Thema: Energieversorgung – Elektrizität: Internationale Kooperation - 10/2017

Aus Tansania Information
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Internationale Vernetzung

Tansania ist Mitglied in zwei afrikanischen Elektrizitätsverbundsystemen:

1. dem Ostafrikanischen Energieverbund (Eastern Africa Power Pool), dem Burundi, Demokratische Republik Kongo, Ägypten, Äthiopien, Kenia, Ruanda, Sudan, Libyen und Tansania angehören. Südsudan und Djibuti wollen demnächst beitreten.

2. dem Südafrikanischen Verbundnetz (Southern African Power Pool) mit 12 Mitgliedsländern, unterstützt von skandinavischen Ländern, EU, USA, Weltbank und der Afrikanischen Entwicklungsbank. Mittelfristig will Tansania durch Fernleitungen nach Sambia und Kenia die beiden Systeme miteinander verbinden. In drei Jahren soll dann eine durchgehende Stromtrasse von Kairo bis Kapstadt geschaltet werden.

Tansanische Grenzstädte wie Bukoba, Namanga und Tunduma können bisher nur durch importierte Elektrizität aus den Nachbarländern Uganda, Kenia und Sambia versorgt werden (insgesamt 19 MW).

In Planung befindet sich eine Fernleitung von Iringa nach Mbeya, wo sie mit dem sambischen Elektrizitätsnetz verbunden werden soll.

Nach Fertigstellung der Stromtrasse Singida – Namanga (414 km, $260 Mill.) will Tansania jährlich bis zu 400 MWh über Kenia von Äthiopien beziehen, das zu extrem günstigen Preisen liefern will.

Der französiche Ölkonzern Total erwarb Anteile an mehreren Solarstrom-Firmen, die in Tansania arbeiten.

Business Times 21.12.16; DN 04.02.16; 22.01.17; Citizen 30.03.16; East African 09.04.; 18.10.16; Guardian 10.12.16

Gemeinsame Projekte

Gemeinsam mit Malawi installiert Tansania ein 180 MW-Wasserkraftwerk am Songwe-Fluss. Für die Regionen Mbeya und Songwe werden dann 90 MW zusätzliche Leistung zur Verfügung stehen.

Uganda und Tansania bauen gemeinsam ein 14 MW-Wasserkraftwerk am Kagera-Fluss, um die unzureichende Stromversorgung in den Grenzregionen zu verbessern.

DN 22.12.16; 09.09.17; Guardian 06.04.17

Unterstützung

Die US-amerikanische Initiative „Power Africa“ versorgte mehr als zwei Millionen Haushalte in Ostafrika mit solargespeisten Lampen, die auch Mobiltelefone laden können. Mit Tansania vereinbarte Großprojekte (mit einem Volumen von $ 473 Mill.) der amerikanischen „Millennium Challenge Corporation“ wurden zunächst auf Eis gelegt, da Tansania wegen repressiver Maßnahmen und Gesetze den Vertragsbedingungen nicht mehr entspricht.

Die USA unterstützen ein spezielles Programm für Unternehmerinnen, die in erneuerbare Energieerzeugung investieren wollen. 400.000 Menschen sollen damit klimaneutral kochen und beleuchten.

Die französische Entwicklungsagentur (AFD) stellte $ 12 Mill. für Investitionskredite im Bereich nachhaltige Energien zur Verfügung. Die Kreditnehmer erhalten zugleich technische Assistenz.

Die EU erklärte die Förderung erneuerbarer Energien und der ländlichen Stromversorgung zu einer Priorität (neben Landwirtschaft und guter Staatsführung) ihrer Entwicklungszusammenarbeit mit Tansania. Sie stellt dafür € 180 Mill. bereit.

DN 28.09.15; 03.06.; 08.10.; 23.11.16; East African 26.08.17;