Gesundheit III: Psychische und reproduktionsgesundheit: Reproduktionsgesundheit - 09/2018

Aus Tansania Information
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Krankheitsbilder und Behandlung

Sexuell übertragbare Erreger wie Gonokokken werden immer schneller resistent gegen verbreitete und preiswerte Antibiotika. Eine Studie zeigte bereits 2015, dass in Mwanza 77% der Gonokokken-Proben solche Resistenzen aufwiesen. Auch weitere Krankheitskeime im Sexualtrakt wie Trichomonaden, Chlamydien und Pilze sind weit verbreitet. Die Ansteckung wird begünstigt durch zurückgehenden Kondom-Gebrauch, wachsende Mobilität und Verstädterung, unsichere Diagnosen, Antibiotika-Missbrauch und unsachgemäße Behandlung. Alle derartigen Infektionen begünstigen zudem eine Ansteckung mit dem HIV.

Fistula: Durchbrüche zwischen Geburtskanal und Harn- oder Darmtrakt werden häufig durch verlängerte Wehen, meist bei minderjährigen und genital verstümmelten Müttern, verursacht. In Tansania gibt es nach Schätzung des Gesundheitsministeriums pro Jahr etwa 3.000 neue Fälle. Während in Dar-Es-Salaam 99% der Geburten fachlich betreut werden, sind es landesweit nur 72%. Ländliche Stationen sind teilweise mangelhaft ausgestattet, bis hin zu fehlender Wasser- oder Stromversorgung. Die Fistula-Betroffenen werden oft verstoßen und leiden unter sozialer Isolierung, da sie Ausscheidungen nicht mehr kontrollieren können.

Etwa 1.500 Fistula-Patientinnen jährlich erhalten eine rehabilitierende Operation. Die wichtigsten Behandlungszentren sind: CCBRT-Reha-Zentrum, DSM, Bugando in Mwanza, Selian in Arusha, Peramiho-Songea, Nkinga-Tabora und KCMC, Moshi. Die für die Patientinnen kostenlose Behandlung finanzieren u.a. AMREF Health Africa und UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA). Das spezialisierte CCBRT meldet eine Erfolgsrate von 83%. Die Geheilten werden geschult, andere Frauen auf die Behandlung hinzuweisen; Viele führen ihr Schicksal immer noch auf Verhexung oder erzürnte Vorfahren zurück. Andere suchen aus Scham keine medizinische Hilfe. 12% der Hilfesuchenden sind unter 20 Jahre alt, die meisten sind im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Manche stellen sich nach 20-jährigem Leiden vor. Die Regierung plant, etwa 100 Gesundheitszentren für Kaiserschnitt-Operationen einzurichten, um Geburtskomplikationen wie Fistula zu verhindern.

Das Medizinische Forschungsinstitut NIMR und die Bugando-Universität untersuchten Blutproben auf das Zika-Virus. Unter 533 Proben wiesen 15,6% das Virus auf. Von 80 Neugeborenen mit Fehlbildungen in Dar-Es-Salaam waren 43,8% Zika-infiziert.

Jährlich werden in Tansania etwa 4.000 Kinder mit Spina bifida oder Hydrocephalus geboren, aber nur ca 500 werden Ärzten vorgestellt und davon brechen 70% die Behandlung ab. Vielen gelten Kinder mit vergrößertem Kopf als verhext, so dass man sie verbirgt. Das Land wendet jährlich etwa TZS 8 Mrd. für die Behandlung dieser Missbildungen auf. Spina bifida könnte oft durch regelmäßige Folsäure-Gaben vermieden werden. Schwangere erhalten Folsäure kostenfrei. Citizen 23.05.; 08.07.17; DN 26.10.16; 16.12.16; 08.04.; 21.05.17; 08.06.18; East African 07.06.18; Guardian 26.10.17; 19.04.; 24.05.; 08.06.18

Problematische Traditionen

Laut offizieller Statistik ist die Weibliche Genitalverstümmelung (FGM) im Rückgang begriffen. Während 1996 noch 18% der tansanischen Frauen betroffen waren, sind es 2016 noch 10% (In der Manyara-Region aber immer noch 58%; Dodoma 47%; Arusha 41%; Mara 32%, Singida 31%). Neu verstümmelt werden etwa 1% der Mädchen eines Jahrgangs. 95% der Frauen lehnen inzwischen die FGM wegen der psychischen und körperlichen Schädigungen ab.

