Terrorismus in Ostafrika - 08/2012

Seit einem Terroranschlag in Mombasa und der Verhaftung Emirah Erdogans (24), eines der meistgesuchten Terrorverdächtigten in Dar-es-Salaam Ende Juli, gilt in Tansania erhöhte Alarmstufe.

Emirah Erdogan, deutscher Staatsbürger türkischer Abstammung, seit etwa vier Jahren auf der Suchliste, wurde aufgrund eines Hinweises deutscher Behörden festgenommen. Er wird von Kenia gesucht. weil er vermutlich Verbindung zu Al-Shabaab und Al-Qaeda hat und sich am Bombenanschlag in Nairobi am 28.5.12 beteiligte.

Ein tansanischer Polizeikommissar sagte, Mombasa sei nicht weit weg von Dar-es-Salaam; es sei nicht schwer, über die Grenze zu kommen. "Wir sind nicht sicher, denn manche Einwohner kooperieren mit Ausländern, um Anschläge auszuführen." 1998 wurden in Nairobi und Dar-es-Salaam gleichzeitig die Botschaften der USA bombadiert. In Nairobi starben dabei mehr als 200 Menschen.

Laut der britischen Consultingfirma Maplecroft gehört Tansania zu den Ländern, die unmittelbar von Terrorangriffen bedroht sind.

Bei der Bombenexplosion in Nairobi am 20.12.11, bei der zwei Menschen starben, 41 verletzt wurden, war der Initiator ein Mann mit tansanischem Pass. Später wurde er nach Deutschland überstellt; es hatte seine Verhaftung angeordnet und seine Auslieferung verlangt.

Laut Terror Risk Index für 2010-11 ist die Terrorgefahr in der gesamten East African Community (EAC) genau so hoch wie in Uganda, einem der Länder mit hohem Risiko. (Citizen 8./21.7.12)

Al-Shabaab kündete für den Monat Ramadhan Terroranschläge in Nairobi an. Der Polizei-Chef Nairobis ermahnte zu großer Wachsamkeit. Einen Tag vorher hatte er verstärkte Polizeipräsenz bei Einkaufszentren und Busstationen angeordnet.

Die Botschaft Israels in Nairobi wiederholte ihre Warnung vor globalen terroristischen Anschlägen und betonte, Kenia sei eines der anvisierten Länder.

Seit Oktober 2011 wählte Al-Shabaab Ziele in Kenia; kürzlich erlebte der Ort Wajir einen Anschlag. (Citizen 21.7.12)