Gesellschaft ‐ 10/2024
Tourismus
In Arusha, der Safari-Hauptstadt Tansanias, wird am 26. und 27. September die Konferenz zum internationalen Welttourismustag abgehalten und zugleich die Ostafrikanische Tourismusmesse. UN-Tourismus, das internationale Forum für Tourismuspolitik der UN, entsendet ihren technischen Kooperationsmanager Marcel Leijzer als Beobachter. Michael N. Ruggiero, der leitende Produzent des Dokumentarfilms „Wings Over Tanzania“ (er befindet sich gegenwärtig in der Postproduktion), wird gleichfalls anwesend sein. Der Event-Koordinator John Saragu erwartet 600 Delegierte, 150 mehr als im vergangenen Jahr.
Daily News, 15.09.2024
Kirchen kritisieren staatliche Gewalt
Bei der Abschlussfeier der 5. Eucharistischen Kongress der katholischen Kirche gestern im Uhuru-Stadion in Dar es Salaam veröffentlichte die Tansanische Episkopalkonferenz eine strenge Verurteilung der zuletzt zunehmenden Entführungen und Tötungen im Land. Bischof Eusebius, stellvertretender Vorsitzender des Kongresses und Bischof von Mpanda Alfred Nzigilwa brachte tiefe Besorgnis wegen der wachsenden Gewalt zum Ausdruck. Kriminelle Gruppen dürften nicht die Oberhand über die nationalen Sicherheitskräfte bekommen. Daher seien die Strafverfolgungsbehörden dringend aufgefordert, die nationalen Werte Brüderlichkeit, Frieden und Einigkeit wiederherzustellen. Gründliche Ermittlungen seien dringend erforderlich.
Auch das National Muslim Council of Tanzania (Bakwata) hat seine tiefe Besorgnis ob der Fälle zum Ausdruck gebracht.
The Citizen, 16.09.2024
Das Oberhaupt der Evangelical Lutheran Church of Tanzania (ELCT) Bischof Alex Malasusa nahm die Beerdigung seines Amtsbruders Bischof Chediel Sendoro zum Anlass, um das Ende der Entführungen zu verlangen. Er sprach von der Notwendigkeit, in den Dialog zu kommen, um die zunehmende Krise zu bewältigen.
Guardian, 18.09.2024
CHAN 2025
Die Afrikanische Nationenmeisterschaft im Fußball wird vom 1. bis 28. Februar 2025 in Kenia, Tansania und Uganda stattfinden. Damit wird die Meisterschaft zum ersten Mal in Ostafrika ausgetragen und dient damit auch als Vorlauf für den Afrika-Cup 2027. Die Qualifizierungsspiele für die CHAN finden von Oktober bis Dezember 2024 statt. Die 19 besten Teilnehmer werden die CHAN austragen. Bei der zuletzt 2023 in Algerien ausgetragenen Meisterschaft eroberte der Senegal die Siegerkrone und erspielte ein Preisgeld von 2 Mio. $.
Guardian, 18.09.2024
Mpox
Die Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC), 2016 mit Sitz in Addis Abebe gegründet und seit Januar 2023 in einem neuen, repräsentativen, von den Chinesen errichteten Gebäude im AU-Gelände beheimatet, steht seit Februar 2023 unter der Leitung von Dr. Jean Kaseya aus DR Kongo, und gibt an, dass die Mpox-Fälle in Afrika, verglichen mit vor einem Jahr, um 177 % und die damit in Zusammenhang stehenden Todesfälle um 38,5 % zugenommen haben. In seinem wöchentlichen Briefing warnte Dr. Jean Kaseya, dass Mpox in Afrika bisher keinesfalls unter Kontrolle sei, denn die Fallzahlen würden weiter ansteigen. Bisher haben 15 afrikanische Staaten Fälle gemeldet, Marokko sei diese Woche als neues Land hinzugekommen. Bei zwei Ländern, Kamerun und DR Kongo, wisse man, dass es sich um zwei verschiedene Erregerstämme handle, aber weil das Testen nicht zuverlässig funktioniere, sei nicht klar, ob dies nicht auch noch für andere Länder gelte.
The EastAfrican, 21.09.2024
Tansania verstärkt Grenzkontrollen mit dem Ziel, die Verbreitung von Mpox zu minimieren.
The EastAfrican, 28.09.2024
Ausländische Medien
Der Global Media Index for Africa bewertet die Qualität der Medienberichterstattung nicht-afrikanischer Presseorgane. Seit Mai 2024 untersucht Africa No Filter für die University of Cape Town basierend auf online-Artikeln erschienen zw. 06-12/2022 20 Medienhäuser: CNN, Deutsche Welle, Russia Today, Bloomberg, Xinhua, Le Monde, The Guardian, Wall Street Journal, Associated Press, Al Jazeera, The Economist, New York Times, Voice of America News, AFP, Reuters, BBC, CGTN, Financial Times, RFI und The Washington Post. Die Analyse erfolgt auf der Basis folgender Indikatoren: Themendiversität, interviewte und zitierte Quellen, Zahl behandelter afrikanischer Länder sowie Tiefe der Berichterstattung erreicht durch Ausgeglichenheit, Kontext und Stereotypenvermeidung.
Im Gesamtergebnis erreichen alle Medienhäuser lediglich eine mittlere Qualität der Berichterstattung. Mit 63 % liegt The Guardian auf dem ersten Platz. Das britische Presseorgan schneidet außerdem im Hinblick auf die Themendiversität am besten ab. Auf dem letzten Platz landet mit 47 % die Washington Post, wie überhaupt fünf der sieben untersuchten amerikanischen Medienerzeugnisse am schlechtesten bewertet werden. Auf den Plätzen zwei bis vier folgen Al Jazeera mit 61 % und zwei Nachrichtenagenturen: die AFP mit 61 % und Reuters mit 60 %. Die Deutsche Welle erreicht Platz 7.
Erforderlich sei Selbstkritik angesichts der Geschichten, die die globalen Medien über Afrika erzählen würde. Beklagt wird allgemein Oberflächlichkeit und das generelle Augenmerk immer auf den mächtigen Männern, ob Politiker oder Experten; normale Menschen kommen nur selten zu Wort und werden kaum je interviewt.
Wan-ifra.org, 17.09.2024, Africanofilter.org, 17.09.2024