Zur Versorgungslage - 09/2011

Aus Tansania Information
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Zu Vorsorge und Exportverbot

Die Regierung beauftragte die National Food Reserve Agency (NFRA), 200.000 t Getreide zu kaufen. Sie wird dieses später für Gebiete, die Hunger leiden, freigeben. Die Landwirte erhalten pro Sack 35.000/- TSh, damit sie nicht versucht sind, in Nachbarländer zu verkaufen. (DN 28.7.11; Citizen 25.7.11)

Der Minister für Landwirtschaft, Versorgungssicherheit, Cooperative sagte, sobald 200.000 t Getreide in den Regionen Iringa, Mbeya, Rukwa und Songea gekauft sind, erwäge die Regierung die Aufhebung des Exportverbots. "Aber ich bitte alle Familien dringend, dafür zu sorgen, dass sie genug Vorräte haben", betonte er. (Citizen 28.7.11)

Trotz Regierungsverbot wurde Mais weiterhin über Schleichwege in die Nachbarländer geschmuggelt. Wahrscheinlich werden die Grenzpolizisten von den Fahrern bestochen. (Guardian 28.7.11)

Die Dürre am Horn von Afrika beeinflusst Kenia, demnächst u. U. auch Uganda, zwei Nachbarländer Tansanias, mit denen es eine ausgedehnte Grenze hat. Es wird kaum gelingen, das Verbot, Getreide zu exportieren, durchzusetzen. (Guardian 14.8.11)

Ablehnung des Exportverbots

Bei der Parlamentsdebatte verurteilten die Abgeordneten der Reihe nach das Verbot, Getreide auszuführen. Es sorge dafür, dass die sich abmühenden Landwirte weiterhin arm bleiben. Man müsse ihnen erlauben, sich der freien Marktwirtschaft zu erfreuen, denn sie seien private Geschäftsleute, sagte einer. (DN 27./28.7.11; Guardian 27.7.11; Citizen 27.7.11)

Hunger und Unterstützung

Präsident Kikwete wies die District Commissioner (DC) der Gebiete, in denen die Lebensmittel knapp sind, an, zuständige Stellen zu informieren, um eine Krise abzuwenden. Die Menschen sollten nicht leiden, wenn es genug Lebensmittel gibt. "Es ist eine Schande für jeden DC, zu schweigen, wenn Menschen in seinem Gebiet unter Hunger leiden", betonte er. Manche DCs schämen sich, wenn sie über Hunger in ihrem Gebiet berichten. (DN 14./19.8.11)

Der Simanjiro-Distrikt erhielt während der letzten zwei Monate Lebensmittelhilfe, benötige aber noch mehr, sagte der dortige DC. Jeden Tag werde die Lage kritischer.

Auch in den Distrikten Babati und Mbulu sind die Lebensmittel knapp. Noch schlimmer sei die Lage in der Arusha-Region, betonte der Minister für Landwirtschaft, Versorgungssicherheit und Cooperative. Dort versiegten auch die Quellen. (Arusha Times 6.8.11)

Die Regierung wird dem Rorya-Distrikt (Mara-Region) weitere Lebensmittelhilfe gewähren. 1 kg Mais soll 50/- TSh kosten. Doch manche können nicht einmal 5/- TSh bezahlen. Sie benötigen kostenlose Lebensmittel. Der Rorya-Distrikt ist einer der Distrikte, die immer von der Regierung Hilfe bekommen. Der benachbarte Bunda-Distrikt ist in der selben Lage. (DN 19.8.11)