Wirtschaft ‐ 04/2025

Aus Tansania Information
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Handelsbeziehung zur EU

Kenia hat im Dezember 2023 ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) mit der Europäischen Union unterzeichnet, das eigentlich als Vereinbarung zwischen EU und Ostafrikanischer Gemeinschaft (OG) gedacht war. Es trat im April 2024 in Kraft und eröffnet Kenia einen zollfreien und uneingeschränkten Zugang zum EU-Markt, und der EU eine schrittweise Öffnung des kenianischen Markts für ihre Waren. Tansania hatte im November 2024 die ursprüngliche WPA bemängelt wegen Nichteinhaltung der örtlichen Zollunionsprotokolle, woraufhin die EU Verträge mit individuellen OG-Staaten geschlossen hatte. Dies wiederum hatte zur Folge, dass Tansania eine Berücksichtigung der Folgen für die übrigen OG-Mitglieder verlangte. Tansania, Burundi, Ruanda, Uganda und der Südsudan tun sich schwer damit, den Vertrag mit der EU zu akzeptieren, weil er die Öffnung ihrer Märkte für EU-Produkte verlangt.

EastAfrican, 01.03.2025

Fremdwährung

Die Bank of Tanzania (BoT) schickt sich an, bis Ende März Richtlinien für die Verwendung von Fremdwährungen innerhalb Tansanias zu formulieren. Ziel ist es, den Tansania Shilling (TAS) zu schützen und als einziges Zahlungsmittel zu etablieren. Der BoT-Ökonom erklärt Dominic Mwita, dass bereits ein entsprechendes Gesetz existiere, doch gebe es noch Erklärungsbedarf. Nachfolgend sollen alle Ämter nur noch TAS als Zahlungsmittel akzeptieren.

Guardian, 03.03.2025

Stahl

Tansanias Stahlindustrie ermöglich es dem Land, in Zukunft auf Stahlimporte zu verzichten und sogar in der Region zu exportieren. Bei einem kürzlichen Besuch von Vertretern von Lodhia Industries im Mkuranga-Distrikt in der Küstenregion, gemeinsam mit Abgeordneten, erklärte der Staatsekretär für Planung und Entwicklung aus dem Präsidentenbüro Prof. Kitila Mkumbo, Tansania habe nun 19 Hersteller von Wellblech und produziere jährlich 1,2 Mio. Tonnen Stahl bei einem Eigenbedarf von 600.000 Tonnen. Dies beweise, dass die Regierung unter Präsidentin Hassan mit ihrem Industrialisierungsprogramm durch strategische Investitionen erfolgreich sei. Dabei gehe es immer zuerst darum, den eigenen Markt ausreichend zu versorgen und erst im zweiten Schritt um Exporte.

Guardian, 04.03.2025

Start-up-Landschaft

Im Jahr 2024 wurden im Land 53 Mio. € in Start-Ups investiert, 75 % davon in finanztechnologische Unternehmen. Dieser Trend trifft für ganz Afrika zu. Tansania wünscht, das Investitionsvolumen in den Bereichen Agrar- und Gesundheitstechnologie sowie in erneuerbare Energien auf gleiche Weise zu erhöhen. Gründe für das Ungleichgewicht seien der vermeintlich höhere Erklärungsbedarf, Hürden der Behörden, eine in diesen Bereichen geringere Zuversicht der Anleger und vor allem das Fehlen schneller Umsätze. In Kenia gebe es einen Agritech-Boom, in Tansania boome eher der Tourismus.

Citizen, 06.03.2025

Datenzentrum

Mit einer Investition von 50 Mio. $ habe Wing Africa die zweite Phase bei der Einrichtung eines Datenzentrums in der Mbezi-Idustriezone eingeleitet, um Tansanias Wettbewerbsfähigkeit in der Digitalwirtschaft zu sichern, so am Vortag der Wing-Africa-CEO Anton Volianskyi. Es gehe darum, mit Hochgeschwindigkeitsverbindungen den Internetverkehr im Land zu halten sowie Wartezeiten und Kosten zu reduzieren. Datenverarbeitung und Cloud-Dienste seien vor allem für KI wichtig. Eine Erweiterung der Anlage werde vom Handel aber auch von der Finanzwirtschaft dringend erwartet – Fintech spielt in Tansania eine besonders wichtige Rolle.

Citizen, 18.03.2025

Dodoma

Seit 1973 offizielle und seit 2016 auch faktische Hauptstadt, hat die Kapitale 2023 die Millionengrenze überschritten. Mit einem jährlichen Bevölkerungswachstum von 6,4 % und einer seit dem Jahr 2000 von elf km2 auf 60 km2 vergrößerten Bebauungsfläche. Doch im Hinblick auf sein Wirtschaftswachstum bleibt Dodoma hinter Dar es Salaam zurück (Pro-Kopf-BIP: 714 $ : 2.157 $). Deshalb hat die Weltbank am 24.03.2025 die Anschubfinanzierung für das Dodoma Integrated and Sustainable Transport (DIST) mit 200 Mio. $ genehmigt. Das ÖPNV-Projekt soll bis 2030 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

EastAfrican, 29.03.2025