Sansibar ‐ 06/2023

Aus Tansania Information
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Solarenergie für Sansibar

Bisher bezieht die sansibarische Hauptinsel Unguja ihren Strom vom Festland. Das soll sich jetzt ändern, nach dem die staatseigene Stromgesellschaft ZEKO einen Vertrag mit der in Mauritius ansässigen Generation Capital abgeschlossen hat. Generation Capital will in Zusammenarbeit mit der tansanische Taifagruppe Anlagen zur Erzeugung von 180 MW Solarstrom erstellen. Derzeit bezieht Sansibar 130 MW vom Festland. Die Taifagruppe gehört dem tansanischen Dollarmilliardär Rostam Aziz. Sansibars Energieministerin Shaibu Kaduara äußerte Stolz darauf, dass Sansibar nunmehr erstmals energieunabhängig werde. Die Regierung verspricht sich vom Umstieg auf erneuerbare Energiequellen auch einen Vorteil in der Vermarktung der Inseln als Ziel für nachhaltigen Tourismus.

DN 16.05.2023, Guardian 16.05.2023

Auseinandersetzungen in der sansibarischen CCM

Der sansibarische Regionalpräsident Hussein Mwinyi warnte vor Fraktionsbildungen innerhalb seiner Regierungspartei CCM. Die Partei müsse geschlossen in die kommende Wahl gehen. Mwinyi regierte mit seinem Appell offensichtlich auf Stimmen aus der sansibarischen CCM, die Kritik an seiner Wirtschaftspolitik geäußert hatten. Aus der Berichterstattung ging nicht hervor, auf welche konkreten Punkte sich diese Kritik bezog.

Aus einer anderen Richtung wurde diese Warnung auch von Ali Karume aufgenommen, einem langjährigen CCM-Politiker und Diplomaten. Auch Karume hält die Gruppenbildung in der CCM für gefährlich und warnte davor, die Partei könnte ihre Mehrheit verlieren. Karume führte den Zustand der sansibarischen CCM darauf zurück, dass bei der letzten Runde der parteiinternen Kandidatenaufstellungen der Wille der Mitglieder übergangen worden sei und alle Entscheidungen in der Parteizentrale in Dodoma getroffen wurden. Tatsächlich hatte 2019 der damalige Staatspräsident und Parteivorsitzende Magufuli die Kandidatenauswahl stark gesteuert. Die Äußerung Karumes wurde als Kritik am sansibarischen Präsidenten Mwinyi aufgenommen, der 2019 auf diese Weise als Kandidat aufgestellt wurde. Laut sozialen Medien hatte Karume den Präsidenten bereits zuvor wegen seiner Wirtschaftspolitik kritisiert, wobei er die Langzeitverpachtungen von kleinen Inseln an Investoren und den Abriss von Häusern im Rahmen von Großbauprojekten ansprach.

Bemerkenswert ist, dass hier die Söhne zweier ehemaliger sansibarischer Präsidenten gegeneinander stehen. Ali Karume ist der Sohn des Revolutionsführers Abeid Karume von 1963, und Mwinyi der Sohn seines Nachnachfolgers und auch Nyererenachfolgers Ali Hassan Mwinyi.

Citizen 07.05. + 19.05.2023 , Jamiiforums Mai 2023, Mwananchi 19.05.2023