Zur Wasserversorgung - 05/2010

Aus Tansania Information
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Lage

Der Regional Commissioner der Arusha-Region sagte: "Der diesjährige Regen hat viele Gebiete verwüstet. Ich bin sicher, hätten wir das Regenwasser aufgefangen, wären die Folgen nicht so schlimm geworden, aber wir müssen sie ertragen, weil wir es nicht gewohnt sind, Wasser zu sammeln. Auch mit traditionellen Methoden kann man das Wasser nutzen. Ich ersuche alle Distrikt-Räte, Verordnungen zu erlassen, die die Menschen zur Nutzung des Regenwassers zwingen." (ThisDay 27.11.09)

Water Aid Tanzania, eine NRO, die sich für Wasserrechte einsetzt, bat die Regierung, auf die Nachhaltigkeit der im Rahmen des Water Sector Development Programme (WSDP) errichteten Wasserstellen zu achten. Bei einer in 51 Distrikten durchgeführten Erhebung habe man festgestellt, dass 46 % der verbesserten Wasserstellen nicht funktionierten. Die Regierung habe sich intensiv um die Installation von Wasserpumpen gekümmert, doch häufig seien sie nun defekt. (Citizen 13.3.10)

Projekte

Zu einem neuen Wasserprojekt im Chamwino-Distrikt (Dodoma-Region) gehört ein Wasserleitungsnetz von 7.818 km Länge, ein Tank mit einem Fassungsvermögen von 50 m; und zehn dörfliche Wasserstellen. 75 % der Kosten übernahm die EU, die Bevölkerung 25 %. Die Water Users Association wird den Betrieb des Projekts überwachen.

Bei der Übergabe erklärte ein Abgeordneter, es werde 15 Dörfern zugute kommen. Bisher hätten sie aus Bächen und Tümpeln unsauberes Wasser geholt und sich mit durch Wasser übertragene Krankheiten infiziert. (Citizen 25.1.10)

Die Dar-es-Salaam Water and Sewerage Authority (Dawasa) plant, für die Wasserversorgung der Stadt in der Moro-goro-Region als Reservoir einen Stausee anzulegen, in dem sich das Wasser während der Regenzeit sammelt.

Am Stadtrand von Dar-es-Salaam wollen die Dar-es-Salaam Water and Sewerage Company (Dawasco) und die Dawasa gemeinsam Tiefbrunnen bohren. Es gibt dort genügend Grundwasser.

Außerdem soll ein modernes Abwassersystem entstehen, und alle Gebiete, deren Abwasser bisher nicht entsorgt wird, damit verbunden werden. (Citizen 11.3.10)

In einem Vorort von Dar-es-Salaam legte ein Ehepaar ein 10 m tiefes Wasserreservoir an, um während der Regenzeit Wasser, das auf ihr Wellblechdach fällt, zu sammeln und später zu verkaufen. Vorher hatten die beiden Wasser von Tanks gekauft und den Nachbarn für 200/- TSh pro Eimer angeboten. (Citizen 11.4.10)

Zur Versorgung der Bevölkerung, es sind vor allem Maasai, wurde im Rahmen des Rural Water Development Programme im Longido-Dis-trikt (Arusha-Region) in einem Waldgebiet ein Stausee mit einer Kapazität von 52 Mio. l angelegt. Die 96.000 weit verstreut lebenden Einwohner und ihre Herden benötigen pro Tag 68 Mio. l.

ln diesem Gebiet war die Dürre '09 besonders schlimm; 200.000 Rinder verendeten. Der Distrikt ist bestrebt, einer derartigen Katastrophe vorzubeugen. "Er benötigt dafür 27 Stauseen, Bisher haben wir nur zehn", sagte der District Commissioner. (DN 10.3.10; Arusha Times 13.3.10)

In einem Dorf des Distrikts Arusha-Land (Arusha-Region) mit ca. 5.000 Einwohnern, finanziert die Weltbank die Bohrung von drei Brunnen für 'Oasen' in diesem von Dürre und Stürmen heimgesuchten Gebiet. Die Einwohner, vor allem Frauen, müssen jeden Tag bis zu 20 km zurücklegen, um Wasser zu holen.