In der Mara-Region (32% Geschädigte; früher 72%) fanden Organisationen wie „TZ Gender Networking Programme“ und „Crossroads Foundation“ heraus, dass FGM-praktizierende Familien und Clanälteste u.a. durch die bei den Festlichkeiten eingehenden Geldgeschenke (bis zu TZS zwei Mill.) motiviert sind. Anti-FGM-Aktivisten versuchen daher, alternative Einkünfte zu erschließen. Der Direktor der „Safe Houses“ beschuldigte Lokalpolitiker, FGM-Veranstaltungen zu decken, um sich Stammesälteste geneigt zu machen. Das Gesundheitsministerium wies die Kliniken an, alle vorgestellten Babys auf Verstümmelungen zu untersuchen und die Schuldigen anzuzeigen.

Bei einer einmonatigen UNESCO-Kampagne in Sekundarschulen der Problem-Distrikte äußerten die meisten Schülerinnen, die FGM sei eine unvermeidliche Tradition, der sie sich fügen müssten. Ein Maasai-Ältester bat um ein Schutzzentrum gegen FGM im Ngorongoro-Distrikt. Bedrohte Mädchen müssten bisher den weiten Weg in den Tarime-Distrikt am Viktoria-See gehen, um Schutz zu finden. Beschneiderinnen („ngariba“) müssten alternative Verdienstmöglichkeiten angeboten werden. Dann würden Viele von den Verstümmelungen ablassen. Sie erhalten etwa TZS 10.000 und Fleisch pro „Beschneidung“.

Die US-Organisation „Clitoraid“ schulte 16 kenianische Ärzte, genitale Verstümmelungen zu rehabilitieren und auch die sexuelle Empfindung wiederherzustellen. Diese Nachricht weckte auch in Tansania große Erwartungen.

Der Mara-Regionskommissar verbot Ehemännern, Schwangere zum Viehhüten zu schicken. Dies führe häufig zu Todesfällen. Frauen müssten auch ohne Erlaubnis des Gatten Kliniken aufsuchen dürfen.

Citizen 14.06.; 14.07.18; DN 28.05.17; 28.02.; 04.06.; 05., 18.07.18; Guardian 04.,07.06.18 (www.dhsprogram.com/pubs/pdf/SR233/SR233.pdf – 2015/16 Tanzania Demographic and Health Survey); www.clitoraid.org

Krebs-Vorbeugung, Kampagnen

Der häufig durch das Humane Papillom-Virus (HPV) ausgelöste Gebärmutterhals-Krebs tritt in Tansania gehäuft auf (51/100.000), was die Gesundheitsministerin auf verfrühte sexuelle Aktivität und häufig wechselnde Partner zurückführt. Cervix-Karzinome bildeten 46% der im Ocean Road Krebsinstitut, DSM behandelten Fälle. Eine HPV-Impfdosis kostet $ 15, wogegen die Behandlung des Krebses durchschnittlich $ 2.000 pro Patientin übersteigt.

Daher will das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit der WHO 616.734 14-jährige Mädchen kostenfrei gegen das HPV impfen. In Dar-Es-Salaam wurden 24.097 Mädchen geimpft. Sogar nicht registrierte Straßenmädchen wollten sich impfen lassen, wohl wegen des Missverständnisses, dass die HPV-Impfung gegen eine Ansteckung mit dem HIV oder Geschlechtskrankheiten schütze. In der Mwanza-Region wurden 31.291 14-Jährige HPV-geimpft. Hier tritt das Cervix-Karzinom besonders häufig auf, möglicherweise begünstigt durch Bilharziose-Infektionen.

