Zum Verkehr in Dar-es-Salaam - 09/2008

Aus Tansania Information
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Kleinbusse

Ab 1.9.08 werden keine Kleinbusse mit weniger als 25 Sitzplätzen, sog. ‘Vipanya’ <kleine Ratten> für den innerstädtischen Verkehr mehr zugelassen. Weil die Zulassung nicht automatisch geschieht, wird es dort ab Jan. keine ‘Vipanya’ mehr geben. Kleinbusse, die älter als fünf Jahr sind, dürfen nur noch außerhalb des Central Business District fahren. Die meisten Kleinbusunternehmer beantragten bereits eine Lizenz für andere Routen. An-dere Städte müssen selbst entscheiden, wie sie verfahren wollen. (Guardian 20./28.6.08; Observer 3.8.08)

Drei-Spuren-System

Im Mai 07 wurde für zwei Hauptverkehrsstraßen ein Drei-Spuren-System eingeführt: Morgens und nachmittags wechselnd (6.30-9.00 bzw. 15.00-18.00) gibt es drei Fahrspuren.<Vergl. Tans.-Inf. 7/07 S. 8> Ein Abgeordneter forderte im Interesse der Sicherheit eine Verbesserung dieses Systems, denn die meisten Einwohner wüssten nicht Bescheid. Deshalb komme es oft zu Unfällen. Der Innenminister antwortete, es handle sich bei diesem System nicht um eine Dauerlösung. (Guardian 25.6./2.7.08)

Alternative Angebote

Der Oberbefehlshaber der Verkehrspolizei forderte Investitionen für alternative Angebote zur Entlastung des Stadtverkehrs, inkl. Ringstraßen, Straßenreparatur, Einführung von Eisenbahn- und Schiffsverbindungen. (Guardian 3.7.08)

Stadtbusverkehr

Der Regional Commissioner wies die Polizei an, an Bushaltestellen darauf zu achten, dass die Busschaffner die Schüler und Schülerinnen nicht schikanieren. Er verlangt, dass sich alle, die mit dem Bus fahren wollen, in eine Warteschlange einreihen. “Wir schicken Leute nach Nairobi und Kigali, bald auch nach Südafrika, damit sie lernen, wie das Warteschlangen-System funktioniert. Es sei an der Zeit, dass Tansania sich von anderen abschaut, wie man den Stadtbusverkehr regeln kann. (Guardian 6.8.08)

Bustransport für Schulkinder

Einige Dar-es-Salaamer Schulkinder gingen auf die Straße, um gegen die Anhebung des Fahrpreises von 50/- TSh auf 100/- TSh zu protestieren. Nun sind sie bereit, mehr zu bezahlen vorausgesetzt, man gestehe ihnen einen Sitzplatz zu. Bisher mussten sie Erwachsenen ihren Platz abtreten Ein Polizeikommandant warnte die Betreiber der Stadtbusse davor, Schulkinder schlecht zu behandeln, weil sie nur 100/- TSh bezahlen. Auch ihnen stehe ein Sitzplatz zu, betonte er. Schulkinder hatten geklagt, sie müssten mehr als 100/- TSh bezahlen oder dürften sich nicht setzen.

Die Betreiber der ‘Vipanya’ fordern, die Schulkinder müssten eine Uniform tragen, damit man sie von Kindern unterscheiden könne, die sich als Schulkinder ausgeben, weil sie nur 100/- TSh bezahlen wollen.

Die Tanzania Secondary School Association (TASSA) bat die Regierung, für die Schulkinder ein System zu entwickeln, das ihnen den Schulweg erleichtert. Der TASSA-Generaldirektor sagte, dadurch würden sich die schulischen Leistungen der Schülerinnen verbessern, denn wenn sie auf dem Schulweg eine Mitfahrgelegenheit benötigten, würden häufig zu Geschlechtsverkehr gezwungen, seien von HIV/ AIDS bedroht. (DN 12.8.08; Guardian 6./12./19.8.08)

7-12-jährige Schulkinder zum Busfahren

“Auf dem Schulweg haben wir immer Probleme. Wir streiten mit den Busfahrern oder den Schaffnern, weil sie uns nicht einsteigen lassen.”

“Die Busfahrer und die Schaffner kennen die Rechte der Schulkinder nicht. Man müsste ihnen beibringen, die Schulkinder zu respektieren.”

“Unehrliche Busfahrer müssten in der Öffentlichkeit Stockschläge bekommen, damit sie die Schulkinder nicht weiterhin demütigen. Immer läßt man sie lange an der Bushaltestelle warten.”

“Busfahrer und Schaffner schreien die Leute ohne Grund an, vor allem die Schulkinder.

Ich frage mich immer, warum die Schaffner Schulkinder hassen. Meistens schubsen sie uns hinaus. Man sollte die Busfahrer einsperren und ihre Autos versteigern.”

“Manche Fahrer sind nett. Sie haben besondere Sitze für die Schulkinder. Aber ich stehe, weil ich nur 50/- TSh bezahle.”

“Die Busfahrer und Schaffner mögen die Schulkinder nicht, weil sie weniger bezahlen als Erwachsene. Man sollte die Busfahrer und Schaffner bestrafen.“

“An jeder Bushaltestelle sollte ein Polizist stehen, der den Schulkindern beim Einsteigen hilft. Die Busse halten einfach nicht, wenn sie sehen, dass an der Haltestelle viele Kinder warten.” (Guardian 10.5.08)