Zur Rückkehr der wegen Streiks suspendierten Studierenden - 02/2009

Aus Tansania Information
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Streiks und Demonstrationen

Im Nov. 08 demonstrierten Studierende mehrerer staatlicher Universitäten wiederholt, um zu erreichen, dass die Regierung ihnen für die gesamten Studiengebühren ein Darlehen gewährt. Ein großer Teil der Studierenden boykottierte den Lehrbetrieb. Die betroffenen Universitäten schickten die streikenden Studierenden nach Hause. Unter bestimmten Voraussetzungen können sie wieder zugelassen werden. <Siehe Tans. Inf. 01/09 S. 5>

Zu den Bedingungen für Wiederaufnahme

Alle suspendierten Studierenden, die wieder zugelassen werden wollen, müssen ein Formular ausfüllen und vor dem 25.12.08 an die jeweilige Universität schicken. Jede konnte ein eigenes Formular entwerfen. Die aufgeführten Bedingungen müssen akzeptiert, die noch nicht beglichenen Gebühren bezahlt werden. Von Distrikt-Beamten unterzeichnete Dokumente der Gemeinde- und Dorfverwaltung sind beizufügen. Außerdem müssen Eltern bzw. Erziehungsberechtigte schriftlich erklären, dass sie bereit sind, während des gesamten Studiums die Gebühren zu bezahlen. (Citizen 8.1.09)

Anmerkungen zur Wiederaufnahme

Prof. Jumanne Maghembe, Minister für Erziehung und höhere Bildung, berichtete, die meisten suspendierten Studierenden hätten die für Wiederaufnahme gestellten Bedingungen erfüllt und würden demnächst wieder mit dem Studium beginnen. Vielleicht seien einige zu arm, um die Bedingungen erfüllen zu können. Sie sollten bei seinem Ministerium Hilfe erbitten, betonte er. Die Bittbriefe müssten detaillierte Informationen enthalten, die es dem Ministerium ermöglichen, mit den Eltern Kontakt aufzunehmen, um alle Angaben zu prüfen. Wer sich nicht einmal die Mühe macht, sich erneut zu bewerben, habe offensichtlich kein Interesse an einer Fortsetzung des Studiums, sagte er.

Maghembe forderte die Universitäten auf, sicherzustellen, dass alle, die für Wiederaufnahme qualifiziert sind, fair behandelt werden und Schutz genießen. (DN 16.1.09)

Zu gefälschten Dokumenten

In Zusammenarbeit mit der Regierung wird das Higher Education Students Loan Board (HESLB) 15 Stipendiaten zurückrufen, weil sie gefälschte Dokumente vorgelegt hatten. Dank eines Regierungs-Stipendiums studierten neun in Russland und sieben in Algerien.

Wir entdeckten, dass mehr als 60 Studierende Unterlagen gefälscht hatten. "Einige wurden bereits von der jeweiligen Universität verwiesen", berichtete der stellvertretende HESLB-Vorsitzende, 41 des Moshi University College of Cooperative and Business Studies (MUCCoBS) und 15 der University of Dar-es-Salaam (UDSM). Alle müssen das Darlehen zurückzahlen.

Das MUCCoBS wird gegen 41 Studierende, die man beim Wiederaufnahmeprozess aufgrund vorgelegter gefälschter Unterlagen zugelassen hatte, gerichtlich vorgehen. "Wir werden sie wegen Betrugs vor Gericht stellen", sagte der MUCCoBS-Rektor. (DN 23.1.09; Guardian 22.1.09)

Klarstellung zu den Darlehen

Alle, die als Studierende Darlehen vom HESLB erhielten, müssen diese nach Abschluss ihrer Studiums zurückzahlen. Der stellvertre-tende HESLB-Vorsitzende betonte, die Gelder seien keine Unterstützung sondern Darlehen. Ehe man diese gewährt, werde geprüft, ob sie gerechtfertigt sind. (Citizen 24.1.09)

Lage an der Universität von Dar-es-Salaam (UDSM)

An der UDSM wächst die Angst vor neuerlichen Demonstrationen durch Studierende, die noch nicht zurückgerufen wurden. Am 16. Jan. veröffentlichte die UDSM strenge Zutrittsbedingungen für Studierende, Angestellte und Besucher. Das Universitätsgelände ist für öffentlichen Verkehr gesperrt. An mehreren anderen staatlichen Universitäten gelten ähnliche Regelungen. (Citizen 17.1.09)

Man erwartet, dass sich am 19. Jan. mindestens 60 % der Studierenden der UDSM, die die Wiederaufnahme beantragt haben, melden. Für das Registrieren wird man eine Woche benötigen. Weil sich weiterhin Studierende melden, errichtete man am Haupteingang Zelte für die Registrierung. Studierende, die die Frist nicht einhielten, werden für das kommende, im April beginnende Semester zugelassen.

Der Vizekanzler der UDSM sagte, um die verlorenen Tage wettzumachen werde man die Semesterferien von drei auf eine Woche verkürzen. (DN 18.1.09)

Am 19. Jan. herrschten auf dem Hauptgelände und in den Unterkünften der UDSM strenge Sicherheitsvorkehrungen. Polizisten in Uniform und Zivil verhörten alle, die zur Universität gingen. Damit sie von den Sicherheitskräften leicht erkannt werden können, müssen die wiederzugelassenen Studierenden ihren Ausweis deutlich sichtbar tragen.

Am 20. Jan. begann für die Studierenden des dritten und vierten Studienjahres der Unterricht, für die des zweiten Jahres die Wiederaufnahme. Sie standen noch immer in der Warteschlange vor den Zelten am Haupteingang. Am 23. Jan. soll der Unterricht für alle begonnen haben. (DN 19./21.1.09)

Lage der Sokoine University of Agriculture (SUA)

Die SUA rief von den 2.122 Studierenden, die sie wegen Vorlesungsboykotts suspendiert hatte, 254 zurück. Die Zahl derer, denen man verzeiht, könne steigen, sagte der stellvertretende Vizekanzler, denn man sei noch dabei, die ausgefüllten Formulare zu prüfen. Der größte Teil der suspendierten Studierenden hatte das Formular eingereicht. (Citizen 8.1.09)

Zur Ardhi University

90 % der suspendierten Studierenden der Ardhi University lieferten ihr Formular ab. (Citizen 8.1.09)