Zu HIV/AIDS - 02/2012

Aus Tansania Information
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Infektionsrate

Dank verstärkten Bewusstseins, u. a. durch die Medien, sichereren Sexualverhaltens und vermehrter Verwendung von Kondomen, ging die Infektionsrate seit 2008 von 7,8 auf 5,7 zurück. Das wurde bei einer intensiven Kampagne für HIV-Tests, die 2007 begann, festgestellt. Jedes Jahr stecken sich 13.000 Tansanier mit dem Virus an. Im Augenblick leben 1,5 Mio. mit dem Virus. 10 % von ihnen sind Kinder. (DN 9.12.11; Guardian 8.9.11)

Der im Augenblick gültigen Statistik zufolge sind 60 % aller Neuinfizierten Jugendliche unter 24 Jahren; der Großteil von ihnen sind Mädchen. 132.000 Jugendliche leben mit HIV/AIDS. (DN 12.1.12)

Kondome

Population Services International (PSI) verteilt in diesem Jahr 80 Mio. Kondome. '10 waren es 72 Mio., '09 68 Mio. PSI will in den ländlichen Gebieten mehr Kondome anbieten, außerdem Automaten aufstellen, die keinen Strom benötigen. (DN 8.9.11)

Zu den Medikamenten

Der Gesundheitsminister warnte davor, sich auf Medikamente traditioneller Kräuterheilkundiger und auf die "Wunder-Tasse" von Loliondo <Sieh Tans.-Inf. 4/11 S. 10, 5/11 S. 10> zu verlassen. Es müsse erst wissenschaftlich bewiesen werden, dass diese Dinge wirken.

Er drängte die Patienten, sich an die Krankenhaus-Medikamente zu halten. (DN 23.7.11)

Im Augenblick bekommen 388.974 Personen Antiretrovirale Medikamente (ARVs). Statt bisher 1.100 AIDS-Beratungszentren soll es bald 1.500 geben. 2010 unterzogen sich 13 Mio. Personen einem AIDS-Test.

Ein Werk In Arusha beginnt demnächst mit der Produktion von ARVs. Das Ziel ist, Tansania und die Länder Ostafrikas zu Selbstversorgern in Bezug auf ARVs und andere wichtige Medikamente zu machen.

Least Developed Countries (LDCs) wie Tansania dürfen bis 2016 unverzichtbare Medikamente ohne Patent pharmazeutischer Produkt-Patente produzieren.

Importierte ARVs kosten z. Zt. im Monat 30.000/- TSh, generische 20.000/ TSh bei zwei Pillen pro Tag.

Die EU gewährte dem Pharmazeutischen Werk ein Darlehen in Höhe von 11mrd/- TSh, um ihm die Produktion von ARVs zu ermöglichen. (Guardian 16.8.11; Arusha Times 10.12.11)

Behandlungszentren

Es gibt 18 TB/HIV-Kliniken. Etwa 110.000 Personen, die mit HIV leben, wurden von den Kliniken erfasst; 8 % von ihnen sind Kinder. (DN 23.7.11)

Die Organisation Management and Development for Health (MDH) richtete in Dar-es-Salaam drei Behandlungszentren ein. Sie bieten für 79.890 Einwohner kostenlos Tests, Beratung und Behandlung an. Es heißt, Armut sei für Schwangere das größte Hindernis für Vorbeugungsmaßnahmen in Bezug auf die Übertragung des HIV auf das Kind.

Der MDH-Chef sagte, man rate den Schwangeren, mit ihrem Partner zur Ante Natal Clinic zu kommen, damit auch diese über Prevention of Mother to Child Transmission (PMTCT) informiert würden. (DN 17.1.12; Guardian 16.1.12)

Zur Beschneidung der Männer

Die Welt-Gesundheitsbehörde (WHO) empfiehlt Beschneidung der Männer als eine wirksame Maßnahme im Kampf gegen HIV/AIDS.

Die Rate der Männerbeschneidung beträgt in Tansania schätzungsweise 70 %, wobei sie in den Gebieten sehr unterschiedlich ist, zwischen 26,4 % und 97,9 % liegt.

Auch in den Männer-Beschneidung nicht praktizierenden Volkgruppen nimmt die Nachfrage zu.

Wegen des Ärztemangels lernen nun auch Krankenpflegerinnen diesen Eingriff.

Im Regions-Krankenhaus der Rukwa-Region in Sumbawanga ließen sich seit Februar 2011 4.000 Männer zwischen 10 und 41 Jahren freiwillig beschneiden. Die Männer fürchten sich nicht mehr davor, wie früher. Dieses Krankenhaus bildet Leute für die Beschneidung aus, vor allem Frauen, denn die Männer geben ihnen den Vorzug, weil sie vorsichtiger sind.

Die Regionen Manyara, Aru-sha und Kilimanjaro haben die geringste Infektionsrate, weil die Männerbeschneidung hier am verbreitetsten ist. (DN 30.7./25.10,11; Arusha Times 5.11.11; IRIN 18.1.12)

Zur Aufklärung

Die Vorsitzende der Tanzania Commission for AIDS (Tacaids) präsentierte ein Heft mit dem Titel 'Junge Leute, die mit HIV/AIDS leben'. Es wurde vom Tanzania German Programme to Support Health (TGBSH) und dem German Cooperative Office herausgegeben. Die TGBSH-Verantwortliche sagte, Stigma und Diskriminierung seien noch immer eine große Herausforderung für Einzelne und ihre Freunde, Familien und ihre Umgebung. Das Heft enthält Fragen, die Jugendliche wirklich interessieren und Antworten darauf. Es geht um Sexualität, HIV und AIDS und um Fortpflanzung. Man hatte Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen. Es gibt bereits 13 Reihen dieser Hefte. (Citizen 12.1.12)