Zu Luftverschmutzung, Müll und anderem Unrat - 01/2006

Aus Tansania Information
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Zur Luftqualität

Die Luftverschmutzung ist nicht nur ein Problem der Industrieländer. Sogar Entwicklungsländer kennen es nun, vor allem die Städte, Dar-es-Salaam, Mwanza, Arusha und Mbeya. Regierung, Industrieelle, Umweltaktivisten u. a. sollten sich zusammentun und Strategien gegen Luftverschmutzung ausarbeiten. Die Autoabgase lassen sich reduzieren, wenn man jährlich und ernsthafter Kontrollen durchführt. Manche Autos rauchen wie eine Dampflokomotive und wurden doch für verkehrstauglich erklärt. Seit der Liberalisierung werden auch Schrottautos importiert, die viel zur Luftverschmutzung beitragen. Das gilt auch für die vielen Walzwerke, Gießereien und anderen Industriebetriebe. Bei den meisten ist die Technik veraltet. (Guardian 8.11.05)

Die Teilnehmenden eines Workshops zur Kontrolle der Luftqualität forderten, das Tanzania Bureau of Standards müsse seine Richtlinien ändern. Nun, da die Luft be-lastende Industriebetriebe wie Pilze aus dem Boden schössen, reichten sie nicht aus. Die neuen Richtlinien sollten einen Beitrag leisten zur Reduzierung der Luftverschmutzung. (Guardian 4.11.05)

In Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten führte der National Environment Management Council (NEMC) ein Projekt zur Verbesserung der Überwachung der Luftqualität durch. Um das Problem der Luftverschmutzung ganz zu verstehen, benötige man dringend Daten, betonte der NEMC-Direktor. "Ohne Beweismittel kann man keine Aussagen machen", sagte er. (Guardian 8.11.05)

Luftverschmutzung in Dar-es-Salaam

Dar ist die Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung. Denn 80 % aller im Land zugelassenen Kraftfahrzeuge, unter ihnen viele überholte alte Autos, sind hier gemeldet. Die Bevölkerungszahl wächst ständig. Die In-dustriebetriebe werden schlecht geführt. Mit entschlossenen konzertierten Aktionen müsse die Luftqualität verbessert werden, sagte ein Regierungsvertreter. Ein Problem sei auch der schlechte Geruch, heißt es, verursacht von Fellen und Häuten, Fischverarbeitung, Schlachthöfen, Kläranlagen und Müllhalden. (Guardian 3.11.05)

Der Manager des Projektes Dar-es-Salaam Rapid Transit sagte, die Einwohner von Dar-es-Salaam sollten sich angewöhnen, Motor- und Fahrräder zu benutzen, sich nicht aufs Auto verlassen. Das würde die Verkehrsdichte und die Belastung der Luft reduzieren. Er sei sicher, dass man in Kooperation mit der Stadtverwaltung Bedingungen schaffen werde, die für Fußgänger und Fahrradfahrer günstig seien. (Guardian 7.11.05)

Weil der Strom häufig ausfällt, laufen in Dar-es-Salaam viele Generatoren. Sie produzieren Kohlenmonoxyd und andere Gase, belasten die Umwelt, gefährden die Gesundheit. Auch ihr Lärm ist problematisch. Manche Kleinbetriebe mussten bereits schließen. (Guardian 18.8.05)

Müll und Müllentsorgung

Der Stadtrat von Arusha lässt die wichtigste Müllhalde der Stadt mit einem Zaun umgeben. Anwohner hatten über die herumflatternden Plastiktüten geklagt. (30.11.05)

Der Stadtrat von Dar-es-Salaal will nun den privaten Sektor, Jugend- und Basisgruppen an der Müllentsorgung beteiligen.

In einer Studie, die der Guardian in Dar-es-Salaam durchführte, heißt es: Das rasche Bevölkerungswachstum bereitet große Sorgen. Viele werfen ihren Müll in die Bäche; Industriebetriebe leiten ihre Abwässer unbehandelt ein, obwohl Einwohner ihr Trinkwasser dort holen müssen. Überall sieht man Haufen von Müll, vor allem Plastikflaschen und -tüten, in Gassen und Tälern, Kanälen und Flussläufen, unter Brücken, bei den Schulen. In vielen Stadtteilen legten die Einwohner ihre eigene Müllhalde an.

In den Randgebieten werfen die Einwohner ihren Müll einfach irgendwo hin. An den Straßenrändern sammeln sich Gemüsereste, zerbrochene Flaschen, Plastiktüten u. a. Für das Abholen des Mülls muss eine Gebühr entrichtet werden, die die Einwohner der ärmeren Gegenden nicht aufbringen können. "Seit Wochen holen die Laster der Stadtverwaltung keinen Müll mehr ab", klagen sie. "Will man seine Abortgrube leeren lassen, muss man sehr viel Geld berappen - 40.000/- Bis 60.000/- TSh. So viel haben wir nicht." Deshalb wartet man auf die Regenzeit. Dann wird der Kot ins Regenwasser gekippt. (Guardian 11.10./2./14./ 15./ 22.11.05)

Müll des medizinischen Bereichs

Für bei Behandlung von Kranken anfallenden Müll suchen Fachleute nach umweltfreundlicher Entsorgung. Die meisten Krankenhäuser hätten noch immer Probleme damit, sagte ein Mitarbeiter der AGENDA, einer Umwelt-NRO. "Private Einrichtungen verbrennen ihn", was wegen der entstehenden giftigen Gase für Gesundheit und Umwelt schädlich sei. Außerdem müsse man aussortieren, was noch brauchbar sei, damit wertvolles Material nicht verloren gehe.(Guardian 4.11.05)

Pestizide vernichtet

Gefahrlos und ohne schädliche Nebenwirkungen wird der NEMC demnächst 1.200 t nicht mehr brauchbarer Pestizide und 200 t tiermedizinischer Mittel vernichten. Über viele Jahre haben sie sich in etwa 350 Lagerhäusern angesammelt. Sie waren gespendet oder in zu großer Menge gekauft worden. (Guardian 18.10.05)

Toiletten ökologisch

Im Mbeya-Distrikt errichteten zehn Dörfer preisgünstige umweltfreundliche Toiletten. Sie helfen, die Umwelt sauber zu halten und Dünger zu produzieren. Die Nichtregie-rungsorganisation WEPMO förderte dieses Projekt. (RadioOne 9.7.05)

Straßenschäden

Die Einwohner von Dar-es-Salaam klagen über Risse im Straßenbelag, Schlaglöcher und verstopfte Gullys. Seit Urzeiten seien die Straßen nicht repariert worden. "Wir sind gut im Annehmen von Hilfe, aber wir sorgen nicht für den Erhalt", schimpfte einer. Guardian 23.12.05)