Zu Quellen erneuerbarer Energie - 08/2011

Aus Tansania Information
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Agrotreibstoff

Der Agrotreibstoff-Projektkoordinator des Ministeriums für Energie und Bodenschätze berichtete, das Ministerium arbeite daran lokale Kapazität und Nachfrage zu schaffen. Einige Unternehmen hätten bereits Interesse an Investitionen auf diesem Gebiet gezeigt, an-dere mit der Produktion begonnen. Die schwedisch-tansanische Agro Ecoenergy (T) Limited will auf 8.000 ha Zuckerrohr für Äthanol-Produktion anbauen. Früher wollte sie in 200.000 ha im Rufiji-Delta investieren, aber Tansanias Leitlinien begrenzen Investitionsgebiete auf maximal 20.000 ha. Benötigt eine Firma mehr Rohstoff, kann sie ihn von Landwirten kaufen. 39 Firmen zeigten Interesse an Investitionen auf diesem Gebiet, doch nur die Hälfte erwarb Land. (DN 14.6.11)

Ab 2012 soll es ein Gesetz und Leitlinien für die Produktion von Agrotreibstoff geben. Das Fehlen eines Rahmenwerkes wird für die chaotischen Agrotreibstoff-Projekte verantwortlich gemacht und die Angst vor Lebensmittelverknappung, wenn die Landwirte "Energie-Pflanzen" anbauen. "Die meisten der sog. Investoren sind nur Bodenspekulanten", sagte ein Verantwortungsträger des Ministeriums für Energie und Bodenschätze.

Im Augenblick werden Zuckerrohr, Sorghum und Maniok für die Produktion von Äthanol, Sonnenblumen, Soja und Palmöl für Agrodiesel angebaut. Die Regierung wird bestimmte Gebiete für Agrotreibstoff vorsehen. In den Regionen Arusha, Lindi, Manyara, Mwanza und Singida wurde die Bevölkerung in Seminaren über die Herausforderungen des Agrotreibstoffs informiert. (Guardian 21.6.11)

Biogas

Das Centre of Agricultural Mechanization and Rural Technology (CAMARTEC) in Arusha wird in zehn Regionen, die viele Dung liefernde Rinder haben, das Tanzania Domestic Biogas Programme (TDBP) betreiben. Man will die Biogas-Technik auf Haushaltebene einführen. Der CAMARTEC-Generaldirektor berichtete, etwa 1.100 Anlagen seien fertig. Sie könnten eingeführt werden, weil mehr als 400 Maurer gelernt hätten, sie zu nutzen. Bis Dezember 2013 sollen mehr als 12.000 Biogasanlagen errichtet sein, sagte der Programmkoordinator. Das TDBP suche Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Partnern. (DN 14.3.11)

In Zusammenarbeit mit der CAMARTEC will die Ngorongoro Conservation Area Authority (NCAA) in mehreren Primar- und Sekundarschulen des Ngorongoro-Distrikts (Arusha-Region) Biogasanlagen für Stromproduktion errichten. Den Dung liefern die 150.000 Rinder der nomadi-sierenden Viehhalter, die in diesem Distrikt leben. Man plant, auch in Gesundheitszentren und anderen öffentlichen Einrichtungen des Distrikts Biogastechnik einzuführen. (Guardian 10.5.11; Arusha Times 7.5.11)

Ein CAMARTEC-Mitarbeiter sagte: "Biogas ist der Retter der einfachen Leute. Die Regierung sollte es vorantreiben und sicherstellen, dass diese Technik vielfach genutzt wird, auch in Schulen, Gefängnissen, Hochschulen und privaten Einrichtungen." Mehr als 1.600 Landwirte in sechs Regionen hätten vom Tanzania Distribution of Biogas Programme (TDBP) profitiert; drei weitere Regionen sollen folgen.

Das Programm wird von einer holländischen Organisation finanziert. Eine Anlage kostet 8000.000/- bis 2m/- TSh. Im Augenblick wird sie subventioniert, so dass sich die Landwirte eine leisten können. (Guardian 10./24.5.11)

Der Geschäftsführer des Equal Opportunity Trust Fund sagte, man sollte Agrarprodukte nicht länger unverarbeitet exportieren. Bei Cashew-nüssen z. B. gebe es Nebenprodukte, die sogar für Stromgewinnung verwendet werden könnten. (Citizen 1.7.11)

Seit zehn Jahren liefert die als Pilotprojekt gestartete Sisal-Biogasanlage der Hale-Farm ca. 300 KW Strom. Ihre Kapazität soll durch den Betrieb von 14 Biogasanlagen von 500 KW auf 7.000 KW steigert werden.

Das Tanzania Sisal Board (TSB) schlägt vor, die Sisal-Anbaufläche um mehr als das Dreifache auszuweiten, die Nutzung der Sisalpflanze von momentan 2 % auf mindestens 50 % zu steigern. Strom, der von der Farm nicht benötigt wird, kann ins landesweite Netz eingespeist und verkauft werden. (East African 3.7.11; East African Business Week 4.7.11)

Photovoltaik

Die Organisation International Child Support und India's Barefoot College ermöglichten zwölf Frauen aus der Arusha und der Shinyanga-Region in Indien einen sechsmonatigen Kurs für Installation und Reparatur von Voltaikanlagen zu besuchen. Keine hat mehr als Primarschulbildung, keine hatte Tansania vorher verlassen. "Wir sind nur Hausfrauen, die die Chance hatten, in Indien Elektrifizierung mit Solarstrom zu lernen. "Jetzt sind wir alle (Solar-) Ingenieurinnen", erklärte eine stolz. (Guardian 22.6.11)

Im Rahmen des Programms Tunajali erhielten 42 ländliche Gesundheitszentren Panele der Ensol (T) Ltd. Bisher musste jemand eine Petroleumlampe halten, wenn Mitarbeiter die Patienten versorgten. (Guardian 22.6.11)

Tansania plant, Gebiete, die keinen Strom haben, mit Solarstrom zu versorgen. Als erstes sollen die Sekundarschulen von dieser Technik profitieren. (Citizen 6.7.11)

Wasserkraft

Die Regierung stoppte die Durchführung eines Stromprojekts an den Malagarasi-Wasserfällen (Kigoma-Region), um Mio. seltener Arten, die man im Fluss und seinem Becken fand, zu retten. Das Projekt soll an einem anderen Ort, fern vom ursprünglich geplanten, entstehen. (Guardian 22.6.11)

Wenn der Wasserspiegel weiter sinkt, muss das Wasserkraftwerk am Mtera-Stausee abgeschaltet werden. Im Augenblick liefert es statt den 80 MW seiner Kapazität nur 20 MW. Auch an anderen Stauseen ist die Lage nicht ermutigend. (DN 23.6.11)

Windenergie

Zwei südkoreanische Windkraft-Firmen beantragten eine Lizenz für Erzeugung und Verkauf von Windenergie. Eine wird demnächst in Zentraltansania durch Windkraft Strom erzeugen. Windkraft sei im Vergleich zu Wasserkraft sehr kostspielig, sagte ein Fachmann. (DN 9.7.11)