Seit 2014 läuft ein Pilot-Programm der HPV-Impfung in der Kilimanjaro-Region. Die landesweite Kampagne wird von der Globalen Impfallianz (www.gavi.org) finanziert.

Ein Facharzt erinnerte daran, dass HPV auch Jungen und Männer befallen und Krebs bei ihnen auslösen kann. Er empfahl die HPV-Impfung für alle.

Das Christliche Kilimanjaro Zentrum (ww w.kcmc.ac.tz) der Lutherischen Kirche ist zonales Überweisungskrankenhaus. Es unterhält eine Station für Krebsdiagnose und Chemotherapie und baut eine Krebsstation (44 Betten) mit Hotel für Angehörige auf. Ein Bestrahlungszentrum soll bis 2020 entstehen. Das von der bayerischen evangelischen Kirche geförderte Projekt mit zwei deutschen Spezialisten (Ehepaar Henke) führt in der Region umfangreiche Kampagnen zur Vorbeugung und -Früherkennung von Cervix- und Brustkrebs durch. Dabei wurden 12 Mitarbeitende in Techniken der Früherkennung fortgebildet. Die Chefin der Krebs-Abteilung des KCMC betonte, dass junge Mädchen ein erhöhtes HPV-Risiko haben, wenn sie sich früh oder mit wechselnden Partnern auf Geschlechtsverkehr einlassen.

Die Vereinigung der Ärztinnen (www. mewata.org) bot bisher 16 Massentests auf Cervix- und Brustkrebs in 12 Regionen an, zuletzt in Ruvuma und Njombe.

Die amerikanische Ariel Glaser Stiftung übergab fünf Regionen in Nordtansania insgesamt 17 Geräte für die Kryotherapie von Krebserkrankungen.

Finanziert von der Gates-Stiftung führten NGOs wie Marie Stopes, Population Services International und Verantwortliche Elternschaft 187.263 Tests auf Gebärmutterhals-Krebs durch und fanden 7.783 Erkrankte. Dieser Test steht auch in 466 klinischen Einrichtungen zur Verfügung.

Africare, Jpiego und Plan International organisieren mit kanadischer Finanzierung eine Kampagne zur Reproduktionsgesundheit, die in der Rukwa-Region etwa 500.000 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder erreichen wird. Pflegekräfte erhalten dabei eine spezielle Schulung.

Der Kurznachrichtendienst „Wazazi Nipendeni“ (Eltern, habt mich lieb) berät etwa zwei Mill. Frauen zu Schwangerschaft, Kleinkinderpflege und Stilltechniken.

Unterstützt vom Anti-AIDS-Plan (PEPFAR) des US-Präsidenten läuft in der Singida-Region eine Kampagne zur freiwilligen männlichen Beschneidung. Dadurch soll sich das HIV-Ansteckungsrisiko für die Betreffenden um 60% verringern. In der Mwanza-Region unterzogen sich 40.182 Männer der Beschneidung.

Citizen 02.08.17; 18.04.18; DN 24.07.; 29.10.; 12.,15.12.17; 19.01.; 28.02.; 29.03.; 04.,11.04.; 14.,27.,28.05.; 17.08.18; Chrismon 05.2018; Guardian 23.07.18; Vgl. TI Feb 17, S.11f; Mwananchi 01.05.18; www.mission-einewelt.de/wp-content/uploads/2018/05/MEW-News-1-2018_web.pdf; www.tanzaniacancercare.org

Geburtshilfe, Mütter-, Kindersterblichkeit

Die Müttersterblichkeit beträgt 556 auf 100.000 Geburten (2015: 448), verursacht durch Unwissenheit, unzureichende Versorgung und Fehlen von Kaiserschnitt-Möglichkeiten in den Geburtsstationen, Mangel an Blutspenden, häufige Schwangerschaften und fehlende Selbstbestimmung der Frauen. Hinzu kommen noch zahlreiche unsichere Abtreibungen. Bis 2020 will man die Müttersterblichkeit auf 292/100.000 Geburten senken. Die Sterblichkeit der Neugeborenen wird mit 25 bis 32 auf 1000 Geburten angegeben. Ursachen sind: Erstickung, vermeidbare Infektionen, Malaria, ererbte HIV- oder Syphilis-Infektion.

