Unfall in einem Bergwerk - 05/2009

Aus Tansania Information
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Im Geita-Distrikt (Mwanza-Region) brach eine Gold-Grube ein, in dem Bergarbeiter in 140 m Tiefe mit den Händen einen Schacht gruben. Man fürchtet, zwölf seien ums Leben gekommen. Manche konnten sich in Sicherheit bringen oder gerettet werden. Einige harrten 37 Stunden in den Gruben aus. Nur zwölf Bergleute wurden registriert, als sie den Abstieg begannen. Schätzungsweise mehr als ein Dutzend weitere begleiteten sie. (Guardian 31.3./5.4.09; Citizen 1.4.09)

Wenige Tage später ereignete sich im selben Gebiet ein ähnlicher Unfall. Drei Bergleute konnten entkommen, sechs wurden verschüttet. Nach einigen Tagen vergeblicher Suche verfügte Premierminister Pinda, die Mine werde in ein Grab verwandelt, das bewacht wird, damit niemand mehr hier Bergbau betreibe. Mit Hunderten von Trauernden feierte er dort eine Totenmesse. (Citizen 4.4.09)

Einer der Bergleute sagte, nie wieder werde er zum Bergbau zurückkehren. Zwei andere dagegen erklärten, sie würden wieder einsteigen, obwohl dieses Erlebnis schrecklich gewesen sei. Den meisten in kleinem Stil schürfenden Bergleuten fehlt es an Technik und Kapital, was ihre Unternehmungen immer sehr riskant macht. Einer betonte, er werde dem Bergbau nicht den Rücken kehren, denn dort liege das Geld. Er glaube, nun bessere Chancen zu haben, den Jackpot zu gewinnen, denn das Blut seiner Kollegen werde als Ritualopfer an die Vorfahren dienen; das sei Bergbau-Mythologie. Viele sind der selben Meinung. "Es gibt so viele religiöse Überzeugungen in diesem Geschäft. Ich kann keine von ihnen ausschließen", erklärte er. (Guardian 5.4.09, Citizen 1.4.09)

Als Bergbau im großen Stil in Tansania begann, wurden die in kleinem Stil arbeitenden Bergleute zu Feinden des Staates. Bewaffnete Polizisten jagten sie, nur weil sie für illegale Bergleute gehalten wurden. Die wenigen, die den Sturm überlebten, sind nun stets in großer Gefahr, bei tragischen Unfällen verletzt oder getötet zu werden. (Guardian 5.4.09)