Wirtschaft ‐ 12/2024

Aus Tansania Information
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Chinesische Touristen

Auf einer Veranstaltung zur Feier der 60-jährigen Freundschaft zwischen Tansania und China am Wochenende informierte Staatssekretär Hassan Abbasi aus dem Tourismus- und Bodenschätzeministerium darüber, dass zwischen Januar und September 2024 54.444 chinesische Touristen Tansania besucht haben. Vor dem Corona-Ausbruch hätten 2018 ca. 32.000 Chinesen das Land besichtigt. Nach Corona habe Tansania mit Informationsveranstaltungen in großen chinesischen Städten um Touristen geworben und dieses Jahr auch einen Dokumentarfilm „Amazing Tanzania“ gezeigt, der auf „Tanzania, the Royal Tour“ aufbaut und in dem Präsidentin Hassan, Sansibars Hussein Ali Mwinyi und der chinesische Schauspieler Jin Dong das Land vorstellen.

Dr. Pindi Chana, die Ministerin für Tourismus und Bodenschätze verwies bei der Gelegenheit darauf, dass es großes Interesse an tansanisch gefertigten Möbeln gäbe, auch in China. Man müsse umdenken und Produkte statt Rohstoffen exportieren. Außerdem erfordere die wachsende Zahl chinesischer Touristen und die Tatsache, dass China seit acht Jahren Tansanias wichtigster Handelspartner sei, Übersetzer mit Chinesisch-Sprachkenntnissen.

The Guardian, 05.11.2024

Pro-Kopf-BIP unter nationalem Durchschnitt

Die Zahl der Regionen, deren Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt unter dem nationalen Durchschnitt liegt, steigt und verdeutlicht die wachsende wirtschaftliche Ungleichheit im Land. Zwischen 2017 und 2021 gehörten nur zwölf von 26 Regionen in diese Kategorie, 2022 waren es 15 und 2023 16. Experten führen dies zum einen auf das Bevölkerungswachstum, zum anderen aber auch auf ein Ungleichgewicht in Investitionen, Infrastruktur- und Industrieentwicklung zurück. Zu den wirtschaftlich erfolgreichen Regionen, deren Pro-Kopf-BIP sich über dem nationalen Durchschnitt befindet, gehören solche mit Bergbau, Industrie oder Tourismus wie etwa Dar es Salaam, Mwanza und Iringa, um nur drei Beispiele zu nennen. Die abgelegenen Regionen Geita, Shinyanga, Lindi und Mtwara waren zwischen 2017-2020 über dem nationalen Durchschnitt und sind seither daruntergefallen. Hier treffen Bevölkerungswachstums von 3,7 bis 7,1 (nationaler Durchschnitt: 3,2) ungünstig mit mangelnder Infrastruktur, wenigen Arbeitsplätzen und geringem Marktzugang, schlechter Gesundheitsversorgung und Schulbildung zusammen. Außerdem fällt auf, dass in solchen Regionen eine hohe Abhängigkeitsquote herrscht, etwa wie in Singida von 119,3 % im Vergleich zum nationalen Durchschnitt von 87,4 %. Ökonomen warnen, dass Tansanias rasches Bevölkerungswachstum eine bedeutende Herausforderung einerseits für eine nachhaltige Entwicklung, Infrastruktur und Sozialeinrichtungen, andererseits aber auch für die Wasser-, Lebensmittel- und Stromversorgung darstellt. Auch der Bildungs- und Gesundheitssektor kann nicht mithalten. Außerdem fehlt es für die zu 60 % aus unter 25-Jährigen bestehende Bevölkerung ohnehin schon an Arbeitsplätzen. Abhilfe könnte die Regierung schaffen, indem sie sich auf die Entwicklung der Infrastruktur, erhöhte landwirtschaftliche Produktivität, die Förderung örtlicher Industrien und die Investition in Bildungskapital konzentrieren würde. So ließe sich Armut reduzieren und langfristige soziale und wirtschaftliche Stabilität erwirken.

