Tansania und Kenia - 09/2008

Aus Tansania Information
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Beitrag zur Konfliktlösung

Kenia dankte der tansanischen Regierung, vor allem Präsident Kikwete, für ihren Beitrag zur Lösung des Konflikts nach der Wahl im Dez. 07. Ohne direkte Intervention hätten die Spannungen zwischen Kibaki und Odinga noch länger gedauert, wurde versichert. (DN 4.7.08)

Export und Import

Der offizielle Export Tansanias nach Kenia nahm während der letzten sechs Jahre um 400 % zu, pro Jahr also um ca. 67%; der Exportwert liegt nun bei 130mrd/- TSh. Es ist bekannt, dass es viel informellen grenzüberschreitenden Handel gibt. Es handelt sich dabei vor allem um Vieh. Wohl möglich, dass der Hauptteil des Rindfleisches auf dem kenianischen Markt aus Tansania stammt. Das Handelsungleichgewicht zwischen Kenia und Tansania verringerte sich langsam. Doch weiterhin dominiert Kenia den Handel der fünf Länder der East African Community (EAC). Tansania importiert aus Kenia jedes Jahr Waren im Wert von 446mrd/- TSh. (Guardian 28.7..08; Arusha Times 2.8.08)

Obwohl die Regierung, die seit einiger Zeit den Export von Mais in Nachbarländer genehmigt und Ende Juli bekannt gab, wegen der Verknappung in Kenia werde man 50.000 t Mais dorthin liefern, gilt in den Regionen Arusha, Kilimanjaro und Mara noch immer das von den regionalen Behörden erlassene Exportverbot für Reis und Mais nach Kenia. “Die Versorgungslage ist in der Arusha-Region im Augenblick nicht schlecht, aber wir rechnen mit einer Verknappung gegen Ende des Jahres”, sagte der Regional-Commissioner.

Kürzlich beschlagnahmte die Polizei auf Schmuggelwegen der Kilimanjaro-Region 800 Säcke Erdnüsse und 4.414 Säcke Mais. Es heißt, trotz Grenzkontrolle an vier Übergängen überquerten jeden Tag mehr als 300 mit Mais belandene Lastwagen die kenianische Grenze.

Repräsentanten der East Africa Farmers Federation kritisierten das Exportverbot für Lebensmittel in Nachbarländer. Man solle die lokalen Produzenten von den hohen Preisen außerhalb des Landes profitieren lassen, raten sie. Kenia benötigt 180.000 t Mais. (Guardian 21.8.08; Arusha Times 2.8.08)

Behinderung des Imports nach Kenia

Die Regierung bemängelte, dass Kenia im Widerspruch zu regionalen Handelsabkommen Milchprodukte der Musoma Dairy Ltd. (MDL) nicht zollfrei ins Land läßt, sondern 60 % Zoll und bestimmte Tests verlangt. “Wir vereinbarten, wenn das Tanzania Bureau of Standards zufrieden ist, hinterfragt das kein EAC-Land”, sagte der Minister für Ostafrikanische Kooperation. Die MDL klagt, statt der vereinbarten 30.000 l dürften nur 10.000 l geliefert werden. Sie erhielt kürzlich als Darlehen der Regierung 4,6 Mio. US$ Fördermittel. (Citizen 3.8.08; Arusha Times 9.8.08)

Kenia warnt vor mutmaßlichem Terroristen

Kenianische Sicherheitsbeamte warnten die tansanischen Behörden vor einem der gesuchtesten Terroristen, Faul Abteil Mohammed, einem Al-Qaida-Verbindungsmann für Ostafrika. Er gilt als führender Mann der Bombenanschläge auf die Botschaft der USA in Nairobi und der in Dar-es-Salaam vom 7.8.1998 und als Stütze der Anschläge in Mombasa 2002. Faul entkam einem Netz der Polizei, die ihn in Mombasa verhaften wollte. Die Anti-Terrorpolizei stürmte sein Versteck und fand zwei Pässe mit seinem Foto aber zwei verschiedenen Namen. Bisweilen bleicht er seine Haut, sodass er als Afrikaner oder als Araber erscheint. Man fürchtet, Faul könne nach Tansania entwischt sein. Der Generalinspektor der tansanischen Polizei sagte, die Polizei sei auf der Hut; sie kooperiere mit den kenianischen Kollegen, um zu verhindern, dass er nach Tansania entwischt. (Guardian 7.8..08)