Reaktionen auf religionsbedingte Spannungen - 04/2013

Aus Tansania Information
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Friedensforum

Führende Geistliche verurteilten die Gewaltanwendung zwischen Christen und Muslimen. Sie versprachen, die beiden Gemeinschaften zusammenzubringen. Tansanias Oberster Scheich, Mufti Issa Bin Shaaban Simba, sagte, führende Repräsentanten beider Religionsgruppen hätten sich getroffen, um ein zehnköpfiges Friedensforum einzusetzen. Seine Aufgabe ist es, gegen die Gewalt anzugehen und die Kluft zwischen den beiden Gemeinschaften zu überbrücken. Diese interreligiöse Initiative werde sich mit Themen, mit denen beide Gruppen konfrontiert sind, beschäftigen; sie beabsichtige, die Regierungs-Initiativen gegen die Gewaltanwendung zu ergänzen. (Sabahi 1.3.13)

Warnung

Präsident Kikwete sagte, niemand werde geduldet, der in Tansania Gewalt schürt mit der Begründung, es gehe um religiöse Unterschiede. (DN 2.3.13)

Der Regional Commissioner von Dar-es-Salaam sagte, die Geistlichen sollten es vermeiden, aufrührerische Gefühle zu erzeugen, die religionsbedingte Gewalt schüren. Ihm seien Namen einiger Geistlicher bekannt, die vermutlich Zwietracht unter Religionsgruppen säten. Man werde dafür sorgen, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden. (DN 9.3.13)

Flugblätter

Während die Jagd auf Mörder des katholischen Priesters und die Personen, die einen muslimischen Geistlichen mit Säure bespritzt hatten, weitergeht, verteilten Leute, die sich als Christen ausgaben, mit Vergeltung drohende an Kardinal Pengo gerichtete Flugblätter, folgenden Inhalts: “Wir Christen von Sansibar und Leute vom Festland, die auf den Inseln leben, beschlossen, uns zu organisieren, Vergeltung zu üben...” Auf anderen Flugblättern steht: “Es gibt eine aus CUF-Mitlgiedern bestehende Gruppe, die Angriffe auf Christen und Leute vom Festland organisiert. Es ist höchste Zeit, zurückzuschlagen.”

Doch ein Pfarrer der anglikanischen und einer der katholischen Kirche bestritten jegliche Verbindung zu den Flugblättern. Die Christen dächten nicht einmal an so etwas, betonten sie. “Wir sind nicht verantwortlich für die Flugblätter. Wir bitten die Sansibaris und alle Tansanier, diese Behauptungen zu ignorieren. Trotz des Mordes an Pater Mushi haben die Kirche und ihre Anhänger keine Rachepläne. Immer predigen wir Frieden”, sagte der anglikanische Pfarrer bei einer Pressekonferenz.

Der Polizeikommissar gab zu, die Flugblätter gesehen zu haben. Sie seien auf der Liste der Personen und Dinge, gegen die ernsthaft ermittelt werde. (DN 2.3.13; Sabahi 3.3.13)

Kardinal Pengo, Erzbischof Dar-es-Salaams, sagte, die Katholiken Tansanias sollten auf Gewalt und Rache verzichten. Er habe Flugblätter von Personen erhalten, die sich Mitglieder der Uamsho nennen. Auf diesen heiße es, “das ist nicht das Ende unseres Kampfes. Wir werden dafür sorgen, dass keiner der Kirchenrepräsentanten seine religiöse Mission auf den Inseln ausüben kann. Unsere geliebten Muslime sind hinter Gitter, obwohl sie Gutes tun. Eines Tages werden sie draußen sein, sich uns anschließen, durch die Kraft Allahs.”

Pengo betonte, die Sicherheitskräfte wüssten, was vor sich geht. Es sei außerordentlich gefährlich, zuzulassen, dass diese Aktionen der Gesetzesübertretung andauern. Pengo sagte, er werde die Trauermesse für den Pater leiten. Sie werde auch eine Gebetsmesse sein, in der für die Nation gebetet wird. (DN 20.2.13; Guardian 23.2.13)

Friedensgebet

Die katholische Bukoba-Diözese hielt eine Messe zu Ehren einiger Kirchenführer, die in letzter Zeit in Zusammenhang mit religiös bedingten Konflikten getötet oder verletzt worden waren. Bei den Gebeten ging es vor allem um Frieden im Land. (DN 20.2.13)

Polizeiaktion

Die Polizei zahlt 20m/- TSh Belohnung für Hinweise, die zur Festnahme derer führen, die den Pater töteten, und 5m/- TSh für diejenigen, die helfen, die zu finden, die einen Scheich mit Säure bespritzt hatten.

Die Sicherheitsvorkehrungen bei den Kirchen wurden verstärkt. “Wir sorgen dafür, dass Sansibar für alle sicher ist”, betonte der Polizeikommissar. (DN 24.2.13)