Zum Drogenkonsum - 11/2010

Aus Tansania Information
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Zahlen

Staatsminister Marmo berichtete, während der vergangenen fünf Jahre beschlagnahmte die Regierung 128 kg Heroin und 18,1 kg Kokain, die ins Land geschmuggelt worden waren. 1.478 Personen wurden verhaftet, gegen 1.196 Anklage erhoben. 165 Tansanier sitzen vor allem wegen Drogenschmuggels in anderen Ländern im Gefängnis.

Ca. 831 ha Haschischfelder wurden vernichtet, 635,150 kg Haschisch und 14.863 kg Khatblätter beschlagnahmt. Im Zusammenhang mit deren Transport wurden 24.974 Personen verhaftet, 18.990 Personen angeklagt.

9.240 Drogenabhängige wurden beraten und behandelt. (Guardian 1./3.6.10)

Zum Antidrogengesetz

Die Regierung plant das Gesetz zur Verhinderung von Drogen und Drogenschmuggel von 1995 zu ändern, um die gerichtliche Verfolgung von Drogenhändlern zu ermöglichen. Voraussichtlich wird man harte Strafen für Drogenschmuggel und Geldbeschaffung festlegen. Das Gesetz wurde bereits mehrmals geändert, denn die Drogenhändler wechseln ihre Methoden ständig. (Citizen 13.4.10)

Die Regierung Sansibars äußerte, im neuen Antidrogengesetz werde der Kampf gegen Drogen verschärft; man werde beide, Konsumenten und Händler, schnappen. Drogenhändler würden verhaftet und bestraft, von Drogen beeinflusste Jugendliche verhaftet und zum Bluttest gebracht. Ist dieser positiv drohe sechsmonatige Haft, danach Verlegung in ein Zentrum für Drogenabhängige. Der zuständige Minister wollte nicht sagen, wann ein Rehabilitationszentrum errichtet wird.

Man vermutet, Sansibar werde für den Drogenhandel immer wichtiger. Die Abgeordneten wünschen, dass die Mitglieder der EAC gemeinsam gegen Drogenkonsum und -handel kämpfen, einen vereinten Kampfverband aufstellten und Informationen austauschen. (DN 5.7.10)

Internationale Kooperation

Ein zweitägiges Treffen brachte Fachleute aus Ostafrika, Ghana, Nigeria, Pakis-tan, Deutschland, und von Interpol zum Gedankenaustausch zusammen. Es ging um Erfahrungen mit der Überwachung von Drogenschmuggel im eigenen Land. Ein Polizeikommandant sagte, die Länder Ostafrikas sollten zusammenrücken, um das Problem u. a. durch ein gemeinsames Sicherheitssystem zu verringern. Es ermögliche ihnen, die durchlässigen Grenzen gemeinsam zu bewachen. (Citizen 13.4.10)

Anbau von Cannabis

An den Hängen des Meru-Berges (Arumeru-Distrikt, Arusha-Region) ist der Anbau von Cannabis sehr lukrativ. Man nennt ihn dort 'grünes Gold'. Einige Dorfbewohner produzieren große Mengen für den lokalen und den Exportmarkt. Mit Autos und Kamelen wird der Haschisch über illegale Wege ins Nachbarland geschmuggelt.

Einigen lokalen Regierungsleuten wirft man vor, sie seien an dem illegalen Anbau massiv beteiligt. Weil sie nichts dagegen unternehmen, vermutet man, dass sie davon profitieren.

Mitte Mai berichtete der Polizeikommandant der Arusha-Region, man habe in drei Dörfern des Arumeru-Distrikts mehr als 40 ha Cannabisfelder zerstört. Die Polizei untersuche die Vorwürfe gegen lokale Regierungsleute. Ein Mann wurde verhaftet, andere entkamen. (Guardian 20.4./ 25.5.10)

Im Makete-Distrikt (Iringa-Region) beschlagnahmte eine Sondereinheit der Polizei 200 kg Cannabis und zerstörte fünf große Cannabis-Felder, die zwischen Weizenfeldern versteckt waren. Den Besitzern gelang die Flucht; die Polizei verfolgte sie. (Citizen 26.8.10)

