Aktuelles: Wirtschaft - 03/2020

Aus Tansania Information
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Wirtschaftswachstum

Laut der African Development Bank gehört Tansania mit 6,8% zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften weltweit. Die Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen wuchsen 2019 um 15,8% auf $ 9,7 Mrd. Zuwachs verzeichnen die Sektoren Fertigwaren ($ 985 Mill., +24%), Gold ($ 2,2 Mrd., + 46%) und Landwirtschaft ($ 830 Mill.); Dienstleistungen (Tourismus etc.) erbrachten $ 4,139 Mrd. (Vorjahr: $ 4,014 Mrd.). Ab 2020 wird Tansania auch offiziell Zinn, Tantal und Wolframit (Eisen-Manganerz) exportieren können, nachdem eine internationale Zertifizierung abgeschlossen wurde. Die Devisenreserven erreichten $ 5,5 Mrd., das entspricht dem Importbedarf von sechs Monaten. Das Pro-Kopf-Einkommen stieg von $ 1.293 in 2018 auf $ 1.550 in 2019.

Citizen 13.,20.02.20; DN 02.02.20; East African 19.02.20; Guardian 07.02.20

Beschäftigung

Nach einem Bericht der Afrikanischen Entwicklungsbank ging der Anteil der landwirtschaftlich Tätigen auf 66% der Beschäftigten zurück (2008 noch 74%). Der Industrie-Sektor beschäftigt 7,1%, der Dienstleistungsbereich 26,6% der Berufstätigen. Entscheidend sei es, die Qualität der Ausbildung zu steigern und das Bildungsangebot an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anzupassen. DN 02.02.20

Armutsbekämpfung

Der „TZ Social Action Fund“ TASAF erhielt bisher TZS 4 Bill. / € 1,6 Mrd. von der Weltbank. Arme Familien bekommen vom TASAF direkte Unterstützung und nehmen an kommunalen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen teil. Dr. Magufuli äußerte sein Missfallen über Unregelmäßigkeiten in der TASAF-Verwaltung: 73.561 fiktive und 18.211 verstorbene Empfänger seien ermittelt worden, dazu 22.034 unberechtigte Nutznießer.

Laut Weltbank fiel der Anteil der armen Bevölkerung von 34% (2008) auf 26% in 2018. Trotzdem nahm wegen des starken Bevölkerungswachstums die absolute Zahl der Armen von 13 Mill. (2007) auf 14 Mill. in 2018 zu. D. h. die Armut ging nicht im selben Maß zurück wie die Wirtschaft wuchs und die ökonomische Ungleichheit nahm zu.

Citizen 07.12.19; 18.02.20

Abkommen mit Barrick Gold hinterfragt

Am 24. Januar unterzeichnete die tansanische Regierung ein Abkommen mit dem Bergbaukonzern Barrick Gold, das den langjährigen Konflikt zwischen Staat und dem Betreiber dreier großer Goldminen im Lande beilegen soll. Im Nachhinein werden Rückfragen aus Politik und Gesellschaft an die Vereinbarung gestellt.

Die Chadema-Opposition forderte die Regierung auf, alle Einzelheiten des Abkommens offenzulegen. Die Regierung solle darlegen, worin die wirtschaftlichen Vorteile für Tansania bestünden, was die 16% Anteile an den Barrick-Bergwerken für Tansania bedeuteten, was aus der Steuerforderung von 190 Milliarden Dollar an Barrick geworden sei und warum die Regierung entgegen den tansanischen Gesetzen erneut einer ausländischen Schlichtungsinstanz zugestimmt habe [vgl. TI Feb. 20, S. 3].

Ein Gastbeitrag in der Zeitung The Citizen stellte die jeweiligen Erfolge bzw. Zugeständnisse der Vertragspartner zusammen: Tansania habe erreicht: eine 50%-Beteiligung an der neuen Betreibergesellschaft Twiga Minerals Ltd. (früher Acacia) und ihren Gewinnen, sowie eine 16%-Gewinnbeteiligung an deren drei Goldminen in Tansania.

Ab wann das Land tatsächlich die erwarteten hohen Einnahmen aus dem Abkommen erzielt, wird von der Ertragslage (und deren Berechnungsmethode) abhängen, denn Barrick wird zunächst erhebliche Summen aufgrund der 3-jährigen Exportsperre und strenger Umweltschutz-Auflagen abschreiben.

Die Barrick Gold Corporation hat TZS 5.75 Mrd. / $ 2,3 Mill. für Entwicklungsprojekte in 11 Dörfern in der Nachbarschaft der North Mara Gold Mine bereitgestellt. Die Mittel sollen für Schulen, darunter auch ein Berufsbildungszentrum, Straßen, sowie Wasser- und Gesundheitsversorgung ausgegeben werden.

Citizen 30.01.; 06.02.20; DN 10.02.20

Fähre ‘Hapa Kazi Tu’

Transportminister Kamwelwe besuchte in Mwanza die Arbeiten an der Werftanlage für eine neue Fähre, die für 1.200 Passagiere, 400 Tonnen Fracht, 20 Autos und 3 LKW ausgelegt ist. Das Schiff wird in Südkorea vorproduziert und in Mwanza montiert. Unter dem Namen „Hapa Kazi Tu“ wird es den Wahlspruch der Regierung Magufuli über den Viktoriasee tragen („Bei uns zählt nur Arbeit“). Die Schiffsrampe war im Dezember zu 55% fertiggestellt, die Fähre soll Anfang 2021 vom Stapel laufen. Die südkoreanischen Lieferfirmen führen auch die Renovierung von zwei weiteren Fähren auf dem See durch. DN 07.12.19;

Weiterbau der Zentralbahn

Um die neue Zentralbahn-Strecke von Morogoro bis Makutupora weiterzubauen (422 km), nahm die Regierung einen Kredit in Höhe von TZS 3 Bill. / € 1,2 Mrd. von einem Konsortium von 17 Banken und Agenturen auf. Die Teilstrecke von Dar es Salaam bis Morogoro ist zu 75% fertiggestellt. Die neue Zentral-Linie wird mit der internationalen Spurweite 1.435 mm gebaut und elektrisch betrieben. Guardian 14.02.20