Energieversorgung - 04/2021

Aus Tansania Information
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Erdwärme bei Rungwe-Manow

Die staatliche Entwicklungsgesellschaft für Erdwärme TGDC hat bei Kiejo-Mbaka (unweit Rungwe-Manow nördlich des Nyassasees) eine erfolgreiche Probebohrung niedergebracht. Nach Auswertung der Daten soll hier mit weiteren Bohrungen das heiße Wasser aus dem Untergrund für die Elektrizitätserzeugung genutzt werden. Die TGDC ist eine Tochterfirma des Elektrizitätsversorgers Tanesco und will bis zum Jahr 2025 mit Erdwärmeprojekten am Ngozikrater bei Mbeya, im Songwetal, in Kiejo-Mbako sowie am Natronsee bei Arusha 200 Megawatt Strom erzeugen.

Enerymixreport 23.03., Guardian 03.03.2021

Erdölpipeline Uganda-Tanga im Limbo

Die für den 22. März vorgesehene Unterzeichnung des Vertrages über die Erdölpipeline von Uganda nach Tanga am Indischen Ozean zwischen dem französischen Konzern Total und den Regierungen Ugandas und Tansanias wurde auf April vertagt. Die ugandische Regierung begründete dies mit der Trauerzeit für den verstorbenen Präsidenten Magufuli, der einer der Hauptbefürworter des Projektes war und für Tansania unterzeichnen sollte.

Allerdings hatte es auch im ugandischen Parlament Widerspruch gegen die nötige Kreditaufnahme von $130 Mil. gegeben, mit der Uganda seinen 15% Anteil am Projekt finanzieren will. Der zuständige Parlamentsausschuss verschob seine Beschlussfassung und forderte weitere Unterlagen von der Regierung an. Damit gibt es eine neue Chance für die Initiativen, die vor allem aus Gründen des Umweltschutzes und der Sorge um rücksichtslose Behandlung von Bewohnern der Pipelinestrecke gegen die Pläne arbeiten.

Total hatte Anfang März eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, die die sozialen und Umweltfolgen der Ölleitung abmildern sollen. Total will gemeinsam mit der China National Offshore Oil Corporation die Öllager am Albertsee ausbeuten und über eine elektrisch auf 50° beheizte Leitung das recht zähflüssige Öl zum Hafen von Tanga zum Export bringen. Total erklärte, es werde nicht die bereits erteilten Genehmigungen ausschöpfen, die Baumaßnahmen auf 10% der Fläche des Murchinson-Falls-Nationalparks gestatten, sondern sich auf 1% beschränken. Man werde auch freiwillig zusätzliche Parkranger finanzieren.

Die Kampagne gegen die Pipeline argumentiert, dass das gesamte Projekt nicht mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens in Einklang steht, die Streckenführung um den Viktoriasee herum die Wasserversorgung von Millionen von Menschen gefährdet und zahlreiche örtliche Gemeinschaften nachteilig betreffen wird. 2020 hatten weltweit eine Million Menschen einen entsprechenden Aufruf unterzeichnet. Weltweit wurde an Banken und Entwicklungsorganisationen appelliert, sich nicht an der Finanzierung zu beteiligen. Barclays, Credit Suisse, die United Overseas Bank und die African Development Bank werden keine Kredite geben. Die Standard Bank in Südafrika wartet noch auf eine Umweltanalyse. Die Einrichtungen für Entwicklungsfinanzierung wie die KfW in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien wurden wegen Krediten angefragt. Für Totals Engagement in Afrika steht viel auf dem Spiel, nachdem seine Milliardeninvestition in Nordmosambik in das Getriebe des dortigen Aufstandes geraten ist.

Africaintelligence 29.03., Citizen 24.03., Climatechangenews 19.03., Monitor (Uganda) 19.03., Reuters 08.03.2021

Zweite Gastankstelle Tansanias

Auf dem Gelände der Dangote Zementfabrik bei Mtwara wurde die zweite Gastankstelle Tansanias eröffnet. Die Firma betreibt 2000 LKWs, die aus Kostengründen sukzessive auf Gasbetrieb umgestellt werden. Energieminister Medard Kalemani sagte bei der Eröffnung, die Regierung plane den Bau von 5 Gastankstellen.

Citizen 06.03.2021

Bewegung im Erdgasprojekt bei Lindi?

Am nördlichen Stadtrand von Lindi werden jetzt 674 Bewohner umgesiedelt, nachdem sie Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt TSh 5,2 Mrd. (€ 1,9 Mil.) erhielten. Auf dem Gebiet soll eine Fabrik entstehen, die das vor Lindi unter dem Meer liegende Gas verflüssigt. Dabei sind die Verhandlungen über das Projekt seit 3 Jahren im Stocken, nachdem die tansanische Regierung ihre Regeln zur Teilung der Einnahmen zurückgezogen und der norwegische Konzern Equinor (früher Statoil) seine bisherigen Investitionen bereits als Verlust abgeschrieben hat.

09.03.21 Citizen