Man benötigt in dieser Gegend weitere Brunnen und Stauseen. Die Bevölkerung wird Hilfe von anderen Organisationen erbitten, sagte der Abgeordnete des Gebietes. (Arusha Times 26.3.10)

Zwölf Sprengel einer Gemeinde der Nordzentraldiözese der Luth. Kirche in Tansania (ELCT) wollen unter der Schirmherrschaft der Diözese Regenwassertanks errichten. Alle zwölf Kirchen haben ein Wellblechdach, so dass das Regenwasser gesammelt werden kann. Finanziert wird das Projekt von einem schwedischen Rotarier Club und dessen Kollegen in Arusha. (Arusha Times 17.4.10)

Gemeinsam mit einer dörflichen Organisation hilft das UN Development Programme (UNDP) den Gemeinden rund um den Viktoriasee (Kagera-, Mwanza- und Mara-Region) und den lokalen Verwaltun-gen, ein mit Solarstrom betriebenes Wasserversorgungssystem für Bewässerung und Hausgebrauch zu installieren.

Dorfbewohner wurden für Betrieb und Instandhaltung des Systems ausgebildet, ein Wasserfonds, der die Kosten trägt, eingerichtet.

Das Projekt kommt mindestens 1.000 Dorfbewohnern zugute, es erleichtert den Frauen, die bisher aus dem See schöpfen mussten, das Wasserholen und beendet die Gefahr, von Krokodilen angegriffen zu werden.

Die von Wasser übertragenen Krankheiten gingen laut Berichten der lokalen Krankenstation seither um 75 % zurück. (Guardian 25.3.10)

Dank eines von Präsident Kikwete finanzierten, mit Solarenergie betriebenen Projektes haben 27.000 Einwohner eines Dorfes im Kibondo-Dis-trikt (Kigoma-Region) nun Leitungswasser. Bisher mussten sie beim Wasserholen weite Wege zurücklegen. (Citizen 5.4.10)

Probleme

Tausende von Einwohnern Dar-es-Salaams hatten eine Woche lang kein Leitungswasser. Für einen Eimer Wasser mussten sie 500/- TSh zahlen. (DN 17.3.10)

Der Stellvertretende Wasserminister betonte, die Bevölkerung müsse die Verantwortung für den Schutz der Wasserquellen übernehmen, Menschen, die Wasserstellen beschädigen, anzeigen. "Wir sollten nicht zulassen, dass eine Person das Leben vieler Menschen gefährdet", sagte er. (DN 18.3.10)

Die Dodoma Urban Water and Sewerage Authority (Duwasa) hat jeden Monat einen Verlust in Höhe von 300m/- TSh, weil die Wasserrohre illegalerweise angezapft, 50 % des Wassers gestohlen werden. Die Duwasa kann im Augenblick nur 50 % des Wasserbedarfs decken, weil von dem 478 km langen Wasserleitungsnetz nur 256 km intakt sind. (Citizen 19.3.10)

Die Mwanza Urban Water and Sewerage Authority geht gegen Personen vor, die ihre Wasserrechnung drei Monate lang nicht beglichen, an ihrer Wasseruhr manipuliert, oder ihre Wasserleitung illegalerweise an das Netz angeschlossen hatten. Diese wird gekappt, eine neue Verbindung kostenpflichtig installiert. (Citizen 25.3.10)

Viele Einwohner von Moshi (Kilimanjaro-Region) klagen, sie müssten zu viel für die Entsorgung ihres Abwassers bezahlen. Es ist für die Moshi Urban Water and Sewerage Authority sehr schwierig, das Geld einzutreiben. In Moshi haben bereits 98 % der Bevölkerung im Haus oder in Kiosken in der Nähe ihrer Wohnung Zugang zu Trinkwasser. (DN 24.4.10)

Infolge des Bevölkerungswachstums Iringas ist die Iringa Urban Water Suply and Sewerage Authority nicht mehr in der Lage, die Erwartungen zu erfüllen. Das 1953 angelegte Wassersystem war für 7.000 Menschen ausgelegt. Nun hat die Stadt 146.762 Einwohner. (DN 26.4.10)

Weltweite Aktion

Am 18. April beteiligten sich Dar-es-Salaam und weltweit mindestens 50 andere Städte an dem Wohltätigkeitsmarsch 'The Dow Live Earth Run for Water'. Es gab einen 15-km-Lauf, für den 3.000/- TSh, und einen 6-km-Lauf, für den 1.000/- TSh gespendet werden sollten. Nach dem Lauf trafen die Fußballgiganten Simba und Yanga aufeinander. In Tansania sind die Exim Bank und Tigo die Sponsoren der Veranstaltungen.

Von den Spenden soll im Njombe-Distrikt (Iringa-Region) ein Wasserprojekt mit 20 Wasserstellen finanziert werden. (DN 29.3./13.4.10)