Swahili und traditionelle Sprachen - 04/2009

Aus Tansania Information
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Swahili für die Region

Der tansanische Hochkommissar für Uganda berichtete, in Ostafrika könne das Swahili für Tansanier Tausende von Arbeitsplätzen schaffen. "Swahili wird in der Region, vor allem in Uganda, immer beliebter. Sie wollen Swahili lernen und fließend sprechen. Aber es gibt niemanden, der ihnen hilft." Die Regierung von Uganda halte diese Sprache für eines der wichtigsten Hilfsmittel. Bald werde man sie in der Primarschule lehren. Tansanische Medienleute sollten nach Uganda kommen und in Swahili-Zeitungen investieren, sagte er. Es gebe in diesem Land weder Zeitungen noch elektronische Medien in Swahili. Die meisten Ugander verstünden die Sprache; das Problem sei, dass sie es nicht korrekt sprechen können. (Guardian 26.11.08)

Swahili international

Die Regierung wird demnächst ein Swahili-Spezialwörterbuch herausgeben, um bei internationalen Konferenzen und auf dem diplomatischen Parkett swahilisprachige Kommunikation zu ermöglichen und die Sprache zu fördern. Das Ministerium für Information, Kultur und Sport arbeitet eng zusammen mit dem National Kiswahili Council of Tanzania (Bakita).

In Kooperation mit Microsoft wurden in Computerprogramme 1.958 Swahiliwörter aufgenommen. Das soll swahilisprachigen Menschen ermöglichen, bei ihrer Arbeit Computer zu verwenden. (Guardian 20.1.09)

Zu traditionellen Sprachen

Das Ministerium für Information, Kultur und Sport stellte bei einer Untersuchung fest, dass die traditionellen Sprachen viel dazu beitragen können, dass die Kultur der Nation erhalten und gefördert wird. Auch bei der Information über HIV/AIDS und andere Krankheiten spielten die traditionellen Sprachen eine wichtige Rolle. Man werde sie als Teil der Kultur Tansanias unterstützen, denn allem Anschein nach verschwinden diese Sprachen immer mehr. (Guardian 20.1.09)

Zum National Kiswahili Council of Tanzania (Bakita)

Der Bakita, eine öffentliche Einrichtung, hat die Aufgabe, Swahili im In- und Ausland zu fördern. Der Bakita-Öffentlichkeitsbeauftragte berichtete in einem Interview:

1967 übernahm der Bakita die Arbeit des ehemaligen East African Kiswahili Committee. Er koordiniert alle Einrichtungen, die mit der Entwicklung des Swahili betraut sind, und ermöglicht, dass auf der ganzen Erde bei internationalen Konferenzen ins Swahili gedolmetscht wird. Außerdem muss er offizielle Dokumente übersetzen und darüber wachen, dass der Swahili-Wortschatz richtig verwendet wird.

Der Bakita hat bereits wichtige Lehrbücher übersetzt, z. B. solche für Physik, Geschichte, Buchführung und Geographie.

Häufig traf er sich zu Gesprächen mit Kollegen anderer Länder Ostafrikas. Uganda und Kenia setzten in ihrem Land Swahili-Gremien ein. Auch Ruanda und Burundi planen das. Doch ohne dass man sie zusammenbringt, nützt das nichts, denn jedes Land hat seinen eigenen Swahili-Dialekt. Es sind elf, aber es muss einen offiziellen geben, der als Norm dient.

Der Bakita bietet Ausländern Swahili-Kurse an und kooperiert mit Herausgebern swahilisprachiger Bücher, um sicherzustellen, dass die Sprache korrekt verwendet wird. Eng arbeitet er mit internationalen Medien zusammen, mit BBC, Voice of America. Er ist überzeugt, dass solche Einrichtungen helfen, Swahili jenseits seiner Grenzen zu fördern.

Ein Problem ist, dass die Medien schlechtes Swahili gebrauchen. Man verwende das Swahili, das die Leser lieben, so ihre Entschuldigung. Aber ernsthafte Menschen lesen keine Zeitung, die das Swahili verhunzt.

Eine Abteilung des Bakita liest alle Zeitungen, kommentiert sie und gibt den Medienhäusern Rückmeldung. Wie sie darauf reagieren, bleibt ihnen überlassen.

Eine Herausforderung für den Bakita ist, die Menschen davon zu überzeugen, dass es nicht ungebildet und barbarisch ist, Swahili zu sprechen. Wer seine eigene Sprache verachtet, verachtet sich selbst, dass sollten jetzt alle kapieren.

Die Förderung des Swahili sollte man nicht dem Bakita allein überlassen. Es gibt in jedem Distrikt einen Kultur-Beauftragten, der das Swahili fördern soll. Auch die Medien helfen, die Menschen in unterschiedlichen Gebieten zu erreichen. (Guardian 9.2.09)