Schwerpunktthema: Verkehrswesen: Unfälle - 08/2014

Aus Tansania Information
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bodaboda

Jährlich kommen mehr als 1.200 Personen bei mehr als 8.000 Unfällen mit MotorradTaxis („bodaboda“) ums Leben. Diese Zweirad-Taxis wurden 2009 zugelassen, in der Hoffnung, die Verkehrsstaus abzumildern. Seitdem führen sie die Unfallstatistik an. Haupt-Unfallursachen sind: Überhöhte Geschwindigkeit, Missachten von Verkehrsregeln, Technische Mängel, Überladen, Trunkenheit und Fehlen von Helmen für Fahrer und Passagiere. Die NRO „Motorcycle Integrated Development Agency will mit Hilfe von Auslandsspenden (Tshs 1,6 Mrd.) Sicherheitstrainings durchführen und Sturzhelme beschaffen. In Dar-Es-Salaam schlossen 750 bodaboda-Fahrer ein dreimonatiges Training des Automobil-Clubs ab.

Der Chef der Kilimanjaro-Region beklagte, dass die Motorradfahrer häufig das Gesetz in die eigene Hand nehmen, Unfälle verursachen und in Raub und Diebstahl verwickelt sind. Er verlangte eine landesweit einheitliche Regelung und Überwachung der Zwei- und Dreirad-Taxis.

In Arusha blockierten 200 Motorrad-Taxis wichtige Straßen, um sich beim Distrikt-Chef darüber zu beschweren, dass sie von der Polizei willkürlich bestraft würden. Die Demonstranten bedrohten auch andere Verkehrsteilnehmer. Ihre Anführer distanzierten sich von dem rüden Verhalten. Sie vermuten, dass ortsfremde Biker das Chaos verursachten.

Der nationale Verkehrsbeauftragte kündigte an, die Polizei werde das bodaboda-Verbot für die Innenstadt Dar-Es-Salaams durchsetzen, um die Gefährdung der Fußgänger zu vermindern. Auch Raubüberfälle, bei denen die Täter häufig mit bodabodas flüchten, würden dadurch zurückgehen.

Citizen 19.05.14; DN 20.11.13; 16.,2001.14; Guardian 12.03.; 10.04.14

Gegen Verkehrsunfälle

Im ersten Quartal 2014 wurden bei 4.893 Verkehrsunfällen 854 Menschen getötet und 4.144 verletzt. 2013 waren 4.091 Tote zu beklagen. Hauptursachen sind: Geschwindigkeitsüberschreitungen, Telefonieren während des Fahrens, Ignorieren der Verkehrsregeln und Korruption der Verkehrspolizei.

Nachdem an einem Wochenende bei Bus-Unfällen mehr als 40 Personen getötet worden waren, beschloss die Regierung strengere Kontrollen. Weitere Atemalkohol-Messgeräte und Radarpistolen wurden bestellt. Damit sollen vor allem Busfahrer kontrolliert werden. Die Straßenbehörde schlug vor, Busfirmen müssten Unfallversicherungen für alle Passagiere abschließen, um Unfallopfer angemessen zu entschädigen. Die Busunternehmer warnten davor, dass dann die Ticketpreise stark ansteigen würden. Bisher erhalten Unfallopfer kaum finanzielle Hilfen.

Im Lauf des Jahres wird ein Punktesystem für Verkehrssünder eingeführt. Punkte werden bei verursachten Unfällen oder Verstößen abgezogen. Wer alle 15 Punkte verbraucht hat, muss den Führerschein erneut erwerben. Beim zweiten Mal droht lebenslängliches Fahrverbot. Das Verkehrsministerium widersprach Befürchtungen, diese Strafandrohung werde die Verkehrspolizei noch anfälliger für Korruption machen.

Die Straßenbau-Agentur TANROADS stellte 2013 6.391 überladene Lastwagen fest. Insgesamt sei die Kampagne gegen Gewichtsüberschreitungen erfolgreich. Überladene Fahrzeuge zerstören die Straßen und führen zu Unfällen.

Das Innenministerium gab bekannt, dass es der Verkehrspolizei nicht erlaubt ist, hinter Büschen verborgen auf Verkehrssünder zu lauern. Das plötzliche Auftauchen der Polizisten könne zu Unfällen führen. Übertretene Verkehrsregeln werden durchschnittlich mit Tshs 30.000 bestraft. Monatlich nimmt die Verkehrspolizei damit etwa Tshs 2 Mrd. ein.

Demnächst wird ein neues Gesetz den Fahrzeugführern das Telefonieren während der Fahrt verbieten. Diese Gewohnheit verursacht häufig Unfälle.

Citizen 01.04.14; DN 22.01.; 03.02.14; Guardian 20.03.; 10.05.; 27.,30.06.14;