Kultur - 02/2014

Aus Tansania Information
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Die Ostafrikanische Legislativ-Versammlung forderte die Wiederbelebung afrikanischer Kulturen, sowie Meinungsfreiheit und kulturelle Demokratie. Die Vorstellung, afrikanische Kulturen seien rückständig und unzivilisiert, müsse überwunden werden. Zwar hätten Burundi, Ruanda, Kenya und Tansania 1976 die „Kultur-Charta für Afrika“ ratifiziert. Aber das Nachfolge-Instrument, die „Charta für eine afrikanische Kultur-Renaissance“, von den Regierungen der Afrikanischen Union 2006 beschlossen, war nie ratifiziert worden.

Der Präsident Sansibars, Ali M. Shein, weihte das „Institut Sidi Binti Saad“ ein. Es ist der Förderung der einheimischen Taarab-Musik gewidmet. Künstler sollten dem Beispiel der verstorbenen Sängerin folgen und Kreativität, Disziplin und Toleranz hoch halten, sagte der Präsident.

Das Welterbe-Zentrum der UNESCO erwartet von der Sansibar-Regierung einen offiziellen Bericht über den Zustand der als Welterbe geführten Stone-town („Mji Mkongwe“). Es wurde berichtet, dass die Regierung zwei große, klassifizierte Gebäude über internationale Ausschreibung verkaufen will. Dies setzt jedoch die Zustimmung des Welterbe-Zentrums voraus.

Der Geschäftsführer des Via Via Kulturcafés in Arusha berichtete, dass die Stadt eine lebhafte Kultur-Szene beherberge, vor allem Musiker und Tänzer. Wöchentlich wird im Kulturcafé ein Film gezeigt. Es war auch eine Spielstätte des kürzlich durchgeführten Arusha African Film Festivals. Dabei wurde auch ein Dokumentarfilm über die Poetin Charlotte O'Neal gezeigt. Die auch als „Mama C“ bekannte Künstlerin fördert junge Dichter im Arusha Poetry Club, der inzwischen bereits 80 Poeten umfasst. Der Club bietet den jungen Künstlern ein Forum, Ihre Texte vorzustellen, „wie früher das abendliche Feuer“.

Das „Kinderbuch-Projekt für Tansania“ (Children's Book Projekt for Tanzania – CBT; wwwcbt.or.tz) hat einen Wettbewerb für junge Autoren ausgeschrieben. Die von dem Kanadier W. Burt ausgesetzten Geldpreise werden verliehen für englischsprachige Erzählungen für jugendliche Leser bis 15 Jahren. Das Projekt setzt sich für Lesefähigkeit und Lesekultur Jugendlicher ein. Es bietet auch Fortbildungskurse für Lehrpersonal an.

Die Europäische Delegation in Tansania zeigt alljährlich in Dar-Es-Salaam eine Auswahl europäischer Spielfilme. Diesmal wurden in den Räumen der Alliance Française Filme gezeigt, die von drei tansanischen Filmemachern ausgewählt worden waren. Die Vorführungen sollen einerseits dem Kulturaustausch dienen, andererseits auch tansanischen Filmschaffenden technische und künstlerische Anregungen vermitteln.

Die Ministerin für Information, Jugend, Kultur und Sport, Dr. F. Mukaranga, forderte den Nationalen Kiswahili-Rat (BAKITA) auf, die Sprache weiter zu entwickeln und zu fördern. In den Medien sollten mehr kiswahili-sprachige Programme angeboten werden. Kiswahili ist eine der offiziellen Sprachen der Afrikanischen Union und bietet daher Tansaniern besonders gute Berufschancen.

In der Zeitung Daily News wurde beklagt, dass traditionelle Spiele weitgehend von elektronischen Unterhaltungsangeboten verdrängt würden. Sogar das früher beliebte Brettspiel „Bao“ wird fast nur noch von Älteren gespielt. Einer der Spieler meinte auf die Frage, warum keine jungen Mitspieler da seien „Sie hängen anderswo herum und trinken Bambusbier oder rauchen Bhang (Cannabis). Sie spielen lieber Fußball oder machen Videospiele.“ Es gibt zwar eine Gesellschaft für traditionelle Spiele (Chama cha Michezo ya Jadi Tanzania – Chamijata). Sie tritt jedoch nur bei kulturellen und touristischen Veranstaltungen in Erscheinung.

Die Ministerin für Jugend, Kultur und Sport erklärte im Parlament, dass die Regierung nicht beabsichtige, den Schönheitswettbewerb „Miss Tanzania“ zu verbieten. Die teilnehmenden Mädchen gewönnen Selbstvertrauen, Kenntnisse und Kontakte. Ein gutes Beispiel dafür sei Miss Tanzania 2001, die ein florierendes Unternehmen in Südafrika betreibt. Auch Kultur und touristische Attraktionen Tansanias würden mit den Schönheits-Shows bekannt gemacht. Die Schönheitskonkurrenz war in den 1960er Jahren in Tansania untersagt worden.

Guardian 22.11.13; EA Business Week, 01.12.13; DN 21.,22.11.13, 06.,14.,15.,18.12.13; 09.01.14