Forscher der NRO Jhpiego erklärten, mit der überall anwendbaren und preisgünstigen Methode der Uterinen Ballon-Tamponade könnten 80% der exzessiven Blutungen bei Geburten gestillt und damit an die 40% der Todesfälle vermieden werden. Die Methode wird in westafrikanischen Ländern erfolgreich angewendet.

Vor allem in ländlichen Gebieten mit rückständiger Mentalität, Verkehrsproblemen und schlecht ausgestatteten Geburtsstationen häufen sich die Komplikationen. Daher stellten private Stiftungen (Agerup, Bloomberg) $ 1,3 Mill. für Neubau und Ausstattung von Dispensaries in der Kigoma-Region zur Verfügung. Dort hat eine durchschnittliche Familie noch 10 Kinder. Nur 17% der Mütter erhielten vorgeburtliche, 13% nachgeburtliche Betreuung. Die Kampagne will Familienplanung und perinatale Betreuung intensivieren. Ein ähnliches Programm (€ 9,5 Mill.) läuft in der Mwanza-Region, finanziert von Kanada und dem Aga Khan Entwicklungsnetzwerk. Von den 700 Gesundheitszentren des Landes sind bisher 117 für Notfallmaßnahmen wie Kaiserschnitt ausgerüstet.

NGOs erreichten im Arumeru-Distrikt, Arusha-Region, dass die alten Frauen, die traditionell als Geburtshelferinnen fungierten, die Schwangeren nun in die Gesundheitsstationen zu Vorsorge und Entbindung schicken. Manche erhielten als Ausgleich für ihren Verdienstausfall eine Milchkuh.

Die Koordinatorin für Mütter- und Kindergesundheit im Ngorongoro-Distrikt erklärte, 85 bis 95% der in dortigen Kliniken Gebärenden seien „beschnitten“. Die Mehrheit suche die Gesundheitszentren allerdings gar nicht erst auf, so dass man eine hohe Zahl von unbekannten Fistula- und Todesfällen als Folge der FGM annehmen müsse.

Citizen 23.07.; 25.09.17; 13.06.18; DN 23.09.17; 12.07.18; Guardian 08.03.; 04.,24.06.18; USAID 2017 Maternal and Child Health Fact Sheet; www.fondationhbagerup.org; www.bloomberg.org/program/public-health/maternal-health

Familienplanung

Die „Parlamentarische Vereinigung zu Bevölkerung und Entwicklung“ war sich mit Besuchern vom „Europäischen Forum zu Bevölkerung und Entwicklung“ einig darin, dass Tansania nur durch eine wesentlich verbesserte Familienplanung (FP) seine Entwicklungsziele erreichen könne. Besorgnis errege die hohe Rate von 5,2 Geburten pro Frau im Fortpflanzungsalter (1996 noch 5,8) und die vielen Schwangerschaften Minderjähriger (27% aller unter 18-jährige Mädchen; 2010 noch 22%).

Nur 32% aller Frauen wendeten moderne Methoden der Empfängniskontrolle an, womit das für 2017 gesetzte Ziel von 45% verfehlt worden sei. Entscheidend werde sein, ob den Frauen entsprechendes Wissen und eigene Entscheidungsbefugnis zugestanden würde. Die bisherigen Anstrengungen zur Aufklärung der Jugendlichen müssten erheblich verstärkt werden.

