Bergbau und Bodenschätze - 03/2012

Aus Tansania Information
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Lage

Ein Verantwortlicher des Ministeriums für Energie und Bodenschätze berichtete, nur 10 % der in Tansania festgestellten Bodenschätze würden abgebaut. Der Rest sei noch unter der Erde. "Nickel wurde in Kagera gefunden, Uran in Bahi und Mkuju, Gold in Handeni, Tansanit in der Manyara-Region und Edelsteine überall. Ich höre auch, dass es im Rukwa-Becken Öl gibt", sagte er. Das Land habe nicht viel davon, weil die meisten Bodenschätze unverarbeitet exportiert werden, oder weil die Händler die Steuern hinterziehen. Einige Bodenschätze, vor allem Edelsteine, würden illegal exportiert, kritisierte er. Tansania sei bereits ein Riese in Bezug auf den Bergbau. Doch die großen Schätze, die jedes Jahr gefördert werden, hätten die Wirtschaft nicht so beleben können, wie es andere Länder mit solchen Vorräten erlebt hätten. Mangel an Fachwissen unterminiere Tansanias Fähigkeiten im Bergbausektor. Im Augenblick beträgt sein Beitrag zum Bruttosozialprodukt nur 3,3 %. (DN 14.2.12; Citizen 22.11.11)

Sicherheit und Energieversorgung sind Haupthindernisse für eine Entwicklung des Bergbaus. Der Vorsitzende der Tanzania Chamber of Minerals and Energy (TCME) bedauert, dass es bei nahezu allen ihren Bergbauunternehmen immer wieder gewalttätige Angriffe gegen Angestellte und auf Besitztümer gebe. Illegale Bergleute seien vor allem in der North Mara und in der Geita Gold Mine eingedrungen und hätten gefördertes Material und Treibstoff gestohlen.

Wegen Problemen der Stromversorgung müssen die Firmen ihren eigenen Strom erzeugen, was sehr kostspielig ist, im Konkurrenzkampf schwächt und die Attraktivität schmälert. (Citizen 6.12.11)

Der Minister für Energie und Bergbau wandte sich gegen die Annahme, die Regierung profitiere nicht von Bergbauinvestitionen, vor allem in Bezug auf große Goldminen stimme das nicht. Da seien Tantieme, Entwicklungsabgabe, eine Reihe von Steuern, Quellensteuer, Lohnsteuer, Verbrauchssteuer, Körperschaftssteuer, Einfuhrzoll. Ferner entstünden Arbeitsplätze, würden Dienstleistungen gebraucht. "2010 waren mindestens 6.000 Tansanier bei einer großen Goldmine angestellt", betonte er.

Bei der Einweihung eines Zentrums, das Bergleuten Bergbaugeräte leiht bzw. verkauft, sagte der Minister, man werde entschieden vorgehen gegen Bergbaufirmen, aber auch gegen Bergleute, die agieren, ohne sich an die Gesetze zu halten.

Die Regierung teilte den in kleinem Stil schürfenden Bergleuten 109.298 ha Land zu. (Guardian 9.12.11/20.2.12)

Bergbaubericht von Business Monitor International

Umfangreiche Investitionen in die Förderung von Nickel, Uran und Kohle während der nächsten Jahre werden den Bergbausektor signifikant diversifizieren. Doch könnte er für Investoren weniger attraktiv werden, weil Tansania mehr Regulierungen einführen und die Steuern anheben wird. Das sei laut Bergbauexperten notwendig, will das Land von den Investitionen profitieren. Der Bergbau ist wertmäßig relativ klein, doch ist ihm ein Großteil der Exportsteuern Tansanias zu verdanken. Gold allein trägt etwa die Hälfte bei. "Lange war Tansania ein beachtenswerter Produzent von Gold und Diamanten. Aber wir erwarten, dass die Förderung von Kohle, Uran und Nickel in den kommenden Jahren Schlüsselbereiche werden", heißt es in dem Bericht. (Citizen 9.2.12)

Bauxit

Weil illegaler Abbau von Gold und Bauxit im Waldschutzgebiet am Shengena-Berg (Same-Distrikt, Kiliman-jaro-Region) durch Verwendung von Chemikalien gewaltigen Umweltschaden verursacht hatte, wurde ein Expertenteam beauftragt, das Ausmaß der Zerstörung zu untersuchen. Es heißt, die Bauxit-Förderung werde von einem leitenden Regierungsmitglied betrieben. Er verwende seine Stellung, um Bemühungen von Umweltaktivisten zu hintertreiben. Sie wollen die illegale Aktivität stoppen.

Der Forstbeamte des Distrikts wurde bereits suspendiert. (Citizen 12.1.12)

Erdöl

Die Regierung schloss Verträge ab mit einer brasilianischen, einer britischen und einer indischen Firma. Sie planen, in der Rukwa-Region, im Nyassasee-, im Kyela- (Mbeya-Region) und im Malagarasifluss-Becken (Kigoma-Region) nach Erdöl und Erdgas zu suchen. (DN 20.2.12)

Eisenerz

Ehe der Abbau von Eisenerz und Kohle beginnt, untersuchen die National Development Corporation (NDL) und eine chinesische Firma Qualität und Quantität der Vorkommen im Liganga- und im Mchuchuma-Projekt. Die beiden Unternehmen gründeten die Tanzania China International Mineral Resources Ltd. Diese wird das Projekt betreiben.

