Zu den Ratten, die Landminen, TB-Erreger und Verschüttete suchen - 08/2011

Aus Tansania Information
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Seit bekannt wurde, dass es dem Pest Management Centre der Sokoine University of Agriculture (SUA) gelang, Ratten für das Auffinden von Landminen auszubilden, wollten viele Länder Ratten kaufen oder erbaten Hilfe bei deren Ausbildung. Experten wurden nach Angola und in die DRCongo geschickt. Die Ratten wurden dort erfolgreich eingesetzt. In Mosambik begann die Aktion 2009, 2014 soll sie abgeschlossen sein.

Nun lernen die Ratten auch das Auffinden von Feuerwaffen und Drogen. Sie sollen in Häfen und Bus-Endstationen eingesetzt werden.

Experimente zeigen, dass die Ratten auch rasch TB-Erreger finden können. Die Ausbildung einer Ratte dauert neun Monate. Sie kann sieben Jahre lang eingesetzt werden.

Fachleute- und Geldmangel begrenzten das Starten neuer Projekte. (DN 19.7./15.9.10)

Apopo ist ein soziales Unternehmen, das forscht, entwickelt und ausgebildete Ratten für humanitäre Zwecke einsetzt. Im Augenblick hat Apopo in Tansania und Mosambik 143 Mitarbeiter und mehr als 300 Ratten in unterschiedlichen Stadien der Aufzucht, der Ausbildung und des Einsatzes. Apopo ist ein holländisches Akronym und steht für Anti-Personnel Land Mines Detection Product Development. Diese belgische Nichtregierungsorganisation ist seit 2000 an der SUA stationiert. (DN 30.11.10/6.6.11)

In Kooperation mit Apopo HeroRats versucht die SUA, Ratten mit einer Kamera auszurüsten um sie für Rettungsaktionen bei Naturkatastrophen wie Erdbeben einzusetzen. Hunde können nur an der Oberfläche Opfer finden. Doch Retter müssen Menschen ausgraben. Das Projekt ist noch im Anfangsstadium.

In Mosambik machten die HeroRats seit 2000 1.475.000 qm minenfrei, im letzten Jahr allein 464.650 qm; sie halfen 659 Landminen, 6.295 Kleinwaffen samt Munition u. a. zu finden. - Mehr als 1.500 Personen, die das Mikroskop nicht identifizieren konnte, wurden als TB-positiv diagnostiziert und begannen die Behandlung.

Apopo ging eine Partnerschaft ein mit der Peace Road Organisation (PRO), einer NGO in Thailand und rekrutierte 23 einheimische Mitarbeiter. (DN 30.11.10/6./20.6.11)

Um selbst zu sehen, wie wichtig die Apopo-Ratten-Forschungseinrichtung ist, weilten Prinzessin Astrid von Belgien und ihr Ehemann Anfang Juni drei Tage in Morogoro. Seit '09 setzt sie sich für die lebenrettende Arbeit Apopos ein und wurde Ehrenpräsidentin des Kuratoriums. (DN 6.6.11)