Zu Gefährdung und Schutz seltener Wildtiere - 04/2011

Aus Tansania Information
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Wildschutz im Serengeti National Park

Die Regierung ist besorgt, weil die Wilderei im Serengeti National Park zunimmt. Sie lässt nun mehr Flugzeuge über diesem Gebiet Patrouillen fliegen und setzt weitere Wildhüter ein. Viele geschützte Tiere sind gefährdet.

"Immer sorgten wir für Sicherheit in allen Nationalparks, doch seit eines der seltenen Nashörner in der Serengeti getötet wurde, begriffen wir, dass die Wilderer neue Strategien verfolgen. Deshalb mussten wir unser Engagement verdoppeln, um ihnen überlegen zu bleiben", sagte der Minister für Naturschätze und Tourismus. Täglich durchkämmten Hubschrauber und Flugzeuge das Gebiet. "Es gibt noch wirkungsvollere Strategien, aber wir halten sie im Augenblick geheim, weil wir nicht wollen, dass die illegalen Jäger Bescheid wissen und Verteidigungsmechanismen ersinnen."

Im Mai 2010 importierte Tansania aus Südafrika fünf Schwarze Nashörner. 27 weitere will man in den kommenden Jahren einführen. Im Dezember 2010 töteten Wilderer eines der Tiere und nahmen sein Horn mit. In mehreren Ländern des Fernen Ostens wird aus dem Horn ein Medikament hergestellt. Zehn Personen wurden im Zusammenhang mit diesem Verbrechen verhaftet. Demnächst werden sie vor Gericht gestellt. (DN 4.1.11; Citizen 4./5.1.11)

Udzungwa Scrap Forest Reserve

Ein von der Tanzania Forest Conservation Group herausgegebener Bericht mit dem Titel 'Krise des Udzungwa Scrap Forest Reserve' zeigt, dass im Eastern Arc Mountain mehrere Wildtierarten wegen der Jagd nach Wildfleisch und zunehmender Besiedlung in alarmierendem Tempo schrumpfen.

In dem Bericht heißt es, das Udzungwa Scrap Forest Reserve sei biologisch einmalig, denn es enthalte 84 Arten von Pflanzen, und Tierarten, die man sonst nirgendwo auf der Erde finde, darunter zwei Affenarten. Einige Arten seien vom Aussterben bedroht, wenn die Ausbeutung ungebremst anhält, z. B. der Udzungwa Red Colobus.

Doch der Wald werde nicht angemessen geschützt. Hier zeige sich, was vielen anderen Wäldern Tansanias blühen könnte. Der Bericht empfiehlt, unverzüglich aktiv zu werden. (DN 5.2.11)

Zur Kihansi-Gischtkröte

<Siehe Tans.-Inf. 10/10 S. 3> Die Kihansi-Gischtkröte, eine winzige Kröte, die lebende Junge zur Welt bringt, ist ausschließlich in der Kihansi-Schlucht zu Hause. Ihre Zahl schrumpfte, als man dort zur Stromgewinnung ein Staubecken anlegte. Weil eine Pilzkrankheit eingeschleppt wurde, war die Kihansi-Gischtkröte nach einigen Jahren nahe daran, auszusterben. 2000 brachte man deshalb 500 Tiere in die USA. August '10 kehrten 100 zurück nach Tansania. In einer Anlage der University of Dar-es-Salaam (UDSM) wuchs ihre Zahl in kurzer Zeit. In der Kihansi-Schlucht traf man Vorbereitungen für die Rückkehr der Kröten in ihre ursprüngliche Heimat. Einige will man bald dort hinbringen, weil der Platz in der UDSM-Anlage knapp wird. Fühlen sich die Tiere in der Kihansi-Schlucht wohl, werden auch die noch in den USA verbliebenen zurückkommen.

Weil man 100 Tiere für Versuchszwecke benötigt, kommen 200 Gischtkröten aus den USA . Sie müssen nach den Experimenten sofort getötet werden, damit sie keine anderen Tiere anstecken. Bei den Versuchen handelt es sich um ein Bakterium, das die Kröten gegen die Pilzkrankheit chytridiomycosis resistent machen könnte.

Die anderen 100 Kröten sollen sich mit denen, die im letzten Jahr kamen, mischen. (DN 13.10.10/17.2.11)