Universitäten - 04/2008

Aus Tansania Information
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Dozentenmangel

Tansania hat im Augenblick 34 Universitäten und Colleges, 18 staatliche und 16 private. Wie Pilze schießen die Universitäten z. Zt. aus dem Boden. Es fehlt nun an akademischen Lehrkräften. Außerdem werden viele Dozenten demnächst pensioniert, andere sind es bereits. Es entsteht eine ernstzunehmende Krise. Manche Hochschulen werben Dozenten ab. Viele lehren gleichzeitig an mehreren Institutionen, was die Qualität des Unterrichts beeinträchtigt. Das zuständige Ministerium erwägt nun, in einigen Einrichtungen mehrere Studierende der letzten Semester als Lehrkräfte einzustellen.

Außerdem will man dafür sorgen, dass mehr Schüler eine Sekundarschule besuchen, mindes-tens 70 % der Abiturienten und Abiturientinnen in einer Hochschule aufgenommen werden. 2007 bestanden 33.200 Schüler und Schülerinnen das Abitur, 2011 sind es voraussichtlich 109.000. (Guardian 4.12.07)

Illegale Hochschulen

Es gibt in Tansania einige nicht anerkannte Hochschulen. Der Exekutivsekretär der Tanzania Commissiion for Universities (TCU) berichtete, die ELCT-Zentraldiözese unterhalte in Kiomboi ein Universitäts-College, für das sie die Zustimmung der TCU nicht einmal beantragt habe. Betreiber von Einrichtungen, die nicht von der TCU anerkannt, registriert und zugelassen sind, würden gerichtlich belangt, ihre Studierenden gefährdeten ihre Qualifikation und ihre Zukunft, betonte er. (Guardian 8.1.08)

Examensergebnisse als SMS

Ab Mai 08 können die Studierenden der Universitäten ihre Examensergebnisse als SMS bekommen. Das ist vor allem für alle, die abgelegen wohnen, eine Erleichterung, sie sparen Zeit und Geld. Die Sekundarschüler hatten diese Möglichkeit bereits im vergangenen Jahr. Aber viele folgten den Anweisungen nicht oder hatten ihre Prüfungsnummer vergessen. Man will dieses System auch für die Absolventen der Klasse sieben einführen. (Guardian 28.1.08)

Dar-es-Salaam University of Education (DUCE)

Zehn DUCE-Studierende wurden suspendiert, weil sie sich an den Unruhen im Februar beteiligt hatten. (DN 7.3.08)

Eastern and Southern African Management Instiute (ESAMI)

Bei der 6. ESAMI-Abschlussfeier schlossen 300 Fachkräfte ihr Studium ab. Dieses panafrikanische Management-Institut ermöglicht Männern und Frauen aus den am wenigsten entwickelten Ländern, ihre Erfahrungen auszutauschen. Im Mai 97 erklärte die UN Economic Commission for Africa die ESAMI offiziell zum African Centre of Excellence in Management Development: (Arusha Times 24.11.07)

Muhimbili University of Health and Allied Sciences (MUHAS)

Um mehr medizinische Fachkräfte ausbilden zu können, plant das MUHAS, in Kisarawe (Küsten-Region), 25 km von Dar-es-Salaam entfernt, ein neues Universitätsgelände mit einem Krankenhaus für 1.000-1.500 stationär und 2.000 ambulant behandelte Patienten. 160 ha sind dafür vorgesehen. Die Zahl der Studierenden kann dann von jetzt 200 auf 400 steigen. Tansania benötigt 6.000 Ärzte und Ärztinnen, hat im Augenblick aber nur 1.000. (Guardian 14.12.07)

Open University of Tanzania (OUT)

Die OUT will ihre Zentrale in Kibaha (Küsten-Region) errichten. Sie erwartet Mittel von der Regierung und von verschiedenen Interessengruppen im In- und Ausland, auch von der UNESCO.

