Treffen eines Sohnes Julius Nyereres und eines Sohnes Idi Amins - 05/2009

Aus Tansania Information
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Der BBC World Service initiierte ein Treffen Madaraka Nyereres (48) mit Jaffer Remo Amin (42) in Butiama, Nyereres Geburtsort am 9.4.09. Am 10.4.79 hatte Julius Nyerere, zu jener Zeit Präsident Tansanias, Idi Amin nach monatelangen schweren Kämpfen abgesetzt.

Ab 6. April, als Jaffer Remo Amin, einer von Idi Amins 40 Kindern, in Arua, seiner Heimat, aufbrach, wurde er von einem Mitarbeiter des BBC-Swahili-Programms begleitet. Zwei BBC Mitarbeiter verfolgten in Butiama die Vorbereitungen des Treffens. Sie sprachen mit Kriegsveteranen und Betroffenen über ihre Erinnerungen an die Kämpfe 78/79.

Kurz nach seiner Ankunft in Butiama legte Jaffer Remo Amin, von einem Geistlichen begleitet, einen Kranz am Grab Nyereres nieder. Nach einem Eintrag ins Gästebuch sagte er: "Ich fühle mich gesegnet durch mein Hiersein." Madaraka sagte, er freue sich über Jaffars Besuch. Dieser historische Augenblick werde helfen, die Beziehung zwischen den verschwisterten Ländern zu festigen. Er dankte dem BBC für die Organisation dieses Treffens. Jaffar sagte: "Nyerere ist ein Held des geeinten Tansania." Er überreichte Mama Maria, Julius Nyereres Ehefrau, eine Matte.

Madaraka erzählte: "Als der BBC fragte, ob ich Jaffar treffen könne, war ich nicht sicher. Aber unsere beiden Väter sind tot. Außerdem war mein Vater ein friedliebender Mensch. Sogar nach dem Krieg wäre er bereit gewesen, Idi Amin zu treffen. So viel Bitternis es auch gegeben hat, was wir jetzt tun können, ist, die Lektion zu lernen und für die Zukunft ein neues Kapitel aufzuschlagen

Im Jan. 71 stürzte Idi Amin Ugandas Präsidenten Milton Obote, als dieser außer Landes war. Seine despotische Herrschaft führte zum Tod von Tausenden Ugandern. Immer waren die Beziehungen zwischen Nyerere und Idi Amin problematisch.

Im Oktober 79 drang Idi Amin nach mehreren Luftangriffen in Tansania ein und besetzte einen Teil der Uganda benachbarten Kagera-Region im Nordwesten Tansanias. Nyerere erklärte den Krieg. Nie habe er ihn so zornig erlebt, sagt Madaraka, der ihn im Rundfunk hörte. Tansanias Truppen marschierten in Uganda ein. Idi Amin floh nach Libyien. 03 starb er in Saudi Arabien. (DN 27.3.09; New Vision (Kampala) 11.4.09; Express 16.4.98)