Teilnahme an der Olympiade - 09/2012

Aus Tansania Information
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Kommentare

Bei den Olympiaden waren die Leistungen der tansanischen Sportler eine beschämend lange Zeit im Allgemeinen enttäuschend. Wiederholt wurde ungenügende Vorbereitung dafür verantwortlich gemacht, dass unsere Vertreter mit leeren Händen zurückkamen. Hilflos zuzusehen, wenn Athleten anderer Länder Gold, Silber und Bronze bekommen, tut wirklich weh. Die Jahrzehnte lange Pechsträhne muss beendet werden. Es wäre millionenmal gescheiter, die Zeit zu nutzen und für die nächste Olympiade in Rio de Janeiro zu trainieren, als halbgare Sportler nach London zu schicken. Wir sollten von den kenianischen Athleten lernen. Wiederholt haben sie Wunder vollbracht. Hinter ihrem Erfolg steckt vor allem rigoroses und diszipliniertes Training - keine Magie! (Guardian 24.3.12)

Ein Fachmann sagte, weil Tansania Qualität, Potential und der Wille, das Beste zu leisten, fehlten, sollte es nicht daran denken, Medaillen zu gewinnen. Nur 1980 bekam einer Silber, einer Bronze. Im letzten Jahrzehnt sei die Kluft zum internationalen Standard noch größer geworden. Alle Sportler hätten ihre beste Zeit um zwei oder drei Jahre überschritten. Man solle deshalb schon für 2016 oder 2020 planen, und das Ereignis von London vergessen. (DN 4.6./27.7.12)

Unsere Erfahrungen mit der Olympiade und den meisten internationalen Sportveranstaltungen waren selten inspirierend. Aber besser als die Hoffnung zu verlieren, ist, sich ein zu Herz fassen und auf das Beste zu hoffen.

Unsere Sportler flogen mit leeren Taschen nach London. Damit können sie sich entschuldigen, wenn sie wenig leisten, und wie könnte sie jemand tadeln? (Guardian 9.7.12)

Tansanias erfolgreichstes Jahr war 1980, als im Hindernislauf über 3.000 m Filbert Bayi Silber, und Suleiman Nyambui über 5.000 m Bronze bekam.

Während der letzten drei Jahrzehnte aber leistete Tansania nichts, was auf Medaillen hoffen ließ. Das ist schrecklich enttäuschend und unsere führenden Leute sollten sich schämen. Die Tansanier haben große Talente, aber nichts kann sich entwickeln, ohne dass sich Regierung und Einzelne für die Unterstützung des Sports einsetzen. (DN 10.812)

Fackelträgerinnen

Zwei junge Tansanierinnen vertreten Tansania als Fackelträgerinnen bei der Olympiade und den Paralympics. Sie wurden ausgewählt, wegen ihres Beitrags zum London 2012 International sports legacy programme, International Inspiration, weil sie andere durch die Kraft des Sportes inspirierten, oder persönliche Herausforderungen bezwangen. (DN 24.6.12)

Die Sportler, Training, Anreise

Die Vorbereitungen des Amateur-Boxer-Teams erhielten neuen Schwung, als vom Local Authorities Pension Fund Trainings-Ausrüstung überreicht wurde.

Doch die Hoffnungen, man könne Boxer zur Olympiade schicken, gingen total in Rauch auf, weil das Team nach nahezu zweimonatigem Training bei keiner einzigen Qualifizierung bestehen konnte. Auch das Judoka-Team scheiterte elend. Nur zwei Läufer konnten sich qualifizieren. Das tansanische Team insgesamt bestand aus wenigen Sportlern, ganz im Gegensatz zum Nachbarland Kenia, das nahezu 200 Sportler schickte. (DN 4.5.12)

Coca Cola Tanzania organisierte im Kilimanjaro Hotel in Dar-es-Salaam eine Abschiedsparty für das siebenköpfige tansanische Team, die 26 Begleiter und hochrangigen Würdenträger des Sports. Unter den Sportlern waren anfangs drei Marathonläufer, eine Läuferin (5.000 m), zwei Schwimmerinnen, ein Schwimmer und ein Boxer.

Der tansanische Botschafter begrüßte das Team in London. Für jede Medaille wurden 13m/- TSh in Aussicht gestellt. Zuerst wurde zwei Wochen in Leeds trainiert, dann reisten die Sportler nach London.

Ergebnis

Der Schwimmer und der Boxer schieden frühzeitig aus. Ein Marathonläufer erkrankte einen Tag vor dem Wettkampf. Eine Läuferin belegte beim 5.000 m Lauf der Frauen Platz 16.

Reaktionen

Das Ministerium für Information, Jugend, Kultur und Sport wies die Sportverbände, die Athleten zur Olympiade geschickt hatten, an, der Regierung eine detailierte Beurteilung ihrer Teilnahme vorzulegen. incl. ihrer Vorbereitung. Das sei wichtig, damit die Athleten in Zukunfr besser vorbereitet werden könnten, sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums. Der Minister werde alle Sportverbände, die eine Teilnahme in Rio de Janeiro planen, treffen.

Den tansanischen Athleten zollte er Anerkennung, weil sie nicht vorzeitig verschwanden, wie die Sportler einiger anderer Nationen Afrikas.

Die Oympiade in London war nicht nur für Tansania ein unerfreuliches Ereignis, sondern für den gesamten Kontinent. Von den 53 afrikanischen Nationen ernielten nur zehn Medaillen. Das zwang die Associatian of National Olympic Committees of Africa, bei einem Treffen über den zukünftigen Weg zu diskutieren. (DN 5./8./22./25./26./27./29./31.7./1./7./13./17.8.12; Guardian 13.8.12)