.

Laut Regierung gibt es nach der Aktion in Kariakoo keine Kleinhandel treibende Ausländer mehr. "Unser Ziel war nicht, sie zu verhaften, oder ihnen die Chance, Handel zu treiben, vorzuenthalten. Wir wollen, dass sie angemessene Unterkunft und eine Geschäftserlaubnis haben. Wir sind froh, dass alle positiv reagierten", erklärte der Minister für Industrie und Handel. (Guardian 14./22.2./31.3.11)

Menschenhandel

Kenia und Tansania gelten für Somali und Äthiopier als Transitroute auf dem Weg nach Südafrika; außerdem für Menschenhandel, dem vor allem Frauen und Kinder, in der Hoffnung auf eine sicherere und bessere Bleibe, zum Opfer fallen. Dann finden sie sich aber in einer schlechteren Lage vor als zu Hause. Aus Scham oder Angst können sie nicht zurückkehren. So leiden sie weiter im Verborgenen. (DN 27.5.11)