Zu den Medien - 08/2007

Aus Tansania Information
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Gesetzesentwürfe zu Informationsfreiheit und Medienarbeit

Der Medienrat Tansanias (MTC) und der Tansanische Umweltverband der Journalisten (JET) drängten die Regierung, die geplanten Mediengesetze zu ändern. Sie kritisierten, die Regierung werde ermächtigt, die Information zu einem Monopol zu machen, den Medien einen Maulkorb anzulegen, um sie in die ihr genehme Richtung zerren zu können. Es sei nicht einzusehen, warum nur Journalisten ein Universitätsexamen ablegen müssten, Lehrkräfte, Pflegepersonal nicht; die Regierung beabsichtige, Journalisten nur auf Gnaden der Regierung arbeiten zu lassen. Auf mehreren Foren diskutieren Medienvertreter über den Gesetzesentwurf und über Alternativen. (Guardian 31.1./8./ 9.2./29.3.07)

Bei einem Forum gab ein Repräsentant des Ministeriums für Information, Kultur und Sport zu, der Entwurf des Gesetzes zur Informationsfreiheit 2006 habe viele Mängel. Staat und Medien benötigten mehr Zeit, über dieses zu beraten. "Alle Betroffenen und alle Bürger sind nun eingeladen, ihre Meinung zu äußern, auch via Internet, damit sie die Regierung zwecks weiterer Beratung erreichen", sagte er. Statt wie geplant im April soll das Gesetz dem Parlament erst im Oktober vorgelegt werden.(DN 15.3.07; Guardian 29.3.07)

Zur Pressefreiheit in Sansibar

Die Presseleute Sansibars sind empört über den Entwurf des Gesetzes Privilegien, Machtbefugnisse und Freiheiten der Mitglieder des Abgeordnetenhauses von Sansibar.

Einige Paragraphen: Verstöße gegen das Berufsethos der Journalisten, werden mit Bußgeld und Haft geahndet. Wer Berichte verfasst, die man für Beleidigung von Abgeordneten hält, die deren Image beschädigen, oder Torheiten von Abgeordneten schildern, macht sich schuldig. Es ist den Medienhäusern verboten, ohne Genehmigung des Parlamentspräsidenten über das Parlament zu berichten.

Der Generalstaatsanwalt betonte "Das Gesetz verbietet den Journalisten nicht, im Parlament ihre Arbeit zu tun, aber sie müssen bestimmte Vorschriften befolgen, um hinein zu kommen. Das ist in den meisten Parlamenten üblich." Mehrere Mitglieder des Presseverbandes vereinbarten in einer Sondersitzung, sie wollten denen, die für das Gesetz zuständig sind, schriftlich ihre das Gesetz betreffenden Sorgen darstellen. (DN 14.4.07; Guardian 12./14.4.07)

Regierung und Medien

Bei einem Seminar, bei dem es um die Verbesserung der Beziehung zwischen Medien und Parlament ging, sagte Mohammed Seif Khatib, Minister für Information, Sport, Kultur, die Unfähigkeit der Journalisten erschwere es den Medien, die Regierungsarbeit zu überwachen, obwohl das Mehrparteiensystem nun viele Möglichkeiten biete. Schuld sei das plötzliche Wachstum der Medienindustrie. Es habe zu einem Mangel an ausgebildeten Journalis-ten geführt. Bedauerlich sei auch, dass das flache Land kaum informiert werde. Ein Repräsentant des Tansanischen Medienrates beklagte, es sei nicht leicht, die Wachhundrolle zu spielen, denn die Regierungsleute seien nicht immer zu Transparenz bereit, vor allem weil das nicht Tradition sei. (Guardian 28.5.07)

Ali Hassan Mwinyi, ehemaliger Präsident, sagte, bei der kritischen Begleitung der Regierung und der Förderung von Demokratie und Gesetzestreue im öffentlichen und privaten Sektor spielten die Medien eine wichtige Rolle. Weil es jetzt mehr Zeitungen und andere Medien gebe, habe die Öffentlichkeit nun eine bessere Plattform, die Regierung zu warnen, wenn sie meint, etwas laufe falsch. (Guardian 20.7.07)

Medienfonds

Sechs internationale Organisationen gründeten eine Stiftung, um den Medien in Tansania eine Chance zu geben, bei der Förderung von Verantwortlichkeit und guter Regierungsführung kritische Mitspieler zu werden. Die Unterstützung wird Niveau und Professionalität der Medien heben, sagte ein in Großbritannien beheimateter Gutachter, der diesen Fonds ermöglichte. Je mehr Informationen die Menschen hätten, um so besser könnten sie von denen, die Macht haben, Verantwortungsbewußtsein einfordern. (DN 7.5.07)

Zeitung das bevorzugte Informationsmedium

Obwohl es immer mehr Kommunikationsmittel gibt, leiden die Printmedien nicht. Bei den meisten Zeitungen stiegen die Einnahmen. Die Auflage insgesamt wuchs im vergangenen Jahr um 2,3 %. (DN 6.6.07)

Film

Timeline Media und Tanzania Women Miners Association (TAWOMA, ein Verband der Tansanierinnen, die im Bergbau tätig sind) produzierten einen Film mit dem Titel 'Super Model'. Sein Thema ist der Kampf gegen HIV/AIDS und Drogen. (DN 30.6.07)

Fernsehsendungen

Bei der Eröffnung der Internationalen Filmfestspiele von Sansibar sagte Reginald Mengi, IPP-Exekutivvorsitzender, der Traum von lokalen Fernsehinhalten mit Qualität erfülle sich nur, wenn Regierung, Filmemacher, Fernsehleute, Publikum und alle anderen Interessenvertreter zusammenarbeiteten. "Die Menschen müssen im Fernsehen nicht daran erinnert werden, dass es Armut gibt. Das entmutigt sie, denn das eigentliche Ziel eines jeden Lebens ist Erfolg." Die Gesellschaft ringe um Ausrottung der Armut. Die Fernsehleute sollten dabei helfen. (Guardian 2.7.07)

Ausbildung

Die Open University of Tanzania wird eine School of Media Studies gründen, die in Fernkursen unterschiedliche Kurse für Medienleute anbietet. (Guardian 2.7.07)

Medienecke bei Messe

Dank Vodacom Tanzania Ltd. gibt es in der Geschichte der Dar-es-Salaam International Trade Fair auf dem Mwalimu Nyerere Messegelände heuer ertsmalig eine mit Laptops ausgestattete Medienecke. Alle Journalisten, die einen Pressepass für das Gelände besitzen, haben täglich von acht Uhr bis mittags kostenlos Zugang zum Internet. Ohne das Gelände zu verlassen kann die Presse nun Berichte und Fotos versenden. Nachmittags hat die gesamte Öffentlichkeit Zutritt. (Guardian 3.7.07)