Zur Fußballweltmeisterschaft in Südafrika - 07/2010

Aus Tansania Information
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Afrika hatte das Pech, mit Armut, Hunger, Krankheiten und Tod assoziiert zu werden. Doch im Juni 2010 und vielleicht noch viel länger wird Afrika in einem anderen Licht gesehen, weil Südafrika Gastgeber der FIFA-World Cup ist, erstmalig in seiner Geschichte.

Das ist eine Herausforderung für den Kontinent, denn er kann beweisen, dass er in der Lage ist, das Fest, das anderen Teilen der Erde Ruhm, Glück und Prestige gebracht hat, gut zu organisieren.

Glücklicherweise hat Afrika bereits gezeigt, dass es die Welt glücklich machen kann. Seine Söhne und Töchter demonstrierten durch ihre Mitgliedschaft in großen Clubs in Europa und anderswo ständig besondere Talente. Es ist kein Zufall, dass die Nationalspieler Frankreichs und Englands - zwei der ehemaligen Kolonialherren - eine ansehnliche Zahl von afrikanischen Fußball-Stars aufstellen.

Südafrika hat die raffiniertesten Sportarenen des Kontinents. Das bietet Fußballfans aus aller Welt eine großartige Chance, durch den Kontinent zu reisen und Afrikas Schönheit, Kultur und Geschichte, sowie die Gastfreundschaft seiner wunderbaren Menschen kennenzulernen.

Einige reisten auf dem Landweg durch die afrikanische Wildnis, wo sie Wild und großartige Landschaft sehen, und einen kleinen Eindruck von der Seele des Kontinents bekommen konnten. Sie sahen auch die rauhe Wirklichkeit eines armen Erdteils, schlechte Straßen, Elendsviertel zwischen noblen Häusern und mancherorts die negativen Auswirkungen politischer Konflikte.

Das Wichtigste aber ist, dass diejenigen, die das Abenteuer wagten, merkten, Afrika hat enorme Potentiale an Naturschätzen, die, richtig genutzt, den Kontinent zu wirtschaftlichem Wohlstand bringen könnten. Wir hoffen, dass sie Botschafter Afrikas sein werden, die der Welt sagen, Afrika wartet auf Partnerschaft für gegenseitige Entwicklung.

Noch wichtiger aber ist, dass die Fußballweltmeisterschaft eine Chance ist, den Sport zu nutzen für die Förderung sozialen Zusammenhalts, zur Überwindung von Differenzen, die Länder und Gesellschaften trennen. Die Tatsache, dass Südafrika für die Weltmeisterschaft 2010 ausgewählt wurde, bietet eine ideale Möglichkeit und eine Plattform, unsere Anstrengungen, Diskriminierungen aller Art zu bekämpfen, zu erneuern. (Guardian 12.6.10)

Die Aufregung beim Beginn der Fußballweltmeisterschaft, als Südafrika gegen Mexiko spielte, erfasste nicht nur die normale Bevölkerung. Sie prägte auch die Haushaltsdebatte des Parlaments in Dodoma. Die Anwesenheit war geringer denn je. Weniger als 20 Abgeordnete waren im Plenarsaal, als die Abendsitzung begann. Anna Makinda in Vertretung des Parlamentspräsidenten Samuel Sitta, war wenig erfreut. "Ich sehe, dass die Teilnahme zu wünschen übrig lässt. Heißt das, dass sich diejenigen, die hier sind, nicht für Fußball interessieren?", fragte sie unter Gelächter der Abgeordneten.

Ein Abgeordneter bemerkte, die Abwesenden seien vor allem junge Leute. "Sehen Sie jetzt, wie wichtig es ist, ältere Leute im Parlament zu haben?" Damit reagierte er auf den Vorschlag einer Abgeordneten, es solle Sitze geben, die älteren Personen vorbehalten sind.

Später verkündete Anna Makinda, es stehe 1:1. Die Abgeordneten applaudierten. Kurz nach dem Spiel kamen weitere Abgeordnete und mehrere Minister in den Plenarsaal. (Citizen 12.6.10)