In der Liganga-Mine gibt es auch andere Bodenschätze, z. B. Vanadium und Titan. Sie sind wertvoller als Eisenerz. (DN 12.12.11)

In Liganga soll ein Kohlekraftwerk entstehen, das ab 2014 Strom erzeugen und die Energielücke schließen kann. (DN 12.12.11; Citizen 9.2.12)

Tansania wird zu einem der führenden Eisenerzproduzenten des afrikanischen Kontinents werden. Der Abbau von Kohle und Eisenerz könnte 5.000 Arbeitsplätze schaffen, und indirekt weitere 5.000. (DN 16.2.12; Citizen 7.2.12)

Gas

Tansania hat große Gasvorkommen. Während der kommenden fünf Jahre könnte es Investitionen im Wert von vielen Mrd. US$ anlocken. Der Minister für Energie und Bodenschätze erwartet, Tansania werde in die Liga der großen Gas-Exporteure aufgenommen, wie Algerien, Australien und Katar. Erdgas von den Songo Songo Inseln (Lindi-Region) und der Mnazi Bay (Tanga-Region) wird bereits wirtschaftlich genutzt.

Die Regierung entwirft einen Strategieplan und ein Gesetz für Gas- und Erdöl-Besteuerung. Sie plant, von der Mnazi Bay nach Dar-es-Salaam eine Pipeline zu legen, für das zur Stromerzeugung benötigte Gas. (DN 30.1.12; Guardian 25.1.12; Citizen 25.1.12; Monitor 28.1.12)

Man erwartet, dass aus Erdgas gewonnenes Flüssiggas billiger wird, nachdem große Gasvorkommen entdeckt wurden. Pan African Energy Tanzania Ltd. gab bekannt, auf einer Songo Songo Insel (Lindi-Region) werde eine neue Gasquelle erschlossen, die siebte. Die Bohrlöcher liegen auf den Inseln und offshore, außerdem im Kilwa-Distrikt (Lindi-Region).

Das Gas wird von der Tanzania Electric Supply Company (Tanesco) für Stromerzeugung und von 38 Industriebetrieben genutzt.

Die Verwendung des Erdga-ses, vor allem die für Stromerzeugung, trug viel bei zur Entwicklung der Wirtschaft Tansanias. (Guardian 8.2.12)

Experten rieten der Regierung, von Anfang an Vorsicht walten zu lassen, um die Fehlleistungen der Vergangenheit zu vermeiden, als miserable Bergbauverträge finanzielle Verluste und Verbitterung verursachten.

Ein Verantwortlicher des Training Centre for Development Co-operation in Arusha sagte, man solle keinesfalls einfach Anderen die Erforschung und Verwertung des Erdgases und anderer Bodenschätze überlassen. Tansania und andere Länder Ostafrikas sollten kapieren, dass wir lokale Firmen und Expertise benötigen, die das mit minimaler Hilfe von außerhalb leisten können. (Citizen 30.1.12)

Gold

<Siehe auch bei Bauxit> Der Abbau von Gold verlangsamte sich in jüngster Zeit. Voraussichtlich nimmt er jedoch 2013 wieder zu. (Citizen 9.2.12)

Weil in einer Mine am Rand von Mwanza, als sie einstürzte, ein Bergmann getötet, fünf Bergleute verletzt wurden, ließ die Regierung den Betrieb drei kleiner Goldminen für drei Monate einstellen. (Guardian 11.1.12)

Granit und andere Steine

Weil Tansanit rar wird, verloren mehr als 45.000 Bergleute ihren Job. Manche zogen in den Arumeru-Distrikt (Arusha-Region) und verwandelten dort nahezu 200 landwirtschaftliche Betriebe in Steinbrüche - zum Schaden des Anbaus von Nahrungsmitteln und Exportprodukten. Wasserquellen versiegten. Die Steine werden an Bauunternehmen in der Stadt Arusha verkauft.

Der District Commissioner organisierte eine Versammlung, um über diese Entwicklung zu beraten. Sie ist eine schwere Bedrohung für das Gebiet. (DN 5.9,11; Guardian 5.9.11)

Kohle

<Siehe auch bei Eisenerz> In der Rukwa-Region liegen laut einer vor 23 Jahren von einem Norweger durchgeführten geologischen Untersuchung 18 Mio. t Kohle. (DN 15.1,12)

Nickel

In den Ntaka Hills (Nachingwea-Distrikt, Lindi-Region) wird die kanadische Firma Continental Nickel Ltd. (CNI) Nickel abbauen. Das Vorkommen wird auf 60,900 t geschätzt. Dem Gesetz von 2005 entsprechend wird die CNI ein Environmental and Sozial Impact Assessment (ESIA) durchführen. (East African 8.1.2)

Tansania hat eines der größten noch nicht ausgebeuteten Nickelvorkommen der Erde. Sie sind verhältnismäßig hochwertig. (Citizen 9.2.12)

Seltene Erden

Tansania wird Bastnaesite, eine seltene Erde, exportieren. Sie wurde im Wigu Hills Rare Earth Project bei Bohrarbeiten einer kanadischen Firma entdeckt. Das Gebiet liegt 170 km südwestlich von Dar-es-Salaam, 68 km südlich von Morogoro.

Der Minister für Energie und Bergbau drängte tansanische Bergleute, das Schürfen nach solchen seltenen Erden zu wagen. Die Regierung werde Möglichkeiten suchen, ihnen zu helfen, zu den Wigu Hills zu kommen. (East African Business 19.9.11)

Tansanit

Laut einer Erklärung des Edelsteinproduzenten Richland Resources wird das Tansanit-Projekt 30 Jahre länger, als man erwartet hatte, bestehen. Die momentanen Vorkommen betragen noch 105 Mio. Karat. Richland Resources ist Eigentümer der TanzanitOne-Lizenz. (Citizen 7.2.12)