Thema: Frauen und Männer: Partnerschaft – Ehe - Scheidung - 04/2016

Aus Tansania Information
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Scheidung

Auf Sansibar werden jährlich etwa 1.600 Ehen geschieden, mehrheitlich auf Wunsch der Ehefrauen, die Misshandlungen und Untreue als Ursachen nennen. Nach islamischer Praxis (sharia) haben geschiedene Frauen keinen Anspruch auf gemeinsam erworbenen Besitz. Sie haben Anspruch auf Unterhalt, der jedoch in der Höhe nicht geregelt ist. Viele Frauen auf Pemba klagen, dass sie keine Unterstützung von ihren Männern erhalten, die auswärts arbeiten. Islamische Geistliche empfahlen Ehevorbereitungskurse nach dem Vorbild christlicher Kirchen, um jungen Leuten beim Umgang mit ehelichen Konflikten zu helfen.

Eine WiLDAF-Umfrage (2014) in Moshi ergab: 50,7% der Befragten hatten außereheliche Beziehungen, 23% Kinder eines fremden Partners, 15% waren zur Heirat gezwungen worden und 37% berichteten von Schlägen, die zu Verletzungen führten. Viele schlecht behandelte Hausmädchen misshandelten ihrerseits die Kinder ihrer Arbeitgeber.

Ehescheidungen werden bisher nur sporadisch erfasst. Sie sollen nun von der Insolvenz- und Treuhandbehörde registriert werden, um verlässliche Statistiken zu erreichen. Unklar ist, wie informelle Scheidungen eingestuft werden, die nicht von Gerichten ausgesprochen wurden. Dies dürfte die Mehrheit der Fälle sein. Nach Pilotprojekten in Mbeya und Mwanza sollen demnächst landesweit alle Kinder unter 5 Jahren mit Geburtsurkunden versehen werden. Bisher werden Geburten je nach Region nur zu 5 bis 70% beurkundet.

Citizen 22.12.14; DN 13.,30.05.; 04.06.; 27.11.15

Partnerschaftstraining

In der Rukwa-Region schult die Organisation „Tansanische Männer als ebenbürtige Partner“ (TMEP) Ehemänner in Partnerschaftsfragen. Sie lernen, Entscheidungen gemeinsam zu treffen, im Haushalt mitzuhelfen und Konflikte gewaltfrei zu bearbeiten. Sie werden zu Familienplanung, venerischen Krankheiten und Frauenrechten beraten.

DN 28.08.15; Guardian 28.08.15