The Guardian, 05.11.2024

Normalspurbahn nach Burundi

Mateshi Tito, Generaldirektor der Tanzania Railways Corporation (TRC), teilte mit, dass es der Regierung gelungen sei, die Finanzierung für die Normalspurstrecke bis Burundi zu sichern. Zuletzt soll die Strecke von Dar es Salaam über Mwanza bis Burundi, DR Kongo, Ruanda und Uganda 2.561 km umfassen. Den Abschnitt von Uvinza/Kigoma nach Musongati/Burundi finanzieren Standard Chartered Bank UK, Sinosure-Bank China und der Afrikanischen Entwicklungsbank. Die weitere Strecke von Dodoma über Makutupora, Tabora, Isaka nach Mwanza befindet sich in der Anfangsphase. Lediglich das Teilstück Isaka-Mwanza (341 km) ist bereits zu 60 % fertiggestellt.

Seit seiner Indienststellung sind 1 Mio. Passagiere auf der Normalspurstrecke zwischen Dar es Salaam und Dodoma gereist, teilte Fredy Mwanjala, der Pressesprecher der TRC am 27.11.2024 mit. Damit ist das Passagieraufkommen bereits jetzt doppelt so hoch wie vormals auf der entsprechenden Meterspurstrecke innerhalb eines Jahres. Der Frachttransport ist eingeleitet.

East African, 16./23.11.2024, Citizen, 15.11.2024

Von der Deutschen Welle zu Tansanias Normalspurprojekt befragt, erklärt der Ökonom William Kallaghe, es reiche nicht aus, Megaprojekte zu realisieren. Schon früher sei das etwa mit der TaZaRa gelungen, aber dann habe es nach der Inbetriebnahme an der technischen Aufrechterhaltung und Wartung gemangelt und, was noch wichtiger sei, an der Profitabilität. Sei die mit Krediten finanzierte Strecke erst einmal fertiggestellt, brauche es vor allem Unternehmen aus der Privatwirtschaft, die auf ihr Gewinne erwirtschafteten und sie rentabel machten. Die tansanische Regierung wirbt landesweit für den Einstieg privater Firmen.

DW, 18.11.2024

Handelspartner Uganda

Tansania avanciert zu Ugandas zweitgrößtem Handelspartner nach China und verdrängt Kenia auf den dritten Platz. Im zurückliegenden Geschäftsjahr exportierte Tansania im Wesentlichen Gold, Blech oder unlegierten Stahl, Erdnüsse, Korbflaschen, Flaschen und Feldflaschen im Wert von 1,77 Mrd. $ nach Uganda, wobei Gold mehr als die Hälfte ausmachte. Außerdem nutze Uganda nun vorrangig den Hafen von Dar es Salaam für seine außerafrikanischen Importe, u.a. monatlich 36 Mio. Liter Öl, das Äquivalent von 1.028 Lkw-Fuhren.

Citizen, 14.11.2024

Bergbau mit Finnland

Tansania und Finnland gehen eine strategische Partnerschaft ein, um den Bergbausektor zu entwickeln. Die geologischen Dienste beider Länder tun sich zusammen, um die Mineralgewinnung zu verbessern, ausländische Investoren anzulocken und vor allem, um den nachhaltigen Abbau zu fördern. Dies verkündete am 20.11.2024 Bergbauminister Anthony Mavunde. Als erstes gelte es, die Lagerstätten kostbarer Rohstoffe aufzuspüren. Bisher würden überhaupt nur in 16 % des Landes Bergbau betrieben. Finnland versprach, bei der Einführung innovativer Geschäftsmodelle, Kreislaufwirtschaftssystemen und effektiver Ressourcenbewirtschaftung zu helfen, damit Tansania Wertschöpfungsketten etablieren könne.

Citizen, 21.11.2024

Julius-Nyerere-Kraftwerk

Die fünfte von insgesamt neun Francis-Turbinen des am Rufiji gelegenen Laufwasserkraftwerks, die sich gegenwärtig in der Testphase befindet, wird in Kürze ihren Betrieb aufnehmen, und damit weitere 235 Megawatt der insgesamt geplanten 2.115 MW in das tansanische Stromnetz einspeisen. Bis Juni 2025, erklärt Styden Rwebangila, ein Mitarbeiter des Energieministeriums, sollen alle neun Turbinen am Netz sein. Danach gehöre die Stromrationierung in Tansania der Vergangenheit an, ja es werde sogar noch Energie für den Export zur Verfügung stehen, ergänzt Felchesmi Mramba, Staatssekretär im Energieministerium.

Citizen, 26.11.2024