Ein Sprecher des „Advance Family Planning Programme“ erklärte, 74% aller Kinder lebten in Armut, weil ihre Familien die zahlreichen Nachkommen nicht angemessen ernähren und ausbilden könnten. 67% der Tansanier/innen seien Abhängige, d. h. Kinder oder Alte, was die Sozial- und Bildungseinrichtungen überlaste und deren Qualität verringere. Moderne FP-Methoden fänden am ehesten in den Regionen Lindi, Mtwara und Ruvuma Anwendung, am wenigsten in Geita, Katavi und Simiyu. Die „Medienfrauen“ (TAMWA) versicherten, die modernen Methoden der Familienplanung seien ungefährlich und sicher.

Die Direktorin des Geschlechter-Netzwerks (TGNP) bedauerte, dass auch gebildete Frauen bei der Familienplanung oft wenig Mitsprache hätten. Sie würden noch immer als jederzeit verfügbarer Besitz des Mannes betrachtet. Ehemänner hegten Ressentiments gegen Frauen, die besser informiert sind als sie selbst. Demgegenüber meinte ein Sprecher der Marie Stopes-Stiftung, Männer interessierten sich zunehmend für Familienplanung und begleiteten ihre Partnerin zu einer der etwa 6.000 Beratungseinrichtungen. Laut Statistikbüro werden Frauen mit Sekundarschulbildung erst mit 19 Jahren sexuell aktiv (Primarschülerinnen mit 16) und haben durchschnittlich drei Kinder weniger als weniger gebildete. Viele einfache Frauen lehnen Kontrazeptiva ab, weil sie sie für Krebs, Unfruchtbarkeit und Missbildungen verantwortlich machen.

Der „Plan für Fortpflanzungsgesundheit von Müttern, Kleinkindern und Heranwachsenden“ (RMNCAH 2016 -2020) sieht vor, besonders Heranwachsenden besseren Zugang zu Verhütungsmöglichkeiten ohne Diskriminierung zu gewähren. Die speziellen jugendfreundlichen FP-Zentren sollen von bisher 30 auf 80 vermehrt werden. Dies soll unerwünschte Schwangerschaften und gefährliche Abtreibungsversuche reduzieren.

Das Gesundheitsministerium steigert die Aufwendungen für Familienplanung: 2017 TZS 7 Mrd., 2018 TZS 14 Mrd., 2019 TZS 22 Mrd. Erforderlich seien allerdings TZS 36 Mrd. jährlich. Hinzu kommen beträchtliche Aufwendungen zahlreicher NROs. Die Gates-Stiftung wird ihre Aufwendungen für FP um 60% steigern, um die massiven Kürzungen der Trump-Regierung auf diesem Sektor auszugleichen. Sie trägt wesentlich zu der neuen „Tanzania Challenge Initiative“ bei, die besonders die arme städtische Bevölkerung bei der FP unterstützen wird. Pilotprojekte werden von Jhpiego in Zusammenarbeit mit der Johns Hopkins University in Tanga und Korogwe umgesetzt.

Weitere Aufklärungsbemühungen konzentrierten sich auf die Seenregion im Nordwesten, wo besonderer Bedarf bestehe. So betrieben in der Mara-Region nur 10% eine Form von FP, verglichen mit 50% in der Kilimanjaro-Region. Mittelfristig will man erreichen, dass 60% der Bevölkerung ihre Nachkommenschaft verantwortlich gestalten. Dies würde die Mütter- und Kindersterblichkeit um 44% reduzieren.

Die Ministerin bedauerte, dass sich bereits 14% der Mädchen und 9% der Jungen unter 15 Jahren sexuell betätigten und dabei hohe Risiken eingingen. Nur 21% der sexuell aktiven 15- bis 19-jährigen Mädchen interessierten sich für Empfängniskontrolle. Daher sei die Fruchtbarkeitsrate dieser Altersgruppe in Tansania besonders hoch: 135 Geburten auf 1.000 Mädchen.