Die OUT bat ihre Förderer, incl. Regierung, um Unterstützung. Ihr Haushalt war auf das Niveau von 01/02 gekürzt worden, als 670 Studierende eingeschrieben waren. Nun sind es 3.828. Es fehlt deshalb an Dozenten, Studienmaterial und Räumen. Das Zahlenverhältnis zwischen Dozenten und Studierenden beträgt im Augenblick 1:62, das empfohlene jedoch 1:35. Um die Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden zu verbessern und ein Chat-Forum für Studierende zu ermöglichen, plant die OUT eine elektronische Platform einzurichten. (Guardian 4.2.08)

St Augustine University (SAUT)

Die SAUT, an der Küste des Viktoriasees gelegen, 1998 gegründet, ist Eigentum der katholischen Kirche. Sie bietet Studiengänge an in Rechnungswesen, Massenkommunikation, Betriebs- und Volkswirtschaft u. a. Es gibt nun eine fünfstöckige Bibliothek mit Sitzplätzen für 1.500-2.000 Menschen und allen Einrichtungen und Arbeitsgeräten, 100 Computern; in drei Jahren sollen es 1.000 sein. Auch Personen von außerhalb haben Zutritt. 06 waren 294 Studierende eingeschrieben, nun sind es mehr als 500.

Angeschlossene Einrichtungen der SAUT sind das Bugando College of Health Science mit 682 Medizinstudierenden, sowie das Ruaha University College in Iringa und das Mwenge University College in Moshi. Ab kommendem Jahr will die SAUT auch Promotionsprogramme anbieten. (DN 20.12.07)

Der Higher Education Students Loan Board (HESLB) bat die Leitung der SAUT, Studierende, die ihre Gebühren nicht entrichtet hatten, nicht, wie angedroht, vom Examen auszuschließen. Die Formulare seien dem HESLB nicht rechtzeitig zugestellt worden. Es sei nun dabei, die Darlehensanträge zu bearbeiten, festzustellen, wer berechtigt ist, wer nicht. 1.500 Studierende der SAUT hatten Klagen vorgebracht. (Guardian 25.1.08)

Tumaini University

Das Stephano Moshi Memorial University College for Markets in Moshi, ein Zweig der Tumaini University der ELCT, erwartet für das Studienjahr 08/09 für unterschiedliche kürzere und längere Studiengänge 990 Studierende.

Beim Mwika-Bibel College soll eine pädagogische Fakultät entstehen. Die Gebäude der Kili-manjaro Breweries Ltd. (KBL) stehen für weitere Fakultäten zur Verfügung.

Den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechend, wird Ausbildung in moderner Informa-tionstechnik angeboten. (Guardian 11.12.07)

Ein Dozent der juristischen Fakultät des Makumira University College (MuCo) und Koordinator der MuCo Law Society berichtete, Radio 5, eine der Radiostationen Arushas, habe angeboten, einmal pro Woche ein Bildungsprogramm über Demokratie und Menschenrechte auszustrahlen. (Arusha Times 19.1.08)

University of Arusha

Diese Universität erhielt von der TCU die volle Zertifizierung und Zulassung. In drei Jahren erhöhte sie die Zahl ihrer Studierenden von 130 auf 1.200. Ihr Zentrum liegt in Usa River (Arumeru-Distrikt, Arusha-Region). Nun hat sie in der Stadt Arusha ein weiteres Unigelände. Die Seventh Day Adventist Church (SDA) hat die Trägerschaft der University of Arusha. Sie ist in Tansania die einzige SDA-Hochschule, mit 106 anderen SDA-Colleges und Universitäten weltweit eng vernetzt. Kürzlich entstanden ein Unterrichtsgebäude, Schlafräume für Studenten und Dozentenhäuser. (Arusha Times 8.12.07)

University of Dar-es-Salaam (UDSM)

Die UDSM richtete ein Creativity and Innovation Centre ein, um zum Einsatz von Kreativität und Innovation beim Kampf gegen die Armut zu befähigen und den Zusammenhalt der Universitätsgemeinschaft zu fördern. (Guardian 10.12.07)

Am 22. Febr. protestierten Studierende wegen akuten Wassermangels auf dem Gelände, sie beschädigten mehrere Gebäude, incl. Wohnhaus der Vizekanzlers.

Das Exekutivkomitee der UDMS beauftragte einen Ausschuss mit der Untersuchung der Studentenunruhen. Es soll die Rädelsführer ausfindig machen und empfehlen, wie regelwidriges Verhalten von Studierenden ausgemerzt werden könne. Das Komitee gab Probleme zu, z. B. den schlechten Zustand der Unterkünfte und die unzuverlässige Wasserversorgung.

Außerplanmäßige Versammlungen der Studierenden nach 18 Uhr wurden verboten.

Um Sicherheit zu gewährleisten, erbat das Komitee Sicherheitskräfte incl. Eingreiftruppe der Polizei auf dem Gelände. (DN 26.2.08)