Bestattung geachteter alter Barabaig im Hanang-Distrikt (Manyara-Region) - 11/2009

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Am 2. Oktober versammelten sich 80.000 Menschen des Volkes der Barabaig zum 'Bung'ada', einer Zeremonie, die hochgeachtete Alte unsterblich macht.

Nach einem Tag voll Gesang, Tanz, religiösen und kulturellen Aktivitäten werden die Toten bei Sonnenuntergang auf einen traditionellen Hocker gesetzt und mit besonderen Ölen einbalsamiert. Dann errichtet man um sie eine Pyramide aus Lehm. Als Beigabe dient ein Gefäß mit traditionellem Bier, eine Kalebasse mit Milch, ein gebratenes Stück Fleisch und ein traditioneller Fliegenwedel.

Der Tote muss mindestens 90 Jahre alt geworden sein und ein oder zwei Töchter gezeugt haben, denn die Barabaig glauben, Töchter seien ein Symbol für verlängertes Leben. Er muss auch Söhne gezeugt haben, denn während der Zeremonie müssen sie die Pyramide ersteigen und die letzten Rituale vollziehen.

Nie gebührt einer Frau eine solche Bestattung, auch keinem Mann, der an einer merkwürdigen Krankheit litt, der Suizid beging oder bei einem Brand ums Leben kam, denn dabei könne es sich um einen Fluch, eine Strafe der Götter handeln.

Der Tote muss ein sehr weiser Mann gewesen sein, bei dem die Menschen Rat suchten,

Bei der 'Bung'ada' gibt es meistens starken traditionellen Rum, aus einer Mischung von Aloe Vera-Wurzeln, Kräutern und Honig gebraut. (DN 3.10.09)