Wild eine Gefahr für Menschen und Vieh, zum Wildschutzgesetz - 04/2011

Aus Tansania Information
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Vorfälle

Mehr als 100 ha Getreidefelder einiger Dörfer im Monduli-Distrikt (Arusha-Region), wurden von Elefanten aus den dort angrenzenden Nationalparks Manyara und Tarangire verwüstet. 8.000 Menschen litten Hunger. Auch Zebras, Giraffen und Löwen drangen in die Dörfer ein. Vier Menschen wurden getötet. Die Dorfbewohner baten die Regierung um Unterstützung und um Vorschläge für andere wirtschaftliche Unternehmen, denn der Ackerbau sei rund um die Nationalparks fast unmöglich. (Arusha Times 4.9.10)

Im Tarime-Distrikt (Mara-Region) verwüsteten Elefanten aus dem Serengeti National Park viele Felder. Aus Angst verlassen viele Dorfbewohner ihre Häuser. Sie fürchten zu verhungern, weil fast alles zerstört ist. (Guardian 9.12.10)

Elefanten aus dem Bugiri-Wildreservat verwüsteten mehr als 50 ha Maniok- und Maisfelder. Einwohner des Distrikts Bukoba-Land (Kagera-Region) baten die Regierung, Wildhüter einschreiten zu lassen. Aus Angst vor den Elefanten gehen die Kinder nicht mehr zur Schule. (DN 18.10.10)

Die Regierung plant, Dorfbewohner des Magu Distrikts (Mwanza-Region), deren Felder von Elefanten verwüstet worden waren, zu entschädigen. Mehr als 100 Elefanten waren in die Dörfer und Felder eingedrungen. (Guardian 1.1.11)

2009 töteten Krokodile und Nilpferde in Nähe des Mtera-Stausees 36 Menschen und verletzten 34, unter ihnen 14 Fischer. Im Lauf der letzten Jahre nahmen die Krokodile und Nilpferde dort sehr zu. Sie bedrohen die Menschen. Deshalb beschloss die Polizei, zu handeln. Sie entfernte 17 Krokodile, bis Ende 2010 will sie 40 Krokodile fangen. Man prüft, ob die Verletzten Entschädigung erhalten können. (Citizen 7.10.10)

In der Manyara-Region warnte die Polizei die Eltern davor, ihre Kinder zum Viehhüten zu schicken. Im Kiteto-Distrikt war ein Kind dabei von Hyänen getötet worden, einige Monate vorher ein Mann von einem Rudel Hyänen. Verschiedentlich wird berichtete, dass Wild Menschen und Vieh angreift. (Guardian 20.12.10)

Etwa 10.000 Menschen fehlt es an Trinkwasser, weil Tiere des Rungwe Wildschutzgebietes die wichtigste Wasserquelle verwüstet hatten. Beim Wasserholen müssen die Frauen im Wildschutzgebiet 3 km zurücklegen. Dabei sind sie in Gefahr, von Tieren, die am selben Gebiet Wasser suchen, angegriffen zu werden. Viele Einwohner sind weggezogen. (Guardian 12.1.11)

Im Kilombero-Distrikt wurde ein Fischer beim Überqueren eines Flusses von einem Nilpferd angegriffen. Er verblutete. (Guardian 20.1.11)

In Dar-es-Salaam wurde ein Mann von einem Löwen, der sich in einem Haus im Wohngebiet vesteckt hatte, ernsthaft verletzt. Die Polizei tötete das Tier. (DN 7.2.11)

Ein zwölfjähriger Maasai-Jungen, der im Kilombero-Fluss schwamm, wurde von einem Krokodil getötet. (Guardian 3.3.11)

Zu einem Wildschutzgesetz

Aktivisten der Nichtregierungsorganisation (NGO) HakiArdhi fordern eine radikale Revision des Wildlife Conservation Act von 2009. Es enthalte nichts, das den rings um die Wildschutzgebiete lebenden Menschen Anteil gibt an dem Schatz, den das Wild darstellt. Dieses Gesetz nütze ausländischen Jagd-Gesellschaften, die modere Jagdausrüstung verwenden, mehr als den Einheimischen, weil es sehr mühsam ist, eine Jagdlizenz zu erhalten. Eine HakiArdhi Verantwortungsträgerin sagte, in dem Gesetz stehe, dass jemand, der von einem Wildtier verletzt wird, nicht mehr als 200.000/- TSh Entschädigung erhält; manchmal koste schon die Behandlung mehr. Das Gesetz erlaube der Regierung, ein Gebiet zu einem Reservat zu erklären. Seine Einwohner litten Not. Die NGO akzeptiere, dass die Wildreservate der Wirtschaft nützen, weil sie Touristen anlocken. Aber das Recht der Einheimischen, Land zu besitzen, sollte nicht vernachlässigt werden.

Der Abgeordnete des Serengeti-Distrikts (Mara-Region) sagte, in dem Gesetz müsse vor allem der Paragraph geändert werden, in dem es um die Entschädigung für Familien geht, wenn ein Elefant ein Glied derselben getötet hat. 200.000/- TSh, das sei überholt. Viele hätten gar nichts erhalten. Ein anderer sagte, nie habe er gesehen, dass jemand Geld bekam. Er werde Zahlen über die im Distrikt durch Elefanten verursachte Verwüstung sammeln.

Offiziellen Berichten zufolge wurden im Serengeti-Distrikt während der letzten Jahre mehrere Menschen getötet, viele Felder verwüstet. Die Distrikte Bunda, Tarime (Mara-Region) und Magu (Mwanza-Region) haben ähnliche Probleme. (DN 8.12.10; Guardian 17.11.10)

Die Regierung erhöhte die Entschädigungsumme, die an die Familien der von Wildtieren Getöteten gezahlt wird, von 200.000/- auf 1m/- TSh. Auch Personen, die von Wildtieren verletzt wurden, erhalten mehr als bisher. Landwirte, die bei Nationalparks und Wildschutzgebieten leben, erhalten nun eine ihrem Schaden entsprechende Summe, wenn Wildtiere ihre Felder verwüsteten. (DN 11.2.11; Guardian 11.2.11)

Zum Schutz vor Wildtieren

Ein Abgeordneter fragte, ob die Regierung ein Lebensmittelreserveamt für sein Gebiet plane, denn regelmäßig verwüsteten Elefanten die dortigen Felder. Er wollte auch wissen, wie die Regierung die Tiere in Zaum halten werde, und wie die Geschädigten die Entschädigungssumme bekommen können. Er kritisierte, dass die Regierung dort nichts unternehme, um die Elefanten zum Schutz der Menschen zurückzuhalten. Der zuständige Minister antwortete, im nächsten Monat werde eine Station eingerichtet, würden Wildhüter dort stationiert. Man habe mit dem entsprechenden kenianischen Ministerium vereinbart, die Elefantenwanderung zu kontrollieren. (DN 11.2.11; Guardian 11.2.11)