Spannungen und Kämpfe zwischen Viehhaltern und Landwirten - 02/2009

Aus Tansania Information
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Forum der Hirtengesellschaften

Um einige ihrer Probleme zu lösen gründeten Sekundarschüler und Studenten aus Hirtengesellschaften der Arusha- und der Singida-Region das Tanzania Pastoralist Commnity Forum (TPCF). Sein Ziel ist, Schüler und Studierende zu Diskussionen über unterschiedliche Entwicklungsfragen zusammenzubringen. Bildung müsse als Schlüssel zum Erfolg der Gesellschaft gesehen werden. (Guardian 10.11.08)

Kilindi-Distrikt (Tanga-Region)

Im Kilindi-Distrikt verprügelte ein Landwirt einen Maasai-Jungen, weil er sein Vieh angeblich auf einem Feld weiden ließ. Der Junge aber sagt, er habe versucht, die Tiere aus dem Feld herauszutreiben. Als er um Hilfe rief, kamen seine Verwandten. Da hatte der Landwirt bereits drei Kühe getötet. Am folgenden Tag brachten die Maasai Frauen und Kinder weg, weil sie sich für den Kampf vorbereiteten. Bei diesem wurden sieben Menschen getötet, zwei Landwirte vermutlich durch vergiftete Pfeile, zwei Maasai; eine vermutlich 100 Jahre alte tote Frau, die von einem Speer verletzt worden war, und zwei erschlagene Kinder fand man erst einige Tage später. 45 Häuser brannten nieder, etwa 800 Menschen wurden obdachlos, 300 flohen vor den Kämpfen.

Etwa 800 Dorfbewohner flüchteten in einen Wald. Es heißt, ein traditioneller Heiler habe ihnen einen Trank gegeben, der ihnen Kraft geben soll, um dem Feind zu widerstehen.

Die Polizei richtete in dem unruhigen Gebiet eine Operationsbasis ein, um rasch reagieren zu können, falls es erneut zu Kampfhandlungen kommt.

Der Regional Commissioner der Tanga-Region wies den District Commissioner des Kilindi-Distrikts und den Polizeikommandanten der Region an, dafür zu sorgen, dass die Viehhalter dorthin gebracht werden, woher sie kamen. (Citizen 20./22.1.09)

Kilombero-Becken (Morogoro-Region)

Kikwete forderte die ins Kilombero-Becken eingedrungenen Viehhalter auf, sich andernorts niederzulassen, das Gebiet freiwillig zu räumen; andernfalls würden sie dazu gezwungen. Sie hätten in Feuchtgebiet gesiedelt, die Umwelt zerstört, Felder in Weideland verwandelt, somit die Gastfreundschaft missbraucht. Noch gebe es viel Weideland, betonte er.

Die meisten Hirten waren aus Ihefu (Mbeya-Region) eingewandert. Dort hatte man sie aus ähnlichen Gründen vertrieben. Sie stammen aus zwei Distrikten der Shinyanga-Region, hatten diesen als Umwelt-'Flüchtlinge' verlassen. (DN 27.11./7.12.08)

Kilosa-Distrikt (Morogoro-Region)

Im Kilosa-Distrikt forderten Kämpfe zwischen Landwirten und Viehhaltern bereits 20 Menschenleben; im Okt. 08 wurden sieben Personen getötet, acht schwer verletzt. Daraufhin verhaftete die Polizei vier Maasai und suchte weitere an dem Zusammenstoß beteiligte Hirten und einen Bauern.

Präsident Kikwete sagte, die Behörden der Region müssten für ein Ende dieser Kämpfe sorgen, für das Problem alternative Lösungsmöglichkeiten suchen. Der District Commissioner berichtete, man habe bereits Land für die Viehhalter und für die Landwirte ausgewiesen. Aber einige Viehhalter respektierten diese Maßnahme nicht. (DN 30.10.08; Citizen 24.11.08)

Rukwa-Region

Viehhalter aus den Regionen Mwanza und Shinyanga zogen in die Rukwa-Region und weiden ihre Tiere nun auf fruchtbarem Land. Vizepräsident Shein wies die führenden Leute der Rukwa-Region an, strikte Maßnahmen gegen die Hirten zu ergreifen. Fruchtbares Land müsse unter allen Umständen für Ackerbau reserviert werden. (DN 23.11.08)