Zu einigen Krankheiten - 10/2006

Aus Tansania Information
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Diabetes

In Sansibar lassen sich immer mehr Menschen auf Diabetes untersuchen. 6.000 Fälle wurden registriert, sehr viel mehr als vor einigen Jahren, denn Gesundheitsprobleme finden nun mehr Beachtung. Es gebe genügend Stellen für Diagnose und im Allgemeinen ausreichend Medikamente, sagte Sansibars Gesundheitsminis-ter. (DN 8.9.06; Guardian 8.9.06)

Krebs

Der Exekutivdirektor des Ocean Road Cancer Institute (ORCI) sagte: "Anfang der 80er Jahre hatte das Land nur 48 diagnostizierte Krebspatienten. Dieses Jahr haben wir mindestens 3.800 Fälle und das Problem wird immer akuter. Nur 10 % der Patienten lassen sich medizinisch behandeln. Die anderen bleiben zu Hause und suchen verzweifelt eine alternative Behandlung. Deshalb gibt es noch immer eine große Zahl von Krebspatienten, die nicht identifiziert werden." Viele meinten, Krebs könne nicht behandelt werden. Früher habe es wenige Fälle von Hautkrebs gegeben, aber jetzt sei er wegen HIV/AIDS sehr verbreitet. (DN 11.8.06)

Das ORCI bietet nun landesweit Behandlung von Gebärmutterhalskrebs an. Im vergangenen Jahr hatte es bei einer Untersuchung festgestellt, dass Krebs meist "in einem späten Stadium diagnostiziert wird, weil es an Bewusstsein und Möglichkeiten für Früherkennung fehlt". Gebärmutterhalskrebs ist nach Brustkrebs die häufigste Art von Krebserkrankung. (DN 31.7.06)

Masern

Anfang Sept. behandelten die Krankenhäuser Dar-es-Salaams in eigens eingerichteten Abteilungen ca. 200 Masernpatienten, unter ihnen auch Erwachsene. Allen Bemühungen zum Trotz breitet sich die Krankheit weiter aus. Mitte Sept. zählte man bereits 597 Patienten, Ende des Monats sechs Todesfälle, 800 Kranke. Und ihre Zahl steigt ständig. Man war gezwungen, mehr Möglichkeiten für die Unterbringung zu schaffen.

Ende Sept. startete die Regierung in Dar-es-Salaam eine von UNICEF finanziell unterstützte dreitägige Impfkampagne, ausschließlich für Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren, denn sie sind die am meisten gefährdete Gruppe. Man impft in Mütterberatungsstellen, Schulen und anderen Zentren. Problematisch ist der Stromausfall. Aber man habe genügend Eiswürfel, heißt es. Noch sei nichts schlecht geworden. Die Regierung beobachtet auch die anderen Regionen, damit sich die Seuche nicht ausbreitet. (Guardian 5./9./16./25.9.06)

Psychische Leiden

Obwohl die Zahl der psychisch Kranken steigt, werden sie vom Gesundheitssektor kaum beachtet. Tansania hat für seine 34 Mio. Einwohner nur zwölf Psychiater. Es fehlt an Anreizen, sich auf diesem Gebiet zu spezialisieren. Noch gravierender ist, dass die Psychiater von ihren Kollegen stigmatisiert werden. Deshalb scheuen sich die Medizinstudenten vor diesem Gebiet, fertig ausgebildete Fachärzte verlassen Tansania und suchen im südlichen Afrika, in Europa und den USA fettere Weiden. Dabei bewirken HIV/AIDS, Drogen und hohe Lebenshaltungskosten immer mehr Stress, was häufig zu Nervenzusammenbruch führt. Im Amana-Krankenhaus allein wurden 14.680 psychische Fälle gezählt. Dazu kommen die zu Hause versorgten Patienten, die sich an andere Kliniken wenden. Der Direktor des Amana-Krankenhauses, auch Psychiater des Muhimbili Medical Hospital (MMH), äußerte, die Stigmatisierung der Psychiater von Seiten ihrer Kollegen mache ihm Sorgen. "Einige Eltern und Verwandte hindern ihre Kinder daran, dieses Gebiet zu wählen, weil sie fürchten, sie würden psychisch krank wie ihre Patienten." Malaria, HIV/ AIDS erhalte riesige Summen vom Haushalt und von Entwicklungspartnern, dieses Gebiet nur wenig, die psychisch Kranken würden benachteiligt. Die Psychiater bedauern, dass psychische Probleme auch bei Unglücksfällen vernachlässigt werden, obwohl sich die Mediziner als erste um Traumata kümmern sollten. (Guardian 25.5.06)

Menschen mit psychischen Problemen klagen, obwohl ihre Zahl steige, würden sie von der Regierung nur wenig beachtet. Wenn sie nicht in der Lage seien, zu bezahlen, bekämen sie nur die halbe Dosis oder gar keine Medikamente. Eine Patientin berichtete, sie sei gezwungen, bei 'Guten Samaritern' Geld zu betteln. (Guardian 28.8.06)

Tollwut

Von Jan. bis Juni 06 wurden in der Singida-Region 262 Menschen behandelt, die von streunenden Hunden gebissen worden waren. Der Gesundheitsbeamte der Region ermahnte die lokalen Verwaltungstellen, genügend Medikamente für die Behandlung zu besorgen, sich nicht auf die von der Regierung pro Jahr zugeteilten 200 Dosen zu verlassen. Außerdem müssten Hunde geimpft und eingesperrt werden. Man dürfe sie nicht wahllos umbringen. (Guardian 26.8.06)

Tuberkulose

In vier Distrikten der Iringa-Region lernten 240 Mitarbeiter des Gesundheitswesens, TB zu diagnostizieren und zu behandeln. "Wir beschlossen, die TB zu bekämpfen, denn viele Einwohner sind infiziert", sagte der TB- und Lepra-Koordinator. Am meisten gefährdet seien Menschen zwischen 15 und 45 Jahren. Doch obwohl viele Einwohner der Iringa-Region infolge von TB sterben, würden nur sehr wenige Fälle in den Krankenhäusern gemeldet. "Deshalb wird das Ministerium für Gesundheit und Soziales eine Forschungsarbeit durchführen, um ihre Zahl herauszubekommen. Es gibt in der Iringa-Region etwa 50 Stellen, die TB diagnostizieren können, behandeln können die TB alle Krankenhäuser, Gesundheitszentren und Krankenstationen", betonte er. Die Tansanier sollten sich angewöhnen, einen Test machen zu lassen. Die Menschen müssten Häuser bauen, die ausreichend durchlüftet sind. Weil TB und HIV/AIDS oft zusammenhingen, erhielten die Patienten vor dem Test normalerweise eine Beratung. "Mehr als die Hälfte der TB Patienten sind mit HIV infiziert", berichtete der Koordinator. (Guardian 7.6.06)

==Cholera, HIV/AIDS, Malaria==:siehe Tans.-Inf. 8/06 S. 8