Zum Bergbau - 04/2007

Aus Tansania Information
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Gold

Mehr als 80.000 Menschen des Magu-Bergbaugebietes (Musoma-Region) sind gefährdet, wenn Goldsucher achtlos Blei verwenden. In den betroffenen Gebieten sind die Quellen vergiftet. Ein Wasserexperte wies auf die drohende Umweltkatastrophe hin. Er forderte die mehr als 6.000 Goldsucher und die Händler auf, in Wassereinzugsgebieten auf die Verwendung von Blei zu verzichten, "sonst gefährdet ihr euer Leben". Er beschuldigte die Schürfer, mit dem Brennen von Holzkohle und dem Sammeln von Holz die Wälder zu verwüsten. (Guardian 21.11.06)

Vor 15 Jahren genehmigte die Regierung dem Großinvestor IAMGOLD Tanzania Ltd., im Dorf Lwamgasa (Geita-Distrikt, Mwanza-Region) die Goldvorkommen zu nutzen. Aber die dortige Bevölkerung besteht darauf, es sei auch ihr Recht, in ihrem gesamten Verwaltungsgebiet Bergbau zu betreiben. Kürzlich wollte die IAMGOLD mit einer Planierraupe über das Dorf hinrollend alle, die sie für illegale Goldsucher hielt, aus dem umstrittenen Gebiet vertreiben. Eine Menschenmenge steckte den Lastwagen, der die Planierraupe brachte, in Brand. Ein Verantwortungsträger des Ministeriums für Energie und Bodenschätze bat die Bergleute, ruhig zu bleiben und zu warten, bis ihnen die Regierung ein anderes Gelände zuweise, auf dem sie ungestört weiter Gold schürfen könnten. Doch die meisten Dorfbewohner glaubten den Versprechen nicht: "Die selbe Regierung hat uns so oft betrogen." Ein Repräsentant des Dorfes sagte, lieber nehme man alles Mögliche auf sich, bevor man zulasse, dass die IANGOLD mit diesem an Gold reichen Land nach Gutdünken verfahre. 75 % der Dorfbewohner hängen vom Goldschürfen ab. Ein Verantwortungsträger des Distrikts erklärte: "Wir können die Dorfleute nicht verjagen. Eine verantwortungsbewusste Regierung würde das nie tun, denn dies ist das Land ihrer Vorväter." Die Regierung sei informiert über diese tickende Zeitbombe. (Guardian 19.3.07)

Kohle

Tansania sucht nach Investoren, die im Mchuchuma-Kohlebergwerk Strom produzieren. Damit ist die Diskussion beendet, ob man dort Strom erzeugen oder eine Verbindung zum Sou-thern African Power Pool (SAPP) herstellen soll. Das Kiwira-Kohlebergwerk, ein weiteres reiches Kohlelager, erhöhte seine Stromproduktion von 2MW auf 200MW. (The East African 3.10.06)

Nickel

Um das Kabanga-Nickelprojekt (Kagera-Region) voranzubringen wird Xstrata Nickel eine vorläufige Rentabilitätsstudie durchführen. "Das bestätigt, dass dieses Projekt eines der attraktivsten unterentwickelten Nickel-Sulphat-Vorkommen der Erde ist", heißt es in einer Xstrata-Erklärung. (DN 19.2.07)

Tansanit

Die Überflutung von 19 Tansanit-Gruben fachte den schwelenden Konflikt in Mererani (Manyara-Region) wieder an. Die Bergleute beschuldigten Mitarbeiter von TanzaniteOne, der dort tätigen südafrikanischen Firma, für die Überflutung verantwortlich zu sein. Das Wasser sei aus Wasserleitungen gekommen, die Eigentum von TanzaniteOne seien. Die Firma müsse die Gruben wieder trocken legen, "nur so können Unfälle vermieden werden". TanzaniteOne bestreitet eine Beteiligung vehement. Man mühe sich stets um eine Verbesserung der Beziehungen. "Das einzige Ziel ist, unserem Image zu schaden", sagte der Präsident der Firma. Die TanzaniteOne-Mitarbeiter riskierten immer, von Bergleuten überfallen zu werden. Seit einiger Zeit herrscht in Mererani ein schlechtes Klima. Jede Seite wirft der anderen vor, sie stecke hinter Sabotageakten. Vor zwei Jahren wurden einige Bergleute bei Schießereien in den Gruben verletzt. (Guardian 18.11.06)

Die Regierung gestattet TanzaniteOne gegen Personen, die im Untergrund in das Gebiet der Firma eindringen, Gewalt anzuwenden, auch mit Luftgewehren und scharfer Munition. Wiederholt drangen Bergleute in das Gebiet von TanzaniteOne ein. Zwischen deren Angestellten und Bergleuten kam es in den Gruben häufig zu Zusammenstößen. Die Bergleute verwenden selbstgemachte Handgranaten, um die Sicherheitskräfte der Firma zu verscheuchen, und unterirdische Gitter wegzusprengen, die Eindringlinge abhalten sollten. Im August 06 wurden einige TanzaniteOne-Angestellte ernsthaft verletzt. Viele kritisieren, seit Jahren habe die Polizei nicht eingegriffen. Das gibt der Polizeikommandant der Region zu. "Sie kann es sich nicht leisten, in unterirdische Kämpfe einzugreifen, denn dafür ist eine Sonderausbildung nötig. Nie haben unsere Leute so ein Training mitgemacht." (Guardian 18.11.06)

Cobuy Ltd., eine riesige südkoreanische Firma, ist daran interessiert, in die Bearbeitung von Tansanit zu investieren. "Wir könnten in Kooperation mit einer lokalen Firma ein modernes Werk errichten", sagte der Cobuy-Präsident. Tansanit-Händler, die dagegen sind, dass der Tansanit unbearbeitet exportiert wird, wären ihre Sorge los. Vielleicht hätte Tansania dann mehr Nutzen von diesem seltenen Stein. (Arusha Times 10.2.07)

Uran

Die ausländische Firma Douglas Lake Minerals Inc. gab bekannt, sie habe vier tansanische Uran-Vorkommen erworben. Sie erstreckten sich über etwa 500 km5. Zwei liegen im Babati-Distrikt (Manyara-Region), zwei im Njombe-Distrikt (Iringa-Region). Die Firma plant, in Tansania die Chancen für die Gewinnung von Gold, Kupfer, Nickel, Uran und Diamanten zu nutzen. Das Land sei reich an nicht entwickelten Naturschätzen. (Guardian 19.1.07)