Drogen-Schmuggel

Die Polizei von Barcelona verhaftete 48 Mitglieder eines internationalen Drogenkartells. Die meisten stammen aus Tansania. Als 'Maulesel' brachten sie die Drogen in ihrem Gepäck versteckt nach Spanien. Die Gruppe gehört offensichtlich zu einem organisierten Netzwerk, das vor allem aus Staatsangehörigen Tansanias besteht. Sie benützen Landsleute, locken sie mit dem Versprechen, ihnen zu viel Geld zu verhelfen. (ThisDay 16.2.10)

Beschuldigung, Beschlagnahmung, Anklage, Verhaftung

Die Polizei der Tanga-Region beschlagnahmte 95 kg Heroin und verhaftete sechs Verdächtige. Immer häufiger dient Tansania als Durchgangsland für Drogen auf dem Weg nach Asien, Europa oder Amerika.

Während der letzten Jahre wurden viele Tansanier im In- und Ausland verhaftet, weil sie Drogen beförderten. Die tansanische Polizei arbeitet eng mit den Kollegen der Nachbarländer zusammen. (Citizen 11.3.10)

Der Legal and Human Rights Centre beschuldigt die Brauer lokalen Bieres im Bariadi-Distrikt (Shinyanga-Region), Haschisch ins Bier zu mischen, um es wirksamer zu machen. "Mehr als Dreiviertel der Bevölkerung raucht Haschisch und trinkt einheimisches mit Haschischblättern versetztes Bier", berichtete eine Mitarbeiterin. "Leider trinken auch die Mädchen." (Guardian 4.8.10)

Zwei Geschäftsleute mussten wegen Drogenhandels vor einem Distrikt-Gericht erscheinen.

Ein Geschäftsmann wurde wegen des Besitzes von fünf Kokain-Tabletten angeklagt. Er bekannte sich schuldig.

Weil ein Mann, bei dem man Haschisch gefunden hatte, die Strafe von 1m/- TSh nicht bezahlen konnte, wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Bei verschiedenen Razzien verhaftete die Polizei in unterschiedlichen Teilen Dar-es-Salaams 78 Personen, wegen des Besitzes von Drogen und verbotener Alkoholika.

Ein Südafrikaner, der 1.564 g Kokain im Wert von 54,7m/- TSh geschluckt hatte, wurde von der Polizei am Nyerere International Airport verhaftet, wenig später wegen Drogenschmuggels angeklagt.

Am Julius Nyerere International Airport in Dar-es-Salaam wurden ein Guineer und ein Liberianer verhaftet, zwei Tage später vor Gericht gestellt. Man hatte in deren mit der Aufschrift 'Diplomatisches Gepäck' versehenen Taschen mit Hilfe von Hunden 17 kg, bzw. 14 kg Kokain gefunden. Beide gaben sich für Diplomaten einer Delegation des in Arusha ansässigen International Criminal Tribunal for Ruanda (ICTR) aus. Sie müssten dem ICTR wichtige Dinge überbringen, die nicht berührt werden dürften. Das Kokain war in mit Kaffee beschmiertes Spezialpapier verpackt, was verhindern sollte, dass es von Hunden gefunden wird.

Die Polizei verhaftete drei Ugander und zwei Malawier wegen des Handels mit Drogen. Die Ugander hatten Diplomatenmappen und Papiere, die ihnen Immunität garantieren. Sicherheitsorgane Ugandas und Interpol teilten auf Anfrage mit, es handle sich um gesuchte Personen. Bei der Befragung gaben die Verdächtigten zu, sie seinen Teil eines Syndikats, das in Tansania, Kenia, Uganda, Peru, Brasilien, Äthiopien, Malawi und der Türkei arbeite. (DN 23.3./21.4./ 25./26.6./2./9.7./5./9./ 21.8./13.9.10; New Vision 12.9.10)

Die Bevölkerung ärgert sich, dass die Gerichte nur sehr schleppend gegen Drogenhändler vorgehen, obwohl viele verhaftet und angeklagt wurden. Man fürchtet, das könne diesen lebensgefährlichen illegalen Handel anheizen. (Citizen 16.10.10)