Der Distriktschef von Wanging‘ombe, Njombe-Region ordnete an, alle Schülerinnen bei der Rückkehr aus den Ferien auf Schwangerschaft zu testen. So könne man vermeiden, dass die Schulen dafür verantwortlich gemacht würden.

Die NRO „Gute Elternschaft“ (UMATI) erhielt von Japan $ 1,5 Mill., um im Bahi-Distrikt, Dodoma-Region 600.000 Frauen in ein Familienplanungsprogramm einzubinden. Dadurch will sie die dort besonders hohe Müttersterblichkeit verringern.

Citizen 05.11.; 21.12.16; 12.07.; 27.,30.09.17; 12.06.; 13., 23.07.; 15.,18.08.18; DN 12.07.17; 23.07.18; Guardian 19.04.16; 12.07.; 25.09.; 03.11.17; 14.06.; 25.07.18; Mtanzania 06.07.18

Sterilität, Behandlung

Zunehmend leiden Paare unter Unfruchtbarkeit, deren Ursache oft einseitig bei der Frau vermutet wird. Frauen leiden daher häufig unter Diskriminierung, Scheidung oder gar Schlägen. Ein Vertreter des Muhimbili Hospital macht Lebensstil, Fehlernährung, Drogen und Abtreibungen für die Probleme verantwortlich. Eine In-Vitro-Fertilisation kostete bisher etwa € 6.000. Viele Frauen suchen deshalb Hilfe bei Quacksalbern oder religiösen Heilern. Das lutherische KCMC (Kilimanjaro-Krankenhaus) eröffnet nun eine neue Abteilung für Endokrinologie und künstliche Befruchtung. Bischof Dr. Shoo lobte die KCMC-Leitung für ihre Kreativität.

DN 28.06.; 09.07.; 01.12.17

Zivilgesellschaftliche Organisationen

Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen versuchen, die Reproduktionsgesundheit in TZ zu fördern; Hauptzielgruppen sind Frauen und Jugendliche. Eine Auswahl:

AAPH Africa Academy for Public Health www.aaph-tz.org

African Medical and Research Foundation AMREF

Africare www.africare.org/country/tanzania

Association of Gynaecologists and Obstetricians www.agota.or.tz

Association of Termination of Female Genital Mutilation www.atfgm.org; Rettungshaus in Masanga

Chama cha Uzazi na Malezi Bora Tanzania; Family Planning Association of Tanzania www.umati.or.tz

Childbirth Survival International www.childbirthsurvivalinternational.org/csi-tanzania.html

Children‘s Dignity Forum www.cdftz.org

Comprehensive Community Based Rehabilitation in Tanzania www.ccbrt.or.tz

Elizabeth Glaser Pediatric AIDS Foundation

EngenderHealth www.engenderhealth.org/our-countries/africa/tanzania

Jhpiego www.jhpiego.org/where-we-work/tanzania

KCMC www.kcmc.ac.tz

Marie Stopes International www.mariestopes.org/where-we-work/tanzania

Medical Women Association of Tanzania www.mewata.org

Parliamentary Group For Safe Motherhood

Partnership for Nutrition in Tanzania www.panita.or.tz

Pathfinder International

Plan International www.plan-international.org/tanzania

Population Services International (PSI) www.psi.org/country/tanzania

Save The Children www.tanzania.savethechildren.net

Tanzania Adolescents and Reproductive Health (TAYARH); Zusammenschluss von Jugendorganisationen

Tanzania Cancer Care www.tanzaniacancercare.org

Tanzania Coalition for Demographic Awareness and Action

Tanzania Gender Networking Programme www.tgnp.org

Tanzania Midwives Association www.tama.co.tz

Thamini Uhai www.thaminiuhai.or.tz

UNICEF; UNFPA www.unfpa.org

WAMA Foundation (Wanawake na Maendeleo)

WRA White Ribbon Alliance Tanzania www.whiteribbonalliance.org/tanzania/

World Vision www.wvi.org/tanzania