Zu Problemen des Tourismus infolge der globalen Finanzkrise, Maßnahmen - 07/2009

Aus Tansania Information
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<Vergl. Tans.-Inf. 3/09 S. 2>

Rückgang der Besucherzahl in Nationalparks

In den Nationalparks ging die Zahl der Besucher von Juli bis Dez. 08 wegen der Weltfinanzkrise um 15 % zurück; '09 werden es voraussichtlich 10 % bis 30 % weniger sein. Weil die Einnahmen sanken, werden keine weiteren Brücken gebaut, Wasser-, Strom- und andere Infrastrukturprojekte aufgeschoben, was dem Schutz der Parks jedoch keinen Abbruch tue. Tansanias Anliegen bleibe die Förderung von Tourismus hoher Qualität, im Gegensatz zu einigen Nachbarländern, die Wert auf Quantität legten, betonte der Generaldirektor der Tanzania National Parks (TANAPA). (DN 24.3./17.4.09; Arusha Times 28.3.09)

Rückgang der Besucherzahl in Sansibar

Die Zahl der Sansibar-Touristen ging 2009 um nahezu 30 % zurück. Die Regierung von Sansibar tut nun alles, um den Tourismussektor zu retten. Sie senkte die Mehrwertsteuer von 20 % auf 18 %. (Citizen 18.6.09).

Zur Senkung von Gebühren

Kenia und Uganda senkten den Preis für Touristen-Visa um 50 %.

Um Touristen zu einem Besuch Tansanias zu ermuntern verlangen die Mitglieder der Tanzania Association of Tour Operators (TATO) für Gruppenreisen nun 10-15 % weniger als bisher.

Leider zögert der öffentliche Sektor mit der Reduzierung der Eintrittsgebühren für Touristen, bedauert der TATO-Chef. Wünschenswert wären Senkung der Eintrittspreise, der Mehrwertsteuer für Leistungen im Tourismus, der Landegebühr, Verzicht auf Visagebühren u. a.

Normalerweise kostet der Flug nahezu 60 % des gesamten Pauschalpreises der Reise. Weil Tansania keine eigene Fluglinie hat, verliert es also mehr als die Hälfte seiner Einnahmen an internationale Fluggesellschaften. (Observer 22.3.09)

Entlassungen, Lohnkürzungen

Die globale Rezession kostet im Tourismusgeschäft mehr als 1.000 Arbeitsplätze. Von den 3.000 Reiseführern wurden 30 % entlassen. Die meisten Touristikunternehmen und Hotels kürzen die Gehälter ihrer Angestellten.

Einige Reiseunternehmen fingen an, Angestellte zu entlassen. Bei den Thomson Safaris traf es 45 der 140 Mitarbeiter; bei den restlichen wird das Gehalt um 10 % gekürzt. Die Ursache seien die dramatischen Ereignisse des Weltfinanzmarktes, die außerhalb der Kontrolle der Firma seien, erklärte diese. Die Buchungen seien um 40 % zurückgegangen.

Das Arusha Tourist Inn berichtete, von Okt. bis Dez. 08 seien 60 % der Buchungen storniert worden.

Ein Fahrer äußerte sich skeptisch: "Die Finanzkrise dient als Entschuldigung, wenn die Firmen tun, was ihnen beliebt, auch Mitarbeiter entlassen, die sie nicht mögen. Und niemand belangt sie." Ein TATO-Verantwortungsträger sagte, Entlassungen seien nicht die einzige Sparmaßnahme. Manche sparten an Strom und Wasser und an dem gepachteten Gelände. (DN 17.4.09; Guardian 23.6.09; Arusha Times 11.4.09)

Rückgang der Einnahmen

Die National Parks Authority (TANAPA) erwartet für 09 einen Rückgang ihrer Einnahmen um 32 %, das Tanzania Tourist Board um 3 %. (Guardian 23.6.09)

Zu den Arbeitsbedingungen

Laut einer Untersuchung der International Labour Organization (ILO) arbeiten mehr als die Hälfte der Angestellten der Tourismusbrache pro Woche 50 Stunden; 60 % haben keinen Jahresurlaub; manche erhalten keine Gefahrenzulage; 18 % sind bei der Arbeit körperlicher Gewalt ausgesetzt; 17 % berichteten, sie würden auf ihren Arbeitsplatz geschlagen oder schikaniert.

Die Ministerin für Naturschätze und Tourismus sagte, diese Umfrage ermögliche es der Regierung, Problembereiche, die der Verbesserung bedürfen, zu untersuchen. (DN 18.4.09)