Waisen: Probleme, Hilfsangebote, Heime - 03/2006

Aus Tansania Information
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Klagen über die Wohlfahrtsabteilung

Der Sozialen Wohlfahrt, einer Abteilung des Innenministeriums, wird Verantwortungslosigkeit und Korruption vorgeworfen. Die Verwandten einiger Waisen behaupten, ehe ein Kind für die Aufnahme in ein Waisenhaus empfohlen werde, was kostenlos sein solle, müsse man Geld hinlegen. Die Aufnahmeformalitäten würden sehr in die Länge gezogen, damit die Antragsteller endlich mit etwas Schmiergeld nachhülfen. Es heißt, Waisenhäuser, die nur Kleinkinder betreuen, würden über die ihnen anvertrauten Waisen nur unvollständig informiert. Deshalb sei es nicht möglich, diese bei Vollendung des zweiten Lebensjahres zu ihren Verwandten zu bringen. Unvollständige Informationen verhinderten auch Besuche von Verwandten. Sie sollten regelmäßig kommen und ihren Monatsbeitrag in Höhe von 10.000/- TSh abliefern. Oft heißt es auch, die Leute der sozialen Wohlfahrt seien grob. (Guardian 7.11.05)

Zur Versorgung der Waisen

Über die Hälfte der 1,2 Mio. AIDS-Waisen leben auf dem Land bei ihren Großeltern. Diese sind fast immer sehr arm und kaum in der Lage, die Kinder zu versorgen. Es heißt, die Zahl der AIDS-Waisen wachse ständig. Deshalb ist es der Regierung nicht möglich, sich allein um alle zu kümmern. Zivilgesellschaftliche Organisationen, Geschäftswelt und Einzelne, die guten Willens sind, müssten sich zusammenschließen und die Last teilen, sagte die Direktorin von Help Orphans. (Guardian 2.12.05)

Zur Verwendung von Spenden

Waisen und andere bedürftige Kinder baten, man möge Unterstützung, die für sie bestimmt sei, direkt an die Waisenhäuser leiten. Meis-tens würden die Geld- und Sachspenden aufgeteilt und für persönliche Bedürfnisse verwendet. (Guardian 27.12.05)

Schutz vor Betrug

Die Organisation HelpOrphans Tanzania, ein von den St. Mary's International Schools geleitetes Waisen-Zentrum, will von nun an genau prüfen, ob die Kinder, die dorthin geschickt werden, wirklich bedürftig sind. Immer wieder brächten gewissenlose Eltern angeblich bedürftige Waisen, sagte die Direktorin. 90 % von ihnen seien ihren Eltern zurückgegeben worden. Kinder, die aufgenommen werden sollen, müssten den Totenschein beider Eltern vorlegen, eine Bestätigung ihrer örtlichen Verwaltung, des Distrikt Commissioner, sowie ihrer früheren Schule. Nachgewiesen werden müsse auch, dass diejenigen, die die Vormundschaft haben, nicht in der Lage seien, die Betreuung zu übernehmen. Schulleitung und Zentrum würden die Unterlagen genau prüfen. Vor Betrug werde man die Augen nicht verschließen. (DN 18.1.06)

Bitte an Sekundarschulen

Der Direktor einer Wohltätigkeitsorganisation bat die Leitungen der Sekundarschulen von Dar-es-Salaam, Waisen und bedürftige Kinder nicht auszuweisen, sondern sie zu trösten. 600 Waisen, die die Organisation in Dar-es-Salaam mit Nahrung versorgt habe, seien heuer nicht aufgenommen worden, weil sie kein Geld für Schulgebühren, Schulkleidung, Schulhefte, Schuhe und Schultaschen hätten. Man hoffe auf Hilfe von 'barmherzigen Samaritern'. Die Organisation zahle für 2.000 Waisen das Schulgeld. (Msema Kweli 22.1.06)

Spende

Das Walter Reed Southern Highlands HIV/AIDS Care Programme stellte zehn NROs, die in der Region Waisen und bedürftige Kinder versorgen, für Weihnachts-Partys 2,5m/- TSh zur Verfügung. (Guardian 27.12.05)

