Wirtschaft ‐ 01/2024

Aus Tansania Information
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Energie

Das Rusumo-Falls-Wasserkraftwerk an der ruandisch-tansanisch-burundischen Grenze ist fertiggestellt, soll im März 2024 ans Netz gehen und 80MW produzieren. Finanziert wurde das Projekt von Weltbank und African Development Bank.

Der stellvertretende Premierminister und Minister für Energie Doto Biteko verkündet, dass mit dem Trockentest der neunten und letzten Turbine im Januar 2024 95% des Julius-Nyerere-Kraftwerks am Rufiji fertiggestellt sind. Erbaut wird es seit Sommer 2019 von den ägyptischen Unternehmen Arab Contractors und El Sewedy Electric. Die neun Turbinen sollen eine Leistung von 2115MW haben und jährlich 5920GWh produzieren. (Guardian)

Die Gaskraftwerke in Dar es Salaam speisen zusätzliche 924MW in das nationale Stromnetz ein. Mit ihnen wurde die Stromkapazität Tansanias auf 1257MW erhöht. Vom Julius-Nyerere-Kraftwerk werden 2115MW erwartet, die Leistung liegt damit über dem gegenwärtigen Spitzenbedarf Tansanias. (Citizen)

Doch ist in Tansania weniger die Stromproduktion als die Verteilung das Problem. (BBC)

CO2-Handel

Die Regeln für den CO2-Handel, die in Dubai in der Folge von COP28 ausgearbeitet werde, sollen es emissionsarmen Entwicklungsländern gestatten, finanziell zu profitieren. Entsprechend werden auch in Tansania erstmals entsprechende Richtlinien erarbeitet. Als Land mit einer Waldfläche von fast 48 Mio. Hektar und sechs Parks von zusammen 1,8 Mio. Hektar wird Tansania in Zukunft einer der großen Player im Handel mit Emissionszertifikaten sein. Tanzania‘s National Park Management und Carbon Tanzania sollen gemeinsam für die Abwicklung zuständig sein, wie auch für die Bewahrung der Parks mit ihren Ökosystemen. Finanzierung erfolgt zusätzlich durch Mohammed Enterprises Tanzania Limited, das größte Handelsunternehmen des Landes, welches sich im Besitz des Milliardärs Mohammed Dewji befindet. Gleichfalls beteiligt ist Blue Carbon, eine Firma mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die in mehreren afrikanischen Ländern riesige Gebiete pachtet, dort CO2-Emissionen senken und die Einsparungen an Industrieländer verkaufen will. Doch haben Waldschutz-Zertifikate seit dem Gucci-Skandal an Glaubwürdigkeit eingebüßt und werden von Umweltschützern in die Nähe von Neokolonialismus gerückt. (NZZ, BBC, Guardian)

Agricultural Seed Agency

Der Saatguthersteller hat die Gesamtfläche für die Saatproduktion um 5.000 Hektar auf 17.000 Hektar erhöht, um die Ernährungssicherheit in Tansania weiter voranzutreiben. Damit deckt die Eigenproduktion 70% des Landesbedarfs ab. Der private Sektor leistet einen wichtigen Beitrag. (Tanzania Times)

Zuckerproduktion

In Mkulazi begann die sechste Zuckerfabrik im Dezember 2023 mit der Produktion. Ihr Ziel: jährlich 50.000 Tonnen Industriezucker. Die 148 Mio. Dollar teure Fabrik ist eine strategische Investition, denn bisher musste Tansania allen Industriezucker importieren. Ein Kilo Zucker kostet gegenwärtig 3.200TSH (1,30 Dollar) und gehört damit zu den teuersten Nahrungsmitteln. Derzeit werden 342.000 Tonnen Zucker pro Jahr produziert. Der Jahresbedarf liegt jedoch bei 630.000 Tonnen. Insgesamt werden 750.000 Tonnen für Eigenbedarf und Export angestrebt. Landwirtschaftsminister Hussein Bashe kündigte an, dass im Jahr 2024 465.000 Tonnen erreicht werden sollen. Gegenwärtig wird Industrie- und Haushaltszucker aus Uganda, Indien, Brasilien, Thailand und Indien importiert. (The East African)

Normalspurstrecke

Im Januar 2024 ist der erste Abschnitt der neuen Normalspurstrecke fertiggestellt und zwischen Dar es Salaam und Morogoro können versuchshalber die ersten Fracht- und Personenzüge verkehren. Wie Verkehrsminister Makame Mbarawa erklärte, sollen auf dem zukünftig zur Verfügung gestellten Streckennetz Privatfirmen den Personen- und Warentransport mit Elektrozügen betreiben. Es seien Geschwindigkeiten von 160 km/Std. möglich. (Tanzania Times)