Landwirtschaftliche Produkte - 04/2008

Aus Tansania Information
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Amaranth

Im größten Teil der Gebirge Nordtansanias wächst Amaranth wild. Er gleicht Wildgemüse, aber seine Samen können zu Mehl vermahlen, vergoren oder gepoppt werden. In einem vom Programm Women Entrepreneurship Development (WED) organisierten Kurs wurde über die Verwendung von Amaranth informiert. Es heißt, Landwirte des Same-Distrikts (Kilimanjaro-Region) hätten bereits wirtschaftlich nutzbare Produktion entwi-ckelt. (Guardian 11.12.07)

Blumen, Früchte, Gemüse

Der Anbau von Gartenbauprodukten begann in den 50er, der Export nach Europa jedoch erst in den 70er Jahren. Die erste Schnittblumenfarm wurde 1989 angelegt.

Mehr als 10.000 Menschen finden in den Gartenbaubetrieben Arbeit. Die Produktion von Obst und Blumen wächst.

Vizepräsident Shein setzt sich für Obstanbau in großem Umfang in der Mara-Region ein und für moderne Verarbeitungsbetriebe, die aus Ananas, Apfelsinen und Mangos Saft herstellen. (DN 7.3.08; Guardian 5.2.08)

Die Tanzania Horticultural Association (TAHA), 2004 gegründet, unterstützt die kommerziell arbeitenden Produzenten von Gartenbauprodukten. Ihre Mitglieder verdienen beim Export ihrer Ware pro Jahr 45 Mio. US$, 15 Mio. allein bei Schnittblumen.

Die 48 Verbände, die TAHA-Mitglied sind, erhielten bei der International Horti Fair, die im Okt. 07 in Amsterdam stattfand, die Bronzemedaille, berichtete eine TAHA-Repräsentantin. Der tansanische Stand sei einer der besten gewesen. Die TAHA, 04 registriert, ist eine rasch wachsende Organisation mit z. Zt. 48 Mitgliedern. (Guardian 23.2.08; Citizen 7.11.07; Arusha Times 8.2.08)

Fast 65 % des tansanischen Blumenexports geht über Kenia. Deshalb machten Tansanias Gartenbaubetriebe wegen der Unruhen, die Kenia nach der Wahl Ende Dez. 07 erschütterten, Verlust. Sehr viele Frachtflüge wurden gestrichen. In den wenigen verbliebenen hatten die kenianischen Blumen Priorität. Kenia ist Ostafrikas führender Exporteur für Gartenprodukte. "Es schmerzt, dass unsere wunderschönen Rosen in den Kühlräumen verwelken", klagte der TAHA-Chef. Am Flugplatz von Dar-es-Salaam war es nicht viel besser, denn die meisten Frachtflüge wurden für das Fischfilet vom Viktoriasee benötigt.

Die TAHA versucht, Frachtflugzeuge für den Kilimanjaro International Airport (KIA) zu gewinnen. Aber große mit einer Kapazität von 70 t wollen dort nicht dreimal pro Woche landen, weil die TAHA-Mitglieder in diesem Zeitraum nicht mehr als 40 t produzieren können. (Guardian 5.2.08; Arusha Times 8.2.08)

Seit langer Zeit klagen die Gemüseanbauer, sie fänden keinen Markt für ihre Produkte. Endlich reagierte die Regierung. Sie untersagte allen Supermärkten, importiertes Gemüse zu verkaufen. Stattdessen sollten sie einheimisches anbieten. Die Tanzania Agriculture Society kritisierte, das Verbot verstoße gegen das Prinzip der freien Marktwirtschaft, es müsse sofort rückgängig gemacht werden. Besser wäre es, die heimischen Landwirte zu schulen. Doch der Leiter des City Supermarket u. a. lobten, die Landwirte und ihre Produkte würden gefördert.

Die Regierung wird 2.500 Landwirtschaftsexperten einstellen mit dem Auftrag, die Landwirte zu informieren.

Stephen Wassira, damals Minister für Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Cooperative, sagte, er habe nicht von einem sofort wirksamen Verbot gesprochen, nur gesagt, wenn die heimischen Produzenten bessere Ware liefern, verschwinde importierte bald.

Der Exekutivdirektor des Agriculture Council of Tanzania sagte, ein Verbot, importiertes Gemüse zu verkaufen, sei längst überfällig; auch die Einfuhr aller anderen Waren, für die es im Land vollwertigen Ersatz gibt, solle verboten werden. Beträchtliche Mengen tansanischen Gemüses würden nach Kenia und Europa exportiert, und es habe keine Klagen gegeben. (Guardian 18./21.9.07; Alasiri 18.9.07)

Gerste

Die in Arusha ansässige Tanzania Breweries Company Ltd. (TBL) wurde drei Jahre in Folge als beste Brauerei von Afrika und Asien ausgezeichnet. Das beweist, dass vor allem die in den Regionen Arusha und Kili-manjaro geerntete Gerste wohl die beste der beiden Kontinente ist, denn das von der TBL verwendete Malz wird zu 100 % aus heimischer Gerste gewonnen. Die Brauerei in Dar-es-Salaam verwendet nur importierte Gerste, die in Mwanza importierte und heimische zu gleichen Teilen. Die Landwirte sagten, statt bisher 300/- TSh für 1 kg sollten nun wegen ständig steigender Produktionskosten 400/- bis 500/- TSh bezahlt werden. Die TBL will die Produktion von Gerste auch in Regionen des Südlichen Hochlands einführen. Im Augenblick wird sie vor allem in den Distrikten Arumeru, Arusha, Hanang, Karatu, Monduli und am Westkilimanjaro angebaut. Will Tansania vom Gersteimport unabhängig werden, muss es pro Jahr 60.000 t Gerste produzieren. (Arusha Times 4.8./1.9.07)

Haschisch

Polizisten entdeckten im Tal des Kagera, in einem Gebiet mit dichtem Wald zwischen Tansania und Ruanda, Haschischpflanzungen, die sich über 10-15 km5 erstrecken. In Zusammenarbeit mit Kollegen aus Ruanda verwüsteten sie die Felder, vernichteten 260 t Haschisch, verhafteten sieben Personen. (DN 21.1./27.2.08)

Hirse

In Italien ist die Nachfrage nach weißer Hirse aus Tansania sehr groß. Die Landwirte sollten mehr Hirse für den Export anbauen, sagte der Stellvertretende Minister für Industrie, Handel, Vermarktung. Doch sie produzierten nicht genug und keine Qualitätsware, weil ihre Methoden nicht die richtigen seien. (DN 16.11.07)

Honig

Jumanne Maghembe, damals Minister für Naturschätze und Tourismus, sagte, Tansania nutze seine Möglichkeiten, Honig und Bienenwachs zu produzieren, nur zu 5 %. Im Augenblick ernte man nur 5.600 t Honig und 600 t Wachs im Wert von 14,5mrd/- TSh bzw. 1,65mrd/- TSh. Obwohl die Methoden z. T. archaisch seien, entsprächen Honig und Bienenwachs den Standards. Man werde in 33 Distrikten Bienenzucht-Projekte starten. (DN 8.11.07)

Kaffee

Kilimanjaro Plantation Ltd., 1957 als Tchibo Estates Ltd. registriert, baut z. Zt. auf ca. 650 ha Land, das sie von vier Genossenschaften gepachtet hat, Kaffee an. Seit 2000 wurden 6mrd/- TSh investiert, nahezu 620 ha neu bepflanzt, Tropfbewässerungsanlagen und Stauseen eingerichtet. Außerdem pflanzte man zwecks Verbesserung der ökologischen Gegebenheiten auf den Kaffeepflanzungen und in den sie umgebenden Tälern 10.000 heimische Bäume. Von den 2.500 Arbeitnehmern sind 115 fest angestellt. (DN 7.8.07)

Die Kaffeeproduktion ging während der letzten Jahre zurück. Aber das Tanzania Coffee Research Institute (TaCRI) (Hai-Distrikt, Kilimanjaro-Region) kann den Trend durch die Einführung neuer Sorten umkehren, glaubt Präsident Kikwete. Er lobte die erfolgreiche Entwicklung neuer Hybridsorten, die resistent sind gegen Coffee Leaf Rust und Coffee Berry Disease. <Vergl. Tans.Inf. 7 S. 4> Einige Pilotgruppen begannen bereits mit dem Anbau der neuen Sorten. Ziel des TaCRI ist, sicherzustellen, dass alle Kaffeeanbauer neue, durch Klonen gewonnene Setzlinge bekommen.

Von den TaCRI-Erfolgen beeindruckt wies der Regional Commissoner von Mara den Tarime-Distriktrat an, Hand in Hand mit dem TaCRI zu arbeiten und ein Fünfjahresprogramm zu starten, das es den Landwirten ermöglicht, ihre alten Kaffeebäume durch solche der neuen Sorte zu ersetzen.

Die EU förderte die Forschungsarbeit des TaCRI mit 13,1 Mio. _. Die EU will es weiterhin unterstützen (DN 12./20.8./12.11.07)

Den Kaffeeanbauern der Kagera-Region wurde vom TaCRI dringend geraten, weiterhin auf die katastrophale Pilzerkrankung CWD Acht zu geben. Befallene Bäume müssten ausgerissen werden. Außerdem sollten sie zur Steigerung der Produktion Kunstdünger verwenden. Vie-le fürchten, dieser beeinflusse ihren Boden negativ. (DN 31.1.08; Guardian 7.2.08)

Der TaCRI-Exekutiv-Direktor erklärte, Tansania verteile und produziere keineswegs gentechnisch veränderten Kaffee, wie zwei englischsprachige Tageszeitungen fälschlich berichtet hatten. Weder Kaffee-Welthandel noch irgend ein Land akzeptierten solchen Kaffee. Korrigiert man diese Meldung nicht unverzüglich, leide die Kaffeeindustrie Tansanias Schaden, betonte er. (DN 15.8.07)

Dank steigender Nachfrage in der EU und geringerer Produktion weltweit blieb der Kaffeepreis auf dem Weltmarkt hoch; der von Arabica stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 %. (Guardian 5.3.08)

Mais

Um einer Verknappung von Mais zu wehren, hob das Ministerium für Landwirtschaft, Versorgungssicherheit und Cooperative alle Exportlizenzen und die Importsteuer für Mais auf. Man wolle ein Hochschnellen des Maispreises verhindern, erklärte ein Repräsentant des Ministeriums. Augenblicklich sei der Mais für arme Bürger unerschwinglich. Man habe die Geschäftsleute ersucht, in anderen Ländern Mais zu kaufen und ihn in den am meisten betroffenen Gebieten zu verkaufen. (Guardian 15.1.08)

Maniok

Die Regierung will produktivere und gegen Krankheiten resistente Setzlinge einführen, um den Anbau von Maniok in den Regionen an der Küste zu fördern. In staatseigenen Pflanzgärten sollen mehr als drei Mio. Setzlinge gezogen und dann an die Landwirte verteilt werden. Außerdem will man sie lehren, wie die Produktion gesteigert und der Maniok verarbeitet werden kann. (Citizen 15.8.07)

Den Einwohnern eines Dorfes der Küsten-Region gelang es, mit einer Futtermittel-Firma in Dar-es-Salaam einen Vertrag über die Lieferung von 10 t Maniok pro Woche zu schließen. (Citizen 25.11.07)

Obst

Um den kommerziellen Anbau von Obst zu fördern, ließ die Regierung Obstbaum-Ableger aus Südafrika in die Regionen Arusha, Iringa, Ki-goma, Küste, Mbeya, Morogoro und Tanga liefern. Es geht um Äpfel, Birnen, Apfelsinen und Mango. Man will die Landwirte ermutigen, zu modernen Methoden des Obstanbaus überzugehen, damit Qualitätsobst für den Export produziert werde. Außerdem entsteht in der Küstenregion eine Fabrik, die aus von Landwirten gelieferten Früchten Saftkonzentrat herstellt. Eine ähnliche Anlage wird in Morogoro gebaut. Schon jetzt exportiert Tansania Bananen (Plantain), Ananas, Guaven, Mangos, Apfelsinen, Pampelmusen und Wassermelonen in ca. 20 Länder. (DN 8.9.07)

Pilze

Pilzproduzenten baten die Tanzania Industrial and Research Development Organisation (TIRDO), die Sporenproduktion zu steigern. Die Nachfrage nach Pilzen sei groß. Neben der TIRDO produzieren die University of Dar-es-Salaam und einige andere Zentren Sporen. Einige Landwirte ziehen neben den Speisepilzen auch solche mit medizinischer Wirkung. (Guardian 13.10.07)

Reis

Um die Versorgungssicherheit der Region zu fördern, werden die Einwohner des Misenyi-Distrikts (Kagera-Region) in großem Stil Reis anbauen. 2.400 ha wurden dafür vorgesehen. Der Abgeordnete des Gebietes sagte, die führenden Leute sollten die Einwohner der umliegenden Dörfer ermuntern, diese Chance zu nutzen. (DN 9.1.08)

Soja

Der Vizerektor der Sokoine University of Agriculture (SUA) sagte, Landwirtschaftsberater u. a. Experten sollten den Anbau von Soja fördern, denn für Tansania sei eiweißarme Ernährung ein großes Problem. Trotz guter Verkaufschancen wird wenig Soja angebaut. Abnehmer sind vor allem Fabriken, die Kekse für Kinder und Tierfutter herstellen. Aber weil der einzelne Landwirt sehr wenig produziert, ist es für diese Firmen nicht rentabel, das Soja in den Dörfern abzuholen. (Guardian 4.2.08)

Tabak

Der Parlamentsvorsitzende wies die Tabakkäufer an, den Landwirten für ihren Tabak bar zu bezahlen, sie nicht wie so häufig mit Produktionsmitteln abzuspeisen. (Observer 28.10.07)

Die Regierung erlaubt nicht, dass unverarbeiteter Tabak an Nachbarländer verkauft wird. Seit Anfang 07 hatte eine kenianische Tabakfirma Landwirte des Tarime-Distrikts (Mara-Region) entlang der Grenze ermuntert, Tabak anzubauen, ohne führende Leute des Distrikts und der Region zu informieren. Außerdem hatten sie Kunstdünger, Pestizide und Gerätschaften geliefert und Berater geschickt. Das erzürnte den Regional Commissioner Er forderte, statt Tabak sollten die Einwohner von Tarime umweltfreundliche Agrarprodukte produzieren, Tee, Kaffee, Vanille, Bohnen und Süßkartoffeln. Weil man zum Trocknen des Tabaks Brennholz benötige, würden Wälder gerodet. Außerdem müsse man den Tabak bis in die Morogoro-Region transportieren, weil es im Tarime-Distrikt keine Verarbeitungswerke gibt. (DN 29.10.07/10.2.08)

Tee

Der Tarime-Distrikt (Mara-Region) startete die Produktion von 500.000 Teesetzlingen, denn heimische und ausländische Unternehmer zeigen Interesse an Investitionen in Teeverarbeitungsfabriken. Nach Kaffee soll Tee das zweite führende für den Verkauf bestimmte Agrarprodukt werden. Man erwartet, dass sich mehr als 3.000 Landwirte am Teeanbau beteiligen. (DN 25.9.07)

Mehr als 500m/- TSh stellte die Regierung im Finanzjahr 07/08 für die Unterstützung des Teeanbaus bereit. Für eine Aufbereitungsanlage im Tarime-Distrikt sucht sie einen Investor. (DN 5.3.08; Citizen 7.3.08)

Weintrauben

Präsident Kikwete sagte, die Landwirte der Dodoma-Region sollten die Produktion von Weintrauben steigern, um die fünf Weinkeltereien der Region ausreichend beliefern zu können. Sie bekommen nicht genug Trauben. Für 1 kg werden 550/- TSh bezahlt. In der Tanzania Wine Company (Cetawico) wurde Kikwete eine große Vielfalt von Weinen und Spirituosen internationalen Standards gezeigt. Der Regional Commissioner berichtete, die Dodoma-Region plane, auf 1.000 ha Trauben anzubauen und 300 ha Weingärten wieder in Betrieb zu nehmen. (DN 3.9.07)

Weizen

Alle sechs Weizenmühlen Tansanias müssen den größten Teil des benötigten Weizens importieren. Die Weizenproduktion geht Jahr für Jahr zurück. Die Regierung versicherte, sie werde Anreize für die Investoren schaffen, z. B. durch Privatisierung der wichtigsten Weizenfarmen. Der Ngano Company Ltd. wurde die staatseigene Besotu-Farm angeboten. (Guardian 1./18.11.07)

Zuckerrohr

Die EU versprach, man werde die von Zuckerrohr produzierenden Landwirten benötigte Infrastruktur sanieren, vor allem Straßen reparieren und bauen. Sie seien in schlechtem Zustand. Die Zuckerrohrproduktion der Landwirte könnte durch diese Maßnahmen gesteigert werden. (Guardian 19.10.07; Citizen 8.8.07)

Die 21 Zuckerrohranbauer des Kiru-Tales (Distrikt Babati-Land; Manyara-Region) weigern sich, die 05 errichtete Zuckerfabrik in Babati mit Zuckerrohr zu beliefern, obwohl sie eine Rekordernte hatten, denn sie wollen Teilhaber der Firma sein. (Arusha Times 23.2.08)