Unterstützung durch eine Gruppe

Eine Gruppe aus der Stadt Tukuyu (Rungwe-Distrikt; Mbeya-Region), AGAUPE genannt, stellte 268 Vollwaisen aus sieben Dörfern ihres Distrikts Dinge für die Schule und Lebensmittel im Wert von 450.000/- TSh zur Verfügung, Maismehl, getrocknete Sardinen, Zucker, Seife u. a. Diese Waisen seien nur ein kleiner Teil der Kinder dieses Distrikts, die in schwierigen Verhältnissen lebten, sagte der AGAUPE-Vorsitzende. (Nipashe 21.2.06)

Kambarage Orphans Village

Der Mbeya-Zweig des Christlichen Vereins Junger Frauen (WYCA) errichtet in der Stadt Mbeya ein Waisendorf. In den sechs vierstöckigen Gebäuden sollen ein Kindergarten, ein Wohnheim und ein Berufsbildungszentrum Platz haben, außerdem Büros und ein Konferenzsaal. Auch ein Ladenzentrum soll entstehen, damit man Einnahmen erzielen und die berufliche Bildung ausbauen könne. Man plant, Waisen und notleidenden Kindern das Schreiner- und das Schneiderhandwerk zu lehren, damit sie ein neues Leben beginnen können. (Guardian 4.1.06)

Waisenzentrum im Dorf Pangani

Seit Juni 2005 wird 6 km von Kibaha entfernt (Kibaha-Distrikt, Küsten-Region) ein Waisenzentrum errichtet, das für mehr als 300 Kinder sorgen soll. Es wird voll und ganz von der Standard Chartered Bank finanziert und sollte innerhalb von drei Monaten fertig sein. Doch der Bau geht im Schneckentempo voran. Ein Einwohner des Dorfes sagte: "Wir fürchten, dass etwas schief ging." Eigentümer des Zentrums ist die NRO Female Youth Helpage Trust Fund. Ihr Vorsitzender sagte: "Ich bin sicher, das Zentrum wird im Juni 06 eingeweiht." (Guardian 18.1.06)

Korogwe District of Religion Centre

Dieses Waisenzentrum im Korogwe-Distrikt (Tanga-Region), 2001 gegründet, benötigt 100m/- TSh, damit die mehr als 100 Kinder ein festes Haus bekommen. Die Dorfverwaltung stellte ein Grundstück zur Verfügung. Der Leiter der Einrichtung bittet Spendenwillige, religiöse Organisationen und Gemeinschaften um Unterstützung. Bisher gibt es in dem gemieteten Haus keine Schlafräume, keine Betten. Die Kinder schlafen auf dem Fußboden. Viele kommen jetzt ins Schulalter, aber man kann ihnen keine Schulkleidung kaufen. Erreicht man das Ziel von 100m/- TSh, will man Schlafsäle, einen Kindergarten und eine Primarschule errichten. (Msema Kweli 12.2.06)

Mlandizi's Upendo Orphanage and Street Children Centre

2004 wurde von zwölf 'guten Samaritern' im Dorf Mlandizi (Kibaha-Distrikt, Küsten-Region) für sieben Kinder ein Zentrum eingerichtet. Nun leben dort 18 Kinder. Mehr als 50 weitere können wegen finanzieller Probleme nicht aufgenommen werden. Die Schulden des Zentrums belaufen sich auf 5,2m/- TSh, denn die Miete für 1 Jahr, Rechnungen für Wasser- und Gesundheitsversorgung, für Betten und Moskitonetze sind noch nicht bezahlt. "Jetzt will man uns hinauswerfen", sagte die Leiterin des Zentrums. Die Katholische Kirche habe es ein ganzes Jahr lang mit Essen unterstützt. Man plane Projekte, die finanzielle Unabhängigkeit ermöglichten. Aber dafür fehle es an Kapital. (Guardian 20.2.06)

TACODA-Kinderheim

Die Direktorin der Tanzania Community Development Alliance (TACODA) sagte, man habe mit Jungen von der Straße zwischen 12 und 15 Jahren begonnen. "Aber diese Jungs wollen nicht hier leben, weil sie weiterhin auf der Straße herumhängen wollen." Jetzt leben in diesem Kinderheim 12 Jungen zwischen 3 und 8 Jahren. Sie bekommen alles, was sie brauchen. (Arusha